Domaine Haute Févrie
Domaine Haute Févrie | Loire | Muscadet Sévre et Maine
29,2 ha Rebfläche | Produktion ca. 170.000 Flaschen | Seit dem Jahrgang 2019 biozertifiziert | Erstkontakt Februar 2013 | seit Mai 2022 bei K&M im Sortiment.
Herkunft
Das Weingut Haute Févrie liegt im Herzen der Appellation Muscadet Sèvre et Maine, 18 km südöstlich von Nantes. An den Hängen des Flusses Sèvre – zwischen Saint-Fiacre und Monnières gelegen – profitieren die Reben des Weingutes von den besten Reifebedingungen und verleihen Muscadet so einen großartigen Ausdruck des Terroirs. Seit fünf Generationen beobachtet und pflegt die Familie Branger die Reben, damit sie die bestmöglichen Trauben produzieren. Alle Weinberge sind als Appellation Origine Controlée Muscadet Sévre et Maine klassifiziert.
Terroir
Die Weinberge sind von Böden aus metamorphen Gesteinen (Gneis, Orthogneis und Amphiboliten) geprägt. In dem Bestreben, Anbaumethoden zu praktizieren, die die Rebe und ihre Umwelt respektieren (keine chemischen Düngemittel, kontrollierte Erträge und ausschließlich händische Lese, hat sich die Familie darauf ausgerichtet, Reben und Trauben immer natürlicher anzubauen, um in perfekter Harmonie zu sein mit den neuen Umweltherausforderungen.
Bio
2015 wurde die erste Parzelle “La Févrie” zertifiziert, seit dem Jahrgang 2019 sind die Weinberge nun komplett biozertifiziert, das Durchschnittsalter der Reben beträgt 45 Jahre, einige Weinberge sind über 100 Jahre alt (Pflanzjahr 1922)
Muscadet vom Feinsten – Alltagsweine der besonderen Art
Die Weine der Loire spielen im deutschen Weinfachhandel eine eher untergeordnete Rolle. Klar, jeder Weinfreund hat schon mal vom berühmten Sancerre oder Pouilly Fumé (manch einer verwechselt das gerne mit dem Pouilly Fuissé aus dem Burgund) gehört, aber sonst?? Sie sind schlichtweg ziemlich unbekannt beim deutschen Weintrinker. Zu Unrecht meinen wir und haben uns daher etwas zurück in die Anfänge unserer Weinleidenschaft bewegt und uns an Weine erinnert, die wir schon vor knapp 10 Jahren entdeckt haben und die aber meist im privaten Keller gelandet sind. Nun aber ist die Zeit reif für die wunderbaren Weißweine, die man Muscadet Sevre et Mains nennt und die am Unterlauf der Loire vinifiziert werden.
Muscadet – Muskateller – Muscat?? Nein, Melon de Bourgogne – vom nahen Atlantik geküsst.
Muscadet steht hier NICHT für die Rebsorte Muskateller sondern für das Anbaugebiet genannt Muscadet Sévre et Maine. Die Rebsorte ist hier Melon de Bourgogne und bringt einen trockenen, mineralisch feingliedrigen Wein hervor, der perfekt zu Meeresfrüchten passt. In den 70er Jahren genossen die Weine höchstes Ansehen und wurden neben Chablis in den besten Restaurants der Welt als die Klassiker zu Meeresfrüchten serviert. Die Rebsorte „Melon de Bourgogne“ stammt ursprünglich aus dem Burgund. Dort wurden die Rebstöcke mangels Erfolglosigkeit von vielen Winzern zu Beginn des 18. Jahrhunderts gerodet. Eine DNA-Analysen hat ergeben, dass es sich um eine Kreuzung zwischen Pinot blanc und Gouais handelt.
Melon de Bourgogne zeigte sich früher im Glas recht neutral mit nicht allzu viel Frucht und wurde immer jung getrunken. Das Blatt hat sich aber seit einiger Zeit gewendet. Die Winzer konnten der Traube durch langes Hefelager (sur lie), Selektion von Klonen abgestimmt auf die jeweiligen Böden, deutlich mehr Charakter abgewinnen. Heute sind die besten Muscadets jene, die lange, manchmal sogar jahrelang auf der Hefe reifen konnten.
Neue Heimat Loire
Die Rebsorte fand nach dem Desaster im Burgund dann am Unterlauf der Loire – genauer bei Nantes – eine neue Heimat. Das lag auch daran, das sich die Rebsorte dort als sehr frostresistent zeigte und viele Winzer ihre Rotweinreben durch diese Weissweinrebe ersetzten. Das Anbaugebiet Muscadet Sévre et Mains AOP bezeichnet die beiden Flüsse, die am linken Ufer der Loire zusammenfließen und im Stadtgebiet von Nantes in die Loire münden. Das dortige Weinanbaugebiet ist recht flach und daher auch gut maschinell zu bearbeiten. Viele Gewächse fallen daher auch sehr einfach und wässrig aus. Doch es gibt wie überall die berühmte Ausnahme.
Die Ausnahme: Sebastien Branger – Tradition und Moderne
Das es auch anders geht, zeigt das Beispiel unseres Winzers Sebastien Branger von der Domaine Haute Févrie. Maschinen kommen bei ihm nicht in den Weinberg, er liest die reifen Trauben der Sorte Melon de Bourgogne ausschließlich von Hand. Zudem legte erschon lange vor seiner Biozertifizierung 2019 viel Wert auf umweltschonenden An- und Ausbau der Reben.
Was alle Winzer aber gemein haben, ist der Ausbau im Stahltank auf der Feinhefe (= sur lie). Viele Weine genießen je nach Qualitätsstufe ein kurzes, aber manchmal auch ein jahrelanges Lager auf der Feinhefe, was ihnen insbesondere im letzten Fall mehr Struktur und Komplexität verleiht, wie beim Cru Monnieres
Foodpairing
Der Cru Monnières Saint Fiacre stammt von sehr alten Reben aus einer speziellen Parzelle und ist so gehaltvoll, dass er ohne Weiteres auch helles Fleisch gut begleiten würde. Ansonsten sind diese spannenden Weißweine, deren Rebstöcke auf Böden aus Granit, Gneis und Orthogneis wurzeln, die perfekte Begleitung zu Meeresfrüchten (Das Meer ist gerade mal 60km entfernt) wie etwa Krustentieren und Austern. Was uns auch bei diesen Weinen sehr aufgefallen ist, ist der problemlose Umgang mit Zitronensaft, den man ja gerne zu Austern reicht. Das können nur ganz wenige Weine. Aber auch Fischterrinen passen vorzüglich.
Anschrift des Weingutes:
Domaine Haute Févrie | 109 La Févrie | 44690 Maisdon-Sur-Sevre
Muscadet Sévre et Maine sur lie »Moulin de la Gustais« (FR-BIO-09)
Muscadet Sévre et Maine sur lie »Moulin de la Gustais« (FR-BIO-09)
€9,90Muscadet Sévre et Maine sur lie »Clos de la Févrie« (FR-BIO-09)
Muscadet Sévre et Maine sur lie »Clos de la Févrie« (FR-BIO-09)
€12,50Muscadet Sévre et Maine sur lie »Monnières-Saint Fiacre«
Muscadet Sévre et Maine sur lie »Monnières-Saint Fiacre«
€15,90