Chianti Classico »Riserva« (IT-BIO-006)
Herkunft
Bibbiano Chianti Classico Riserva; Bibbiano wurde 1865 gegründet und liegt in der historischen Region des Chianti-Gebietes in der Gemeinde Castellinai mit Blick auf das Colle di Val d´Elsa und die Burg Monteriggioni. Die Tenuta, umgeben von fast 3.000 Olivenbäumen und mitten im Herzen des Chianti Classico-Gebietes auf rund 300m Höhe zwischen Florenz und Siena gelegen, blickt auf eine sehr lange, über 930-jährige Tradition zurück. (1089 erste urkundliche Erwähnung). Im Jahre 1865 erwarb die Familie Marocchesi-Marzi das Weingut. Derzeit wird das ca. 30ha große Weingut von den Brüdern Tommaso und Federico Marocchesi Marzi in fünfter Generation geleitet. Ihre Philosophie basiert auf Verantwortung und Harmonie. „Verantwortung für das, was wir für die Erde tun, für das Terroir und für die Weine, die in ihrer Art einzigartig sind; Harmonie bedeutet, seiner Berufung zu folgen und dabei die Natur des Territoriums und die Traditionen der Familie zu respektieren.“
Der Aufstieg hat einen Namen: Gulio Gambelli – der Sangiovese-Guru – 60 Jahre Kellermeister bei Bibbiano
Eng verbunden mit dem Aufstieg des Weingutes ist der legendäre Kellermeister Gulio Gambelli. „Signore Sangiovese“ war fast 60 Jahre (1943-2001) Kellermeister bei Bibbiano. Gambelli brachte 1942 den hochwertigen Sangiovese Grosso Klon aus Montalcino mit (da gutes Pflanzenmaterial damals schwer zu bekommen war). Er hatte entscheidenden Anteil am Aufstieg des Weingutes, er entwickelte nach dem 2. Weltkrieg den typischen, eleganten und traditionellen Wein-Stil von Bibbiano. Zwischen den 50er und 70er Jahren wurde das Anwesen unter der Leitung von Signor Gambelli umstrukturiert.
Die erste Weinbereitung fand 1969 statt und die erste kommerzielle Abfüllung 1970. Gefragt war seine Meinung auch bei den Weinguts-Ikonen Montevertine und Case Basse di Soldera. 2001 stellte Giulio Gambelli einen seiner “Schüler”, Signor Stefano Porcinai, vor, um die Leitung von Bibbiano zu übernehmen. Porcinai hatte eine wichtige Rolle als Agronom für das Consorzio Chianti Classico gespielt, insbesondere während ihres jüngsten Projekts 2000, das die besten qualitativen Klone identifizierte. Seit 2000 hat Bibbiano fast 60% seiner Weinberge auf eine Dichte von 5.500 Pflanzen/ha gepflanzt, die im Kordon-System erzogen sind. Hier arbeitet er mit großer Passion mit der alten toskanischen Rebsorte Colorino, die mittlerweile bei vielen Weingütern Vorrang vor Cabernet & Co. hat.
Jahrgang 2019
Was die Jahrgänge angeht, bewies 2016 ein weiteres Mal seinen Status des Jahrgangs der Dekade. 2017 und 2018 hatten die größten Probleme mit Trockenheit und Hitze. Dennoch gelangen vielen Produzenten in beiden Jahren exzellente Weine; es gilt lediglich, klug auszuwählen. 2019 bestätigte weitgehend den sehr guten Eindruck, den wir von den Annata schon im vergangenen Sommer gewonnen hatten. Die Zahl der bemerkenswerten Weine ist hier in allen Klassifikationsstufen hoch. Der Jahrgang kommt dem 2016er am nächsten, vor allem weil der harmonische Sommer ohne extreme Hitzewellen auskam und so eine perfekte Reife möglich machte. Hier dürfen wir auch kommendes Jahr noch einige Spitzen erwarten.
The 2019 vintage is certainly one of the most balanced in recent years. It has brought together producers and communicators thanks to the pleasant austerity, the good freshness of the matrices and the right astringency of a structured and well extracted wine. In a slightly critical view, we can argue that the medium-bodied vintage shows a good propensity for aging and materializes in a full and satisfying sip but does not show great brilliance and personality. Wines decided and of excellent workmanship but which in some cases lack emotion and uniqueness. (Winescritic.com)
Vinifikation Tenuta di Bibbiano Chianti Classico Riserva
Ein Teil der Trauben, die für den Bibbiano Chianti Classico Riserva Verwendung finden, stammen aus der 7 Hektar großen Einzellage Vigna del Capannino, die in südwestlicher Ausrichtung liegt und deren Terroir von Kalkstein (= Alberese) geprägt ist. Ein weiterer Teil stammt von anderen, meist in den 1950er Jahren gepflanzten Weingärten des Besitzes. Schon im Weinberg wurde rigoros selektioniert. Was den Qualitätsansprüchen nicht genügt, kommt nicht ins Körbchen, den Ertrag gering halten ist ein Credo, Qualität steht vor Quantität, Balance im Wein, statt Überkonzentration. Die Trauben wurden von Hand gelesen und sorgsam in kleinen Gebinden in die Cantina transportiert. Die Fermentation und Mazeration auf den Schalen dauerte rund 25 Tage, der Ausbau des Weines fand über 18 Monate in Zementwannen und gebrauchten 500 Liter Fässern statt. Nach der Assemblage kam eine 6-monatige Flaschenreife dazu.
Memo zur Speise
Zu herbstlichen Wildgerichten mit Pilzen. Lammkeule, Steinpilzrisotto
Memo zur Degustation
Tiefes Rubinrot mit purpurnen Reflexionen. Duftet wunderbar nach roten Beeren und Trockenblumen, angenehm eingebundene Würzaromen. Im Mund betont frisch und knackig mit saftigen Fruchtaromen von Pflaumen und Kirschen mit großer Läge. Endet auf Noten von Steinobst, Pfeffer und Leder.
Memo zum Boden
Kalkstein (= Alberese) charakterisiert durch tonhaltige Sedimente aus dem Pliozän, mehr oder weniger zusammengesetzt