Chablis 1er Cru »Montée de Tonnerre«
Herkunft
Defaix Chablis Montee de Tonnerre: Der 1er Cru Montée de Tonnerre ist eng verknüpft mit dem Namen Raveneaux. Kultwein, der in Deutschland nicht unter 100€ zu bekommen ist, wenn überhaupt und dann nur mit dem Zwang, andere Weine zu kaufen. In Restaurants in Chablis muss man nur vergleichsweise günstige 60€ auf den Tisch legen.
Der Ursprung des Namens Montée de Tonnerre ist tatsächlich sicher: die alte römische Straße, die über den Hügel hinauf nach Tonnerre führt. Montée de Tonnerre liegt direkt hinter der Colline des Grands Crus. An seinen mittleren bis steilen, nach Westen ausgerichteten Hängen, scheint die Sonne am Nachmittag. Die Trauben reifen mit Leichtigkeit, zumal sie vor den Ostwinden gut geschützt sind. Die flachen Böden ruhen auf Mergelkalkstein aus dem Kimmeridgium und lassen Adern aus blauem Lehm erkennen, welche den Weinen Mineralität und Energie verleihen. Der 1er Cru Montée de Tonnerre ist ein Haupt-Climat mit einer Fläche von etwa 42,5 Hektar. Zu ihm gehören Chapelot, Côte de Bréchain, Pied d’Aloup und das Climat selbst.
Dieser Defaix Chablis Montee de Tonnerre stammt aus dem Climat Chapelot, der wiederum Teil einer der besten 1er Cru Parzellen von Chablis, dem Montée de Tonnerre, ist. Die Rebberge befinden sich in direkter Nachbarschaft zu den Chablis Grand Cru am rechten Ufer gelegen, im äußersten Süden des Haupt-Climats Montée de Tonnerre. Dank seiner südlichen und westlichen Ausrichtung ist es ein sonniges Terroir par excellence. Richtet man seinen Blick auf den flachen, auf Kalkmergel ruhenden Boden und hat man dabei sehr viel Glück, findet man vielleicht eine Exogyra virgula, eine dieser berühmten kleinen versteinerten Austern, die typisch für den Chablis-Boden sind.
Jahrgang 2019
Didier Defaix beschreibt 2019 als einen “Jahrgang, der uns zu verschiedenen Zeiten während der Vegetationsperiode nervös gemacht hat, aber am Ende war es nicht wirklich so dramatisch. Nach einem milden und wenig regnerischen Winter begannen die Knospen Anfang April zu wachsen. Und, wie so oft in solchen Fällen, kam dann auch der Frost vom 12.-15. April. Die Schäden waren mäßig und befanden sich meist im unteren Teil der Hänge, was charakteristisch für Frühlingsfröste ist. In der folgenden Zeit ist die Rebe kontinuierlich und regelmäßig gewachsen. Niederschläge kurz vor der Blüte und milde Temperaturen haben zu einer großen Blüte mit sehr geringer Streuung geführt. Die Vollblüte fand Mitte Juni statt, so dass dieses Jahr im Vergleich zum Durchschnitt etwas früher war. Während der gesamten Saison ist das Wetter sehr trocken geblieben, aber unsere Reben haben darunter nicht gelitten. Dank des Pflügens können die Wurzeln in der Tiefe die nötigen Ressourcen finden.
Ende Juli haben die Temperaturen während einer Woche 40°C erreicht, was auf der Seite, die der untergehenden Sonne zugewandt ist, zu Trockeneffekten geführt haben kann. Auf den betroffenen Parzellen lag der Verlust bei etwa 20%. Dank dieses heißen und trockenen Klimas mussten wir nicht viel spritzen, um den Weinberg zu schützen, der Zustand war hervorragend.
Lese
So konnten wir in aller Ruhe die perfekte Reife abwarten, bevor wir ab 11. September bei herrlichem Sonnenschein zu ernten begannen. Die Beeren waren sowohl ziemlich reif als auch sehr sauber, außer dem einen oder anderen Blatt oder Insekt war fast keine Sortierung notwendig. Der Zuckergehalt war recht gut, da wir nichts chaptalisiert haben. Bis 19. September hatten wir alle Trauben schnell geerntet. Die alkoholische Gärung verlief recht langsam, im Gegensatz dazu waren die malolaktische Gärung recht schnell. Die Weine sind strukturiert und ernsthaft mit einer schönen unterschwelligen Spannung. Die Menge lag etwas unter dem Jahrgang 2018. Was unsere Weine betrifft, denke ich, dass 2019 ein klassischer, langlebiger Jahrgang sein wird und in diesem Sinne erinnert er mich ein wenig an 2012.”
“The quality of the Defaix wines now puts the domaine among the top 10 in Chablis.” Allen Meadows, Burghound.com, issue 40
Vinifikation Defaix Chablis 1er Cru Montée de Tonnerre
Ertrag von 45/hl/ha, sanfte und langsame Pressung, um die besten Säfte zu extrahieren. Langsame alkoholische Gärung bei 20°C auf der Feinhefe mit natürlichen Hefen, um die Persönlichkeit des jeweiligen Terroirs zu respektieren. Tägliche Kontrollen der Temperatur während der Gärung. Der Wein wird in Eichenfässern ausgebaut, die zum Teil neu aber auch 5-fach belegt waren. Ab und an Battonage, dies hängt von der Charakteristik des jeweiligen Jahrgangs ab. Durch die Bewegung der Hefe können wir den Wein etwas cremiger und voller am Gaumen erscheinen lassen, ohne dass die Holzaromen die Oberhand gewinnen. Der Wein reift 12 Monate und wird dann mit einer leichten Filtration in Flaschen abgefüllt.
Memo zur Speise
Zu Fisch oder Geflügel, zu weißer Butter oder Rahmsaucen.
Memo zur Degustation
Mit Luft (30 Minuten vorher öffnen) zeigt der Montée de Tonnere eine ausgesprochen rauchige und subtil-würzige Nase mit attraktiven Noten von getrockneter Aprikose, Meeresbrise und weißem Pfirsich. Die feinen, aber ebenso reichhaltigen, mittelschweren Aromen besitzen Kraft, zeigen eine opulente Textur, die den Gaumen mit trockenem Extrakt überzieht, der dabei hilft, das etwas festere Säurerückgrat abzupuffern, das den blumigen und grünen Limettenaromen geprägten Abgang formt. Tolle Textur am Gaumen, wunderbar mineralisch geprägt. Auch dieser Wein wird mindestens ein paar Jahre Reife brauchen, bevor er seine ganze Anmut im Glase zeigt. Nicht zu kalt servieren, unser Vorschlag liegt bei 12-13 Grad.
Memo zum Boden
Auf der rechten Seite der Grand Crus gelegen, gleich nach Les Clos und Blanchot, hat er eine ausgezeichnete Süd/Süd-Ost-Ausrichtung. Die Böden stammen aus dem Oberjura (Kimmeridgean nur für diese Parzelle).