Rosé
Grenzgänger
18 Hektar Weinberge bewirtschaftet das 1961 gegründete und unmittelbar am Deutschen Weintor gelegene Weingut aus Schweigen-Rechtenbach, darunter auch Cabernet Sauvignon, Merlot und Spätburgunder für den Jülg Gutswein rosé trocken. Läuft man dann in die andere Richtung, sind es maximal 1km bis zur ehemaligen Grenze ins elsässische Wissembourg. Auch die Grenze verlief mitten durch den Schweigener Sonnenberg. Denn hier gedeihen die edelsten südpfälzischen Gewächse. Vive la France – solange der Wein in deutsche Fässern reifen und in hiesigen Kellern zu deutschem Wein ausgebaut werden kann! Das war nicht immer so! Nach dem zweiten Weltkrieg ist hier gar nichts mehr gewachsen. Das völlig verwilderte Gelände wurde der Stadt Weißenburg als Eigentümerin zur Last und sollte an Landsleute versteigert werden.

Schweigener Sonnenberg

Grenzstein
Doch kein Franzose hatte sich damals für die so weit ab vom Schuss liegenden Flächen interessiert – zum Glück für die Schweigener Winzer, die nun das unter Zwangsverwaltung stehende Land über das Rechtskonstrukt der Wiederaufbaubank pachten konnten. Erst 1984, „als Kohl und Mitterand miteinander Saumagen aßen“, ging das Eigentum im Zusammenhang mit der Mundartregelung auf die Pfälzer über.
Alles, was hier, in diesen sonnenüberfluteten Muschelkalk-und Buntsandsteinböden auf bis zu 250 Metern Seehöhe wächst, hat Spitzenqualität. Selbst der Jülg Gutswein rosé trocken.
40% der Weinberge des Familienweingutes liegen auf französischer Seite, früher, also vor Schengen, musste Werner Jülg immer seinen Reisepasses parat haben, wenn er im Wingert arbeiten musste.
Heute arbeiten Werner Jülg und der älteste Sohn Johannes Hand in Hand im Wingert und Keller. Johannes “Reisepass” liest sich wie das “Who is Who” im deutschen Weinbau. Stationen bei Theo Minges, Klaus-Peter Keller, Emrich-Schönleber, Stodden, Clemens Busch und nicht zuletzt die burgundische Domaine des Lambrays haben für einen neuen Qualitätssprung bei den Weinen gesorgt.
Jülg Gutswein Rosé trocken
Cuvée aus Spätburgunder, Merlot, Syrah und Cabernet Sauvignon. Für den Rosé wird nicht einfach etwas “zusammengeschmissen”, sondern Johannes und sein Leseteam suchen sich im Weinberg gezielt die Beeren dafür aus.
Memo zur Speise
Salbei-Gnocchi mit leicht gebräunter Butter
Memo zur Degustation
Der Gutswein – der gehobene Einstieg für einen gehaltvollen, frischen Genuss von ausschließlich gebietstypischen Rebsorten rundum Schweigen-Rechtenbach und dem elsässischen Wissembourg. Der Rosé leuchtet im schönen, glänzenden Lachsrosa. Das Aroma duftet nach frischen Erdbeeren sowie roten Johannisbeeren, etwas unterlegt von würzigen Kräutern. Schlichtweg ein spritziger und fruchtbetonter Sommerwein von fein gesponnener, jugendlich-unbeschwerter Art.
Memo zum Boden
Kalkmergel und Buntsandstein,