Sauvignon Blanc »Siefersheim Heerkretz«

2020

Sauvignon Blanc »Siefersheim Heerkretz«

Tomislav Markovic, Deutschland, 0.75l

36,00

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Produkt enthält: 0,75 l

Der 2019er Heerkretz war eher ein ruhiger, aber immens intensiver Vertreter seiner Art, zeigte sich tief und in sich ruhend, drehte mit Luft aber gewaltig auf. Fantastischen Tiefe, seidig-frische Textur auf der Zunge, immens nachhaltig. Für mich eine gelungene Verbindung von Sauvignon Blanc der Loire und Steiermark auf Grand Cru-Niveau. Unglaublich fein und elegant, sich von Beginn an steigernd und in einem kraftvollen Finish endend. Für mich der beste Weißwein aus 2019 von Tomi. Einerseits ein stiller Wein, der es aber faustdick hinter den Ohren hatte.

2020 ist anders, bewusst anders. 30% Maischeanteil sorgen im 2020er für ein komplexeres Aromen- und Gerbstoffprofil. Braucht aktuell viel Luft, wird dann aber immer feiner, ganz zart Marille, zu Beginn eher Apfel und ein feines Gerbstoffgerüst, das Grip und dem Wein eine andere Haptik auf der Zunge verleiht. Griffig. Kraftvoll, wunderbar feine Säure, die den Wein in ein langes Finish zieht. Großartiger Weinwert.

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Sauvignon Blanc »Siefersheim Heerkretz«

Herkunft Markovic Sauvignon Blanc Heerkretz

Unser Markovic Sauvignon Blanc stammt aus einer der renommiertesten Lagen in Rheinhessen, der Siefersheimer Heerkretz. Auf ca. 200m Höhe, mit südlicher bis südöstlicher Ausrichtung gelegen, besteht ihr Boden aus Ryolith und Melaphyr. Von ihrem hohen Gesteinsanteil kommt auch der Name. „Kreetz“ stammt von „kratzen“ und deutet auf die schwere Bearbeitbarkeit des Bodens hin. Nach Westen ist die Lage windoffen und so direkt den Wettereinflüssen ausgesetzt. Sie besteht sowohl aus hangigen und steilen Bereichen als auch aus Plateaulagen. Die Wärme der Lage mit gleichzeitig kühlen Nächten des benachbarten Appelbachtals ermöglicht hier sehr lange Hängezeiten und produziert aromatische Trauben. Die „Heerkretz“ ist ein echter Grand Cru.

Maßnahmen nach Hitzejahren

Die Wetterextreme, und hier vor allem Hitze und Trockenheit, begleiten uns nun schon seit 2017. War 2017 aufgrund des nassen Vorjahres noch nicht im Bewusstsein als Jahr mit Wassermangel, so war das in 2018 und dann auch in 2019 mit seinen extrem heißen Spätsommern schon ein anderes Kaliber. Das Wasserdefizit aus 2018 schleppte die Natur durch den trockenen Winter nach 2019 mit. Der März war überdurchschnittlich warm, und auch der April machte nicht, was er will und war trocken. Im Mai wurde es dann doch merklich kühler, so dass der Austrieb sich etwas verzögerte und eher im normalen Zeitraum stattfand. In einigen Regionen schlugen die Eisheiligen zu und zerstörten – teilweise stark – die zukünftige Ernte.

Der Juni und der Juli waren dann extrem heiß und trocken. Dies hatte hauptsächlich zwei Auswirkungen: die erste war merklicher Sonnenbrand, auch in kaum entblätterten Weinbergen. Dabei zerkochten die Beeren förmlich. Die zweite Auswirkung war ein Stagnieren der physiologischen Reife. Nachdem sich die Reben am Anfang der Wärmeperiode noch zügig weiterentwickelten, so bremste die andauernde Trockenheit die Beerenentwicklung in Ihrer Größe und physiologischen Reife.

Hitze und die Auswirkungen

Gegen die Hitze und Ihre Auswirkungen sind die Mittel leider knapp. Langjähriger Humusaufbau, reduzierter Wuchs und somit weniger Wasserverbrauch sowie das Walzen der Begrünung als Isolationsschicht gegen die Wasserverdunstung sind da die wenigen Mittel, von einer Bewässerung mal abgesehen, über die man auch Streiten kann. In den von mir bewirtschafteten Flächen habe ich neben den Verlusten durch Sonnenbrand bewusst zusätzlich früh Ertrag reduziert, um den Wasserverbrauch zu senken. Den ersten Laubschnitt habe ich sehr spät nach hinten terminiert. Die Laubwandglocke sorgte für spürbar kühlere Temperaturen in meinen Weinbergen. Im August fiel dann der lang ersehnte Regen. Leider als Starkregen, aber besser als weitere Trockenheit, denn dies hätte zu massiven Ertragsverlusten geführt.

Sorgen machte lange die Stagnation des Beerenwachstums und der Reife. In den letzten Jahren wird der Zeitraum, in dem die Trauben den Zucker einlagern, immer schneller, heißt kürzer, und zwingt zu zügiger Lese, um nicht zu hohe Alkoholgehalte zu bekommen. Die Frage kam auf, wie physiologisch reif die Trauben bei ausreichenden Mostgewichten in z.B. 2019 sein würden. Der September brachte uns glücklicherweise Abkühlung mit relativ niedrigen Nachttemperaturen und hier und da Regen. Die Lese fand – endlich mal wieder – in der zweiten Septemberhälfte und im Oktober statt und bot somit ausreichend Hängezeit für die nötige Reife.

Das Jahr 2020

Tomis Weißweine aus dem Jahrgang 2020 zeigen sich im Vergleich zu 2019 etwas frischer, da er etwas früher gelesen hat. Eine kurze Maischestandzeit sorgt zudem für “Action” und Grip am Gaumen.

Vinifikation Markovic Sauvignon Blanc Heerkretz

“Stolz bin ich, aus der berühmten Lage Siefersheimer „Heerkretz“, einen Sauvignon Blanc anbieten zu können. Ich persönlich mag die Weine aus dieser Rebsorte, vor allem aus Pouilly Fumé an der Loire. Sie ist ähnlich wie der Riesling in der Lage, extrem gut das Terroir auszudrücken und bietet eine Vielfalt an Optionen im Ausbau. Mein Ziel ist es bei diesem Wein nicht, den x-ten Fumé herzustellen oder irgendeinem Stil nachzueifern. Wie bei all meinen anderen Weinen bekommt auch der Sauvignon viel Zeit und Aufmerksamkeit und darf sich entsprechend seiner Anlagen frei entwickeln.”

Späte und ausschließlich händische Lese Ende September 2020 von vollreifen, aromatischen, 9-jährigen Trauben. Ertrag von 40hl/ha. 30% Maischeanteil um ein komplexeres Aromen- und Gerbstoffprofil zu erreichen, offene Maischegärung für 10 Tage, danach mit einer Korbpresse abgepresst. Gärung im gebrauchten 300 l Barrique. Kein Abstich von der Vollhefe bis kurz vor der Füllung. Gesamtproduktion: 300 Liter = 400 Flaschen a 0,75l. Unfiltriert auf die Flasche gefüllt.

Memo zur Degustation

Der 2019er Heerkretz war eher ein ruhiger, aber immens intensiver Vertreter seiner Art, zeigte sich tief und in sich ruhend, drehte mit Luft aber gewaltig auf. Fantastischen Tiefe, seidig-frische Textur auf der Zunge, immens nachhaltig. Für mich eine gelungene Verbindung von Sauvignon Blanc der Loire und Steiermark auf Grand Cru-Niveau. Unglaublich fein und elegant, sich von Beginn an steigernd und in einem kraftvollen Finish endend. Für mich der beste Weißwein aus 2019 von Tomi. Einerseits ein stiller Wein, der es aber faustdick hinter den Ohren hatte.

2020 ist anders, bewusst anders. 30% Maischeanteil sorgen im 2020er für ein komplexeres Aromen- und Gerbstoffprofil. Braucht aktuell viel Luft, wird dann aber immer feiner, ganz zart Marille, zu Beginn eher Apfel und ein feines Gerbstoffgerüst, das Grip und dem Wein eine andere Haptik auf der Zunge verleiht. Griffig. Kraftvoll, wunderbar feine Säure, die den Wein in ein langes Finish zieht. Großartiger Weinwert.

Memo zum Boden

Rhyolith Rigosol, helles magmatisches Gestein des Rotliegenden

Tomislav Markovic | Rheinhessen & Baden

0,5 ha Rebfläche | Produktion ca. 6.000 Flaschen | naturnahe Arbeitsweise | vom Bänker zum Winzer – die Liebe zum Wein besiegte den Kapitalismus – eigene Handschrift | spontan vergoren |  ungeschönt und unfiltriert abgefüllt | möglichst wenig Schwefel | Erster Jahrgang 2015 | Seit August 2017 bei K&M im Sortiment.

Tomislav Markovic

Tomislav Markovic

Entdeckung des Jahres 2020 Wein-Plus

Tomislav Markovic – Entdeckung des Jahres Bereich Rheinhessen & Baden

Zuhause ist das Weingut eigentlich in Breisach in Baden, doch einen Teil seiner Trauben bezieht Markovic aus Rheinhessen, weshalb es hier auffallend guten Riesling aus Siefersheim gibt. So ergab sich die verwirrende Situation, dass wir in Baden eigentlich eineinhalb Entdeckungen hätten und eine halbe in Rheinhessen. Wer also den ganz und gar eigenständigen “Quo Vadis” oder den Kabinett aus dem Höllenberg probiert, darf schon auch gleich die exzellenten Spätburgunder aus Baden mitkosten.

“I am a classic négociant-éleveur. Having 0,5 hectares on my own with Pinot Noir, Sauvignon Blanc and Touriga Nacional, I am sourcing organic farmed grapes for my wines from good friends in Baden & Rheinhessen. Focus is on lot of handwork in the vineyard, including biodynamic aspects and taking care of biodiversity. My winemaking approach is low-intervention, with classic techniques and no additives or filtration if avoidable. The wines get time to harmonize and stabilize in a natural way prior to bottling.”

Vom Bänker zum Winzer

Die Wurzeln von Tomislav Markovic liegen in Kroatien. Seine Eltern stammen aus Slawonien, jener Region, aus der die Eichen für die großen Holzfässer, die hauptsächlich in der Toskana und dem Piemont zu finden sind, stammen. Während seiner jährlichen Heimaturlaube führte ihn sein Onkel an das Thema Wein heran. Plötzlich war die Neugier geweckt: wie kommen die Aromen in den Wein? Gibt es Besseres als Müller-Thurgau und Weißherbst?

Geboren und aufgewachsen ist er im Rhein/Main-Gebiet. Von 1993 bis 1997 studierte er BWL, ab dem Jahr 2000 wechselte er zu den großen Bankenhäusern nach Frankfurt. Wir haben uns eher zufällig immer wieder mal auf Weinveranstaltungen getroffen und uns ausgetauscht. Zu jener Zeit machten auch wir uns gerade selbstständig im Wein-Business. Neben dem Spätburgunder galt seine große Aufmerksamkeit vor allem den Rieslingen von der Mosel. Diese Liebe hält bis heute an. Probieren Sie doch einmal seinen wunderbaren KABINETT.

Bank adé – Willkommen im Winzerleben

2011 krempelte er sein berufliches Leben noch einmal um. Er schmiss den Bankjob und begann am Weincampus Neustadt Weinbau & Önologie zu studieren. Einher ging dabei die Ausbildung zum Winzer beim Weingut Bercher in Burkheim am Kaiserstuhl. Es folgten Praktika in Portugal beim Weingut Viera de Sousa (Douro) und 2015 beim berühmten Weingut Domaine de Montille in Volnay. Seit Juni 2016 ist er beim Beratungsdienst ökologischer Weinbau in Freiburg als Berater für Bio-Weinbau & Önologie tätig.

Vorbild Burgund & Douro

Nicht nur die Weine aus diesen Gebieten faszinieren Tomislav. Auch die vielen gemeinsamen Projekte der Winzer im Dourotal findet er beispielhaft für den Erfolg einer Region. So hat er sich das im Burgund übliche Modell der Négociant – vinificateurs zu Eigen gemacht. Man kauft Trauben oder Most und verarbeitet ihn dann zu seinem Wein. Ziemlich vorteilhaft, denn an geeignete, hochwertige Rebflächen zu gelangen ist für einen Quereinsteiger nicht so einfach. Bis er seine eigenen Weinberge im heimischen Breisgau findet, kann er auf Rebflächen von Freunden in Rheinhessen und am Kaiserstuhl zurückgreifen.

Ihm geht es dabei nicht um nüchterne Geschäftsbeziehungen, sondern sieht die Zusammenarbeit als Projekte an. Das Ziel ist es, gemeinsam mit den Freunden das Potential der ausgesuchten Lagen durch individuelle, wenn möglich ökologische Weinbergsarbeit auszuschöpfen. Die Spätburgunderparzelle am Kaiserstuhl bearbeitet er vorwiegend selbst nach seinen eigenen Vorstellungen. Der 2016er Pinot Noir ist vom Fass vielversprechend. Da hat jemand in Frankreich genau hingeschaut. Wir sind gespannt.

Update 2016er Spätburgunder und 2017er Weißweine

Die Weine haben in der Frankfurter Spitzengastronomie (Weinsinn, Bidlabu)  großen Anklang gefunden. Tomi muss die Weine mittlerweile zuteilen. Da wir von Anfang an dabei sind, bekommen wir vom Kuchen auch immer das größte Stück.

Weinstil

“Ich möchte frische, balancierte Weine machen, mit feiner, tiefer Frucht und dabei immer leichtfüßig. Das Holz soll immer subtil unterstützen, nie vorschmecken. Im Übrigen eine schwierige Aufgabe – da benötigt es viel Erfahrung, die Kenntnis über sein Traubenmaterial und super Fässer.”

Anschrift des Weingutes:

Tomislav Markovic | Kupfertorplatz 1 | 79206 Breisach

Alle Weine dieses Winzers >>
Allgemeine Informationen
WeinartWeißwein
RebsorteSauvignon Blanc
Geschmacktrocken
LeitrebeSauvignon Blanc
KategorieQualitätswein
Erzeugungkonventionell
VerschlussNaturkork
Herkunft
WeingutTomislav Markovic
RegionRheinhessen
BereichBingen
LageSiefersheim Heerkretz
HerkunftslandDeutschland
Verbrauch
Weintypkraftvoll, komplex, elegant, trocken
Trinkreife2023 - 2027
Trinktemperatur10 Grad
Analysewerte
Alkohol12,5% Vol.
Restzucker0,2 g/l
Allergiker-Infoenthält Sulfite, kann Spuren von Eiweiß, Milch und Gelatine enthalten
Säure5,7%
Punktewertungen
K&M Punkte92 Punkte
Wein-Plus90 Punkte

Recht feste, etwas gelb-gewürzige, nussige, tabakige und leicht ätherisch-kräuterige Nase nach reifen gelben Früchten mit einer Spur Hefe, Trockenblumen, Safran, grünem Pfeffer und Piment. Feste, vollkommen trockene Frucht mit etwas Schmelz, gewürzigen und leicht röstig-nussigen Aromen, sehr feine Säure, merklicher Griff von reifem Gerbstoff, dicht und nachhaltig, im Hintergrund Menthol, salzige und kreidige Mineralik, etwas Tiefe, sehr guter, griffiger und noch deutlich hefiger Abgang, wieder mit hellem Holz. Trinkempfehlung: Ende 2022 bis 2026+.