Sangiovese rosso »Saragio« (IT-BIO-004)
Herkunft
Valdonica war nicht Teil meiner Lebensplanung – es ist mir passiert. Auf der Suche nach einem Wochenend-Häuschen verliebte ich mich in dieses Gut. 80 Hektar verwildertes Land – ohne Weinreben im Hinterland der Maremma. Ein paar Jahre später veränderte sich mein Leben. Valdonica wurde zu meiner Herzensheimat. Als Martin 2008 das Weingut mit seinem Land kaufte, konnte er auf unberührten Naturböden seinen Traum vom Winzer verwirklichen. Hier wurde vorher noch nie Landwirtschaft betrieben. Im Jahr 2009 pflanzten wir unsere ersten Weinberge in unberührte Böden. Nach diesen vielen Jahren mit Höhen und Tiefen ist es für meine Familie und mich eine Riesenfreude und Ehre, dass unsere Weine vom K&M Gutsweine für Sie ausgewählt wurden. Seit dem Jahrgang 2008 finden Sie dort unsere Weine.
Regionalität
Die Maremma ist ja bekannt für ihre mächtigen Weine aus den Bordelaiser Rebsorten Cabernet Sauvignon, Merlot, Cabernet Franc und auch Petit Verdot. Viele Winzer, die sich Mitte der 1980iger und Anfang der 1990iger dort niederließen und im Boom der Region neue Weingüter gründeten, erkannten die klimatischen Bedingungen. Sie pflanzten diese Rebsorten, da sie auch im ehemaligen Sumpfgebiet der Maremma ideale Bedingungen finden. Martin Kerres Weingut jedoch liegt landeinwärts auf fast 600m Höhe. Es sind die höchstgelegenen Weinberge der Maremma mit einem milden Klima, das durch die Brise des Tyrrhenischen Meeres begünstigt wird. Hier wiederum herrschen im Vergleich zur Küste andere klimatische Bedingungen. Ob hier die Reben, die an der Küste gut ausreifen können, dies auch in 600m Höhe können, darf bezweifelt werden. Zudem ist er ein Fan der einheimischen Rebsorten wie Vermentino, Vermentino Nero, Ciliegiolo oder eben Sangiovese.

Der Blick über die Weinberge über die weitläufige und fruchtbare Ebene der Maremma bis zum azurblau schimmernden Mittelmeer, wo man bei klarer Sicht die Inseln Giglio und Elba sieht, öffnet jedem, der an diesem Aussichtspunkt 50m unterhalb des Weingutes steht, das Herz. Hier schöpft der Mensch als auch die Rebstöcke aus der Ruhe Kraft.
Werte
Für uns gibt es einige Werte, die wir hier zu leben versuchen. Am wichtigsten ist uns, gute Weine zu produzieren. Gut bedeutet für uns, dass die Weine handwerklich einwandfrei sind. Es geht nicht darum, dass unsere Weine allen schmecken – es geht darum, dass wir den natürlichen Veredelungsprozess mit Sorgfalt und Leidenschaft begleiten. Mit einem Minimum an menschlicher Intervention geben wir Natur und Terroir Raum, der sich in der Individualität und im Charakter unserer Weine widerspiegelt.
Das Herz von Valdonica sind die Weinberge. Sie wurden 2009 in unberührten Naturböden neu gepflanzt. Das sei ein großer Vorteil, meint Martin Kerres: «Naturböden sind über Jahrzehnte von keiner Chemie verschandelt, nur so macht eine biologische Zertifizierung Sinn. Zertifizierungen vermitteln Kunden oft falsche Eindrücke. Bei organische zertifizierten Betrieben und Weinen ist es zum Beispiel erlaubt, chemisch bearbeitete Weinberge nach 3 Jahren Übergangszeit als biologisch zu zertifizieren.
Das widerspricht unserer Auffassung. Chemieverseuchte Böden sind nicht chemikalienfrei nach 3 Jahren Übergangszeit – die Übergangszeit beträgt in der Realität Jahrzehnte. Pflanzungen in Naturböden sind garantiert organisch. Als Mediziner ist die biologische und organische Bewirtschaftung der Weinberge und des gesamten Betriebs eine Herzens-Sache. Uns liegt der Erhalt von Artenvielfalt und Biodiversität am Herzen. In unseren Weinbergen haben wir elf unterschiedliche Typen von Sangiovese gepflanzt und vergessene Rebsorten wie Ciliegiolo, Massareta und Colorino neu kultiviert. Aus der Kombination von Bioweinbau und der Vielfalt der Natur entsteht Neues und Innovatives.» Der Betrieb ist seit 2012 biologisch zertifiziert.
Herkunft – Puristischer geht Sangiovese nicht!
Valdonica Saragio Sangiovese rosso, die Riserva Ausbaustufe des Weingutes, steht stellvertretend für die Wiederbelebung von Valdonica. Die wirtschaftliche Grundlage für den Wiederaufbau von Valdonica brachten Martin Kerres zum Weinbau. Er geht beeindruckend seinen geradlinigen Weg weiter, es werden keine Kompromisse gemacht. Mit einem Team aus lokalen und internationalen Spezialisten pflanzten sie 10 Hektar Weinberge – hier ist die „Wiege“ des Sangiovese. Es wurden neun unterschiedliche Typen von Sangiovese Reben gepflanzt.
Mut zur Lücke könnte man schreiben, denn wer setzt noch an diesem herrlichen Flecken Erde auf die Sangiovese Rebe. Viele Winzer setzen größtenteils auf den internationalen Geschmack und mischen Petit Verdot, Merlot und Cabernet in nicht unwesentlichen Prozentzahlen ihren toskanischen Weinen bei. Das mögen unzweifelhaft gute Weine sein, aber die bekomme ich auch in anderen Teilen dieses Globus. Nein, uns und dem Winzer geht es um den unverfälschten Fingerabdruck der Region. Und die bringt nun mal hier im Hinterland auf 500m Höhe nur die Sangiovese-Rebe ins Glas.
2012 war der erste Valdonica Saragio aus 100% eigenen Valdonica-Rebstöcken. Alle Weinberge und der gesamter Betrieb werden zertifiziert biologisch-organisch betrieben.
Vinifikation Valdonica Saragio Sangiovese rosso
Die Pflege der Weinberge, die Vergärung, die Reifung, die Lagerung – alle Prozesse folgen biologisch und zertifizierten Richtlinien. Unser Weinkeller ist neu errichtet und entspricht den modernsten ökologischen Standards. Weine, Weinberge, Weinkeller und Betrieb – alles organisch zertifiziert. Ernten ist der Höhepunkt unserer Arbeit! Wir ernten entsprechend dem Reifegrad der Trauben per Hand. Rebeln und Pressen erfolgt unmittelbar nach der Ernte – oft in der Nacht. Das Eingehen auf die Individualität der Frucht ist oberste Maxime. Deshalb fermentieren unsere Weine in kleinen Bottichen und wir untersetzen die Maische per Hand – mehrmals am Tag.
Für die Vergärung werden keine künstlichen Hefen zugesetzt. Die Vergärung erfolgt spontan mit den natürlichen Hefen unserer Weinberge. Reifegrad und Intensität unserer Trauben ermöglichen die Reifung unserer Weine in 225 l Eichenfässern – alles französische Barriques. Das Alter der verwendeten Eichenfässer wird auf die Trauben abgestimmt. Maximal verwenden wir unsere Fässer 5 Jahre. Der 2017er Saragio lag 18 Monate in medium getoasteten Eichenfässern. Wir beobachten sehr sorgfältig den Reifungsprozess in den Fässern und wählen schlussendlich die Fässer für jeden unserer 5 Weine sorgfältig aus. Einmal abgefüllt, reifen unsere Weine 12 – 24 Monate in der Flasche, bevor sie in den Verkauf gelangen. Anzahl der abgefüllten Flaschen: 6.500
Memo zur Speise
Rollbraten vom Spanferkel mit Rosmarinkartoffeln
Memo zum Boden
Die Trauben reifen im Terroir des früheren Vulkans Sassoforte sowie in den für die Maremma typischen Lehm- und Sandböden.