Gutedel »Jaspis« 10hoch4 Alte Reben

2019

Gutedel »Jaspis« 10hoch4 Alte Reben

Ziereisen, Deutschland, 0.75l

125,00

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Die Nähe zum Burgund ist unverwechselbar, kein Wunder Beaune ist gerade mal 2 Autostunden entfernt, in Hanspeters Vinothek zieren zahlreiche leere Burgunderflaschen der großen Winzer Burgunds die Regale. Hier hat er sich Inspiration gesucht, und dennoch sind das keine Kopien großer weißer Burgunder, sondern ganz nach Hanspeters Handschrift entstandene Weine. Seinen Gutedel hoch vier nennt er immer wieder gerne „meinen Montrachet“. Und ja, beim ersten hineinriechen könnte man glatt an einen großen weißen Burgunder der Cote d´Or denken, so dicht und fest mit ausgeprägter Mineralität und viel Feingefühl beim Holzeinsatz zeigt er sich im Glas. Da ist aber auch diese puristische, messerscharfe Präzision, die einen an große Meursault erinnert. Immens dicht mit ganz feiner Cremigkeit, die großen Weißweine auszeichnet, fast wie ein aristokratischer Corton Grand Cru. Dazu schwingt immer ein feiner Feuersteinton in der Nase mit.

Am Gaumen von einer immensen Länge geprägt, enorm vielschichtig, mal Corton, dann wieder salzig-mineralische Noten eines Meursault, zitrisch, puristisch, geradlinig, tiefgründig, verspielt, komplex und viel Druck und Tiefe aufbauend. Gänsehaut pur. Ewige Länge, vibrierend, viel Druck, dann wieder charmant bis leicht cremig. Es gab bisher nur einen Wein, den ich – wie diesen – blind verkostet ins Burgund gesteckt hätte: Opus Oskar von Johannes Jülg. Einer der größten deutschen Weißweine, atemberaubend, Champions-League.

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Gutedel »Jaspis« 10hoch4 Alte Reben

Herkunft

Ziereisen Gutedel Jaspis 10hoch4! Wie bitte? 10 hoch 4? Ja, so nennt Hanspeter sein Gutedel-Flagschiff aus der Premium-Linie Jaspis. Was steckt hinter dieser merkwürdigen Bezeichnung? Eine versteckte Botschaft? Nun, es ist ganz einfach. Die Pflanzdichte der Reben der entsprechenden Lage, aus der auch der Gutedel Steingrüble stammt, liegt bei 10.000 Rebstöcken pro Hektar, eben 10 hoch 4. Die Rebstöcke für den 10 hoch 4 sind die ältesten Gutedelstöcke (Dezaley-Klon) des Weingutes, 1968 gepflanzt und liefern nur noch einen sehr geringen Ertrag. 2006 hat er neue Stöcke dazu gepflanzt. Sie kommen der Vorstellung entgegen, die Hanspeter vom Ur-Gutedel hat. Und das ist kein Hirngespinst, denn das, was heute unter dem Namen Gutedel angeboten wird, ist Einheitsbrei hat nichts mit dem zu tun, was den Gutedel einst auf die Weinkarten berühmter Häuser gebracht hat.

Jaspis Weine – die Schätze

Nur unsere allerbesten Weine erhalten von uns den Namen „Jaspis“ – nach einem Edelstein, der sich häufig in unseren Weinbergen findet. Und weil wir die Messlatte für diese Weine besonders hochlegen, kann es sein, dass es sie nicht aus jedem Jahrgang gibt. Aus unserem besten Terroir, mit unseren ältesten Reben und unseren besten Fässern – mit unseren Jaspis-Weinen treiben wir unser Qualitätsstreben auf die Spitze. Das Ergebnis sind tiefgründige, langlebige Weincharaktere wie der „Graue Burgunder“, der „Chardonnay“, der Gutedel „104“ oder die roten „Pinot Noir“, „Spätburgunder“ und „Syrah“.

„Früher war Gutedel etwas ganz Besonderes“

erzählte er uns vor ein paar Jahren beim Weingutsbesuch. Uroma Martha, 1909 geboren, im September 2012 103-jährig gestorben, kannte noch die Rebstöcke, die bis zur Flurbereinigung sehr kleine Beeren hervorbrachten. Hanspeter zeigt uns in alten Büchern, das 1872 ein 1802er Gutedel der teuerste Wein auf der Karte war. „Damals lag der Gutedel bis zu einhundert Jahre im Fass!!! “, sagt Ziereisen. Auch alte Weinkarten aus Zeppelinluftschiffen belegen, dass der Gutedel einst ein international hochgeschätzter Wein und entsprechend teuer war, teurer als so mancher Burgunder oder Bordeaux.

Und heute? „Das meiste, was heute in Masse erzeugt wird, ist badischer Einheitsbrei. Und auch er hat diesen Brei eine Zeit lang vinifiziert. Eigentlich wollte er den Gutedel schon rausreißen und sich dem innig geliebten Spätburgunder widmen, aber die gute Seele des Hauses, seine Frau Edel, konnte ihn davon abhalten. Das war die Kehrtwende. Wenn schon weitermachen mit Gutedel, dann aber anders, als der Einheitsbrei. Denn eigentlich hat der eher geschmacklich zurückhaltende Gutedel – ähnlich wie Silvaner und Riesling – beste Voraussetzungen, seinen Boden, auf dem er wächst, perfekt abzubilden.

Dafür muss man es aber anders machen und die Rebsorte als Winzer ernst nehmen. Ziereisen nimmt sie ernst. Zuerst reduziert er den Ertrag, mit Maischestandzeit kommt etwas Gerbstoff ins Spiel, es wird ausschließlich spontan vergoren und der Gutedel darf auch gerne ins Holz, teils neu, teils gebrauchte Tonneau. Er reduziert den Ertrag. Die Maische darf lange stehen und spontan vergären. Der Ausbau findet in neuen und alten Holzfässern statt, bis zu 22 Monate darf er dort liegen. Dann wird der Wein ungefiltert abgezogen. Das alles benötigt vor allem eines: Geduld.

Vinifizierung Ziereisen Gutedel Jaspis 10hoch4

Wein machen beginnt nicht erst mit der Zeit der Ernte. Schon während der Blütezeit sorgt Hans-Peter persönlich für eine wissentlich herbeigeführte Ertragsbeschränkung der Rebstöcke. Mittels eines Laubbläsers ähnlichen Gerätes sorgt er für eine künstliche Verrieselung. Mehr als 15-20 hl/ha Ertrag sind für ihn das Maximum, was er im Fass habe will. Nebeneffekt sind lockere Beeren, die wenig Fäulnisanfällig sind. Nach der Handlese reifer, goldgelber Trauben werden diese traditionell auf einer alten, von Hanspeter persönlich instand gesetzten Korbpresse gepresst, dazu darf die Maische eine kurze Zeit stehen, um danach im traditionellen 600L Tonneau der fränkischen Büttnerei Assmann mit wilden, weinbergseigenen Hefen vergoren zu werden. Reifen darf der Wein dann über 22 Monate im Fass, die Abfüllung erfolgt nicht geschönt und unfiltriert. Dann darf der Wein nochmals 9 Monate auf der Flasche Ruhe genießen, bis er in den Verkauf kommt.

100 Punkte im Gault & Millau

2015 Gutedel Jaspis 10hoch4 Weingut Ziereisen · Baden

2007 war das Weingut im Gault & Millau die die Entdeckung des Jahres, 2015 wurde es mit der “Kollektion des Jahres” ausgezeichnet. Nun steigt Ziereisen als eines von drei Weingütern im aktuellen Gault & Millau in den Rang eines Fünf-Trauben-Gutes auf. Diese höchste Kategorie bedeutet „Weltklasse“ – zu dieser Spitzengruppe zählen aktuell nur 20 Betriebe in Deutschland.

Sieben Weine zeichnet der Gault & Millau 2019 mit der Höchstnote von 100 Punkten aus. Mit dabei ist der Ziereisen Jaspis Gutedel 10 hoch 4.  Die Weine, die wir dieses Jahr mit 100 Punkten würdigen, erzählen mit atemberaubender Präzision, Finesse, Harmonie und Emotion von ihrem einmaligen deutschen Terroir. Sie sind unvergleichlich – und reihen sich genau deshalb gleichberechtigt unter die größten Gewächse der Welt ein.

Memo zur Speise

Kalbsbries in Nussbutter

Memo zur Degustation

Die Nähe zum Burgund ist unverwechselbar, kein Wunder Beaune ist gerade mal 2 Autostunden entfernt, in Hanspeters Vinothek zieren zahlreiche leere Burgunderflaschen der großen Winzer Burgunds die Regale. Hier hat er sich Inspiration gesucht, und dennoch sind das keine Kopien großer weißer Burgunder, sondern ganz nach Hanspeters Handschrift entstandene Weine. Seinen Gutedel hoch vier nennt er immer wieder gerne „meinen Montrachet“. Und ja, beim ersten hineinriechen könnte man glatt an einen großen weißen Burgunder der Cote d´Or denken, so dicht und fest mit ausgeprägter Mineralität und viel Feingefühl beim Holzeinsatz zeigt er sich im Glas. Da ist aber auch diese puristische, messerscharfe Präzision, die einen an große Meursault erinnert. Immens dicht mit ganz feiner Cremigkeit, die großen Weißweine auszeichnet, fast wie ein aristokratischer Corton Grand Cru. Dazu schwingt immer ein feiner Feuersteinton in der Nase mit.
Am Gaumen von einer immensen Länge geprägt, enorm vielschichtig, mal Corton, dann wieder salzig-mineralische Noten eines Meursault, zitrisch, puristisch, geradlinig, tiefgründig, verspielt, komplex und viel Druck und Tiefe aufbauend. Gänsehaut pur. Ewige Länge, vibrierend, viel Druck, dann wieder charmant bis leicht cremig. Es gab bisher nur einen Wein, den ich – wie diesen – blind verkostet ins Burgund gesteckt hätte: Opus Oskar von Johannes Jülg. Einer der größten deutschen Weißweine, atemberaubend, Champions-League.

Memo zum Boden

Jurakalk mit Löß

Weingut Ziereisen | Baden | Markgräflerland

21 ha Rebfläche | Produktion ca. 120.000 Flaschen | naturnahe Arbeitsweise | Gutedel-Spezialist, sein 10hoch4 ist der mit Abstand höchstbewertete deutsche Gutedel aller Zeiten | Pinot-Noir-Liebhaber | Erstkontakt 2004 | seit Oktober 2005 bei K&M im Sortiment.

Hanspeter & Edeltraud Ziereisen – Badens Weinrevolutionäre

Im äußersten Südwesten Deutschlands, kurz vor der Grenze zu Basel, liegt im beschaulichen Efringen-Kirchen das Weingut des gelernten Schreines Hanspeter Ziereisen. Vor ein paar Jahren noch Geheimtipp, ist er heute sicher einer der führenden Betriebe Deutschlands. Seine Weißweine aus der heimischen Gutedel-Rebe zeigen exemplarisch, was diese Rebe kann. Authentische Qualität, Trinkfreude, perfekter Essensbegleiter. Kein Wein, der zu den Sternen strebt, nein, er steht fest auf dem Boden der Region, aus der er kommt.

Familienunternehmen

Aus dem seit 1734 im Familienbesitz befindlichen, ehemaligen landwirtschaftlichen Mischbetrieb, zu dem auch wenige Ar Reben gehören, die früher direkt in die örtliche Winzergenossenschaft wanderten, konnte sich der ehemalige “Biertrinker” dank rigoroser Qualität binnen weniger Jahre in die Spitzengruppe deutscher Winzer katapultieren.

20 Hektar bewirtschaftet das Familienunternehmen an Markgräfler Hängen, vier Hektar in der grenznahen Schweiz. Insgesamt 100000 bis 120000 Liter Wein entstehen so jährlich für den Verkauf.

Ziereisens Reben stehen im Efringer Ölberg, in der sogenannten Basler Bucht. Die kalkhaltigen Böden und das Mikroklima mit 11,4 Grad durchschnittlicher Jahrestemperatur ähneln sehr den Bedingungen im Burgund. Aufwendige Laub- und Stockarbeiten, strenge Ertragsreduzierung und eine genaue Selektion der Trauben schaffen die Voraussetzung für gesundes und hochwertiges Lesegut.
Hat man einmal das Glück, diesen Sympaticus in einer freien Minute zu erwischen, merkt man ihm beim Gespräch über seine Weine die Begeisterung deutlich an. Es sprudelt förmlich nur so aus ihm heraus. Mit dieser ansteckenden Art und seinem ungebrochenen Ehrgeiz hat er sich binnen 10 Jahren in der Spitzengruppe deutscher Winzer etabliert.

Spätburgunder – eine besondere Liebe

Die besondere Liebe von Hanspeter Ziereisen gehört dem Spätburgunder (Pinot Noir). Hier gehört er aus unserer Sicht zu den besten Interpreten Deutschlands. Nur ganz wenige Winzer verstehen es, dieser Traube Finesse, Frucht und ein festes Tanningerüst zu entlocken! Große Sorgfalt im Weinberg, niedrigste Erträge, konsequente Laubarbeit und der perfekte Erntezeitpunkt sind beim Spätburgunder vielleicht noch wichtiger, als bei den meisten anderen Reben, denn diese Rebe kann eine ganz schöne Zicke sein, die absolute Sorgfalt verlangt!

Kellerwirtschaft

Im Keller gibt Hanspeter den Trauben Zeit. Sehr langsame Vergärung und langer Maischekontakt sind natürlich nur möglich, wenn man beim Lesegut äußerst penibel auf absolute Gesundheit achtet. Dann bekommt man Weine, die diese perfekte Balance aus Eleganz, fast schon Fragilität, Frucht und Kraft zeigen, die so nur der Spätburgunder bietet! Für uns gehören die Spätburgunder von Hanspeter Ziereisen mit zum Besten, was man aus Deutschland von dieser Rebe bekommen kann!

Wer einmal eine Kellerführung bei Hanspeter mitgemacht hat, der kennt die vielen kleinen Keller, die man unter Efringen durchwandern musste. Das hat jetzt ein Ende, denn sein neuester Coup ist ein 5 Meter unter der Erde liegendes Megaprojekt, ein fast 80m langes, 8m breites und 4m hohes Kellergebäude westlich der L137, das seit kurzer Zeit ausgewölbt ist.

Bald ist großes Fassrollen angesagt oder aber die angestrebte Weinpipeline vom neuen Weinkeller ins bestehende Weinlager in der Bahnhofsstraße kann umgesetzt werden.

Der Jahrgang 2016:

Kennzeichnete den Herbst 2016 noch eine späte Lese, so war es in diesem Jahr genau umgekehrt: Am 2. Oktober haben wir die letzten Trauben gelesen. Es war unser frühestes Leseende seitdem Wahnsinns-Sommer 2003. Und wir hatten Glück in diesem Jahr: Der teils verheerende Frost in der Nachbarschaft hat uns weitgehend verschont. Erstaunt hat uns aber dann doch, wie früh die Trauben nach den vom Wetter her durchwachsenen Vormonaten reif waren.
Schon in der zweiten Septemberwoche ging es los mit der Vorlese, die dann nahtlos in die Hauptlese überging. Dabei mussten wir teilweise mächtig Gas geben, denn vor allem die Zuckerwerte der Spätburgunder legten schnell zu. Aber wir haben es geschafft, alle Trauben reif, aber nicht überreif und mit optimalen Öchslegraden in den Keller zu bekommen. Die Lese war ansonsten so entspannt wie eine Lese sein kann und nach gut drei Wochen hatten wir in der Reihenfolge Spätburgunder, Grauburgunder, Chardonnay, Gutedel, Syrah und Weißburgunder im Keller.

Der Jahrgang dürfte im Alkohol etwas üppiger ausfallen als 2016, trotzdem werden die Weine wegen der höheren Säure und damit niedrigeren pH-Werte nicht barock daherkommen, sondern kräftigen Körper mit reifer Säure ausbalancieren.

Herbstbericht 2018 – der Turboherbst

Hatten wir im vergangenen Jahr geglaubt, unsere Lese rekordverdächtig früh beendet zu haben, so wurden wir 2018 eines Besseren belehrt: In diesem Jahr haben wir unsere letzten Trauben am 25. September in den Keller geholt – und damit eine gute Woche früher als 2017. Turbo-Herbst trifft es als Begriff für die Lese in diesem Jahr ziemlich genau. Denn
angesichts des unglaublich prächtigen Sommers konnten wir schon am 3. September mit der Lese starten – und sie schon drei Wochen später beenden. Was an den Stöcken hing, war durch und durch gesund. Da uns dadurch viel Sortierarbeit im Rebberg erspart geblieben ist, konnten wir teilweise bis zu 1,5 Hektar Rebfläche pro Tag lesen. Diese Schnelligkeit war ein Segen, denn angesichts in die Höhe schießender Zuckerwerte mussten wir Gas geben, um das Lesegut nicht überreif in den Keller zu bekommen. Wer Ziereisen kennt, weiß, dass Trinkmarmelade nicht unser Ding ist…
So landeten in dieser Reihenfolge Spätburgunder, Grau- und Weißburgunder, Chardonnay, Syrah und Gutedel im Keller. Der Ertrag war angesichts der Wasserknappheit in den Rebbergen überraschend gut.

Und die Qualität? Verspricht, sehr gut zu werden. Wie gut, wird sich wie immer erst dann zeigen, wenn die Weine mal einige Monate im Fass gelegen haben. Die physiologischen Eckwerte wie Alkohol, Säure oder ph-Wert jedenfalls haben gestimmt. Die Weine werden sich voraussichtlich rund und reif präsentieren, aber dennoch ihren für Ziereisen typischen Charakter mit kleinen Ecken und Kanten behalten.

Herbstbericht 2019 – mal wieder ein „normaler“ Herbst

Nach den rekordverdächtig frühen Lesen der vergangenen beiden Jahre stand uns 2019 mal wieder ein „normaler“ Herbst ins Haus – sprich ein Herbstbeginn im letzten Septemberdrittel. Die Temperaturspitzen in den Hitzephasen Juni/Juli mit Temperaturen von über 40 Grad in einigen Weinbergen führten trotz nur geringer Entblätterung der Stöcke stellenweise zu Sonnenbrand. Da auch die Reifeentwicklung nicht so einheitlich verlief wie im letzten Jahr, startete unser „Herbscht“ mit einer Vorlese.

Richtig rund ging es dann mit dem Grauburgunder, den wir, abgesehen von den alten Anlagen, als erstes in den Keller geholt haben. Es folgte das „volle Programm“ beim Spätburgunder, den wir quasi am Stück aus unseren Weinbergen geerntet haben.

Da wir mit über 20 Erntehelfern sehr schnell unterwegs waren, kamen wir auch nicht in Zeitnot wegen eventueller Überreife. Es folgte der Syrah, der sich in unserem Klima inzwischen mehr als wohlzufühlen scheint: Die Beeren waren traumhaft reif und versprechen tolle Qualitäten. Pünktlich zum Traumwochenende am 12. und 13. Oktober landeten dann mit Weißburgunder, Chardonnay und Gutedel die letzten Trauben im Keller. Und obwohl uns die Zuckerwerte unserer Trauben nicht als maßgebliches Qualitätskriterium gelten:

Eine Parzelle mit alten Gutedelstöcken erreichte 2019 an die 90 Oechsle. Insofern bemerkenswert, weil Gutedel normalerweise zwischen 70 und 80 Oechsle liegt. Trotz dieses „Ausreißers“ verspricht dieser Jahrgang viel: Die meisten unserer weißen und roten Toptrauben lagen um die 95 Oechsle und damit im für unsere Stilistik idealen Bereich. Hinzu kommt eine ausgeprägte Säure bei niedrigen pH-Werten. Diese Kombination verspricht Weine, die trotz guter Struktur und Dichte dennoch saftig und vital sein werden.

Herbstbericht 2020 – erneut ein „Turbo-Herbst“

2020 hat uns nach 2017 und 2018 erneut einen „Turbo-Herbst“ beschert. Früher Lesestart, viele Rebsorten gleichzeitig reif, nach drei Wochen alles im Keller – und ein Lese-Ende am 24. September: Das sind die Eckpunkte unseres 2020er-Herbstes, der trotz Corona-Pandemie reibungslos und sicher über die Bühne ging.

Aber der Reihe nach: Nach einem erneut heißen und trockenen Sommer sorgte Mitte August kurzzeitig kräftiger Regen für Entspannung in unseren Rebbergen. Die Traubenreife setzte früh ein. So legten wir Ende August noch mit kleiner Mannschaft los. Die Lese des Sektgrundweines und Vorlese der übrigen Weinberge standen zunächst auf unserem Programm. Rund um den 12. September ging es dann in die Vollen: wir nahmen die Hauptlese in Angriff. Die geriet in diesem Jahr angesichts der nach der Vorlese top dastehenden Weinberge und dem nahezu gleichzeitigen Erreichen der Reife fast aller Traubensorten zum Sprint. Und es ist uns trotz der sehr zügig fortschreitenden Reife gelungen, alle Rebsorten nicht überreif und mit noch moderaten Zuckerwerten zwischen 90 und 100°Oechsle (Gutedel natürlich ausgenommen) aus den Weinbergen zu holen. Grauburgunder, Chardonnay, Spätburgunder, Weißburgunder, Syrah und Gutedel – in dieser Reihenfolge landeten die Trauben bei uns im Keller. Trotz der frühen, schnellen Reife zeigen die Moste eine gute Säure, vergleichsweise niedrige Ph- und sehr gute Extraktwerte – Grundlage für eine sehr schöne Balance zwischen Körper und Länge einerseits, Frische und Spiel andererseits. Alle weiteren Prognosen wären wie immer zu diesem Zeitpunkt Kaffeesatzleserei.

Medien & Auszeichnungen

Gault Millau Weinguide

2015 Kollektion des Jahres
2019 Aufstieg zum 5-Trauben-Weingut = Weltklasse

Anschrift des Weingutes:

Weingut Ziereisen | Markgrafenstr. 17 |79588 Efringen-Kirchen

Alle Weine dieses Winzers >>
Allgemeine Informationen
Weinart Weißwein
Rebsorte Gutedel
Geschmack trocken
Leitrebe Gutedel
Kategorie Badischer Landwein
Erzeugung konventionell
Verschluss Naturkork
Herkunft
Weingut Ziereisen
Region Baden
Bereich Markgräflerland
Herkunftsland Deutschland
Verbrauch
Weintyp mineralisch, kraftvoll, frisch, trocken
Trinkreife 2024 - 2035
Trinktemperatur 10 Grad
Analysewerte
Alkohol 12,5% Vol.
Restzucker 0,6 g/l
Allergiker-Info enthält Sulfite, kann Spuren von Eiweiß, Milch und Gelatine enthalten
Punktewertungen
K&M Punkte 94 Punkte
Wein-Plus 93 Punkte

Fester und tiefer, etwas rauchiger, auch deutlich hefiger Duft mit zurückhaltenden, kühlen Zitrus- und Kernobstaromen, kräuterig-pflanzlichen Tönen, hellen Holznoten und deutlicher Mineralik. Straffe und geschliffene, saftige, herbe helle Frucht mit gewissem Schmelz, rauchigen Noten, Hefe und hellem Holz, lebendige, sehr feine Säure, kräuterig-pflanzliche Aromen am Gaumen, Kreide und Salz, dicht und nachhaltig, gute Tiefe, noch sehr jung, feiner Griff von mürbem Gerbstoff, ätherische Spuren, sehr guter, fester, herber, griffiger Abgang mit frischem Saft und Zug. Muss noch reifen. Bewertung: hervorragend (93 WP). Zuletzt bewertet am 26. Februar 2022. Trinkempfehlung: 2024-2032+.

Fester und tiefer, vielschichtiger, noch etwas reduktiver, rauchiger, auch hefiger Duft nach reifen Zitrusfrüchten mit nussigen, kräuterigen und hellen mineralischen Noten. Straffe, kühle, herb-saftige, noble Frucht, präsente, feine Säure und Griff von reifem Gerbstoff, hefige Aromen, etwas Kräuter, viel Salz, nachhaltig, tief und komplex, helle Holzwürze, noch völlig unentwickelt, sehr guter bis langer, straffer, herber Abgang mit viel Griff und Biss, viel reifem Saft und rauchiger Würze. Muss unbedingt weiter reifen. Wein-Plus: Trinkempfehlung: 2024-2035+. Zuletzt bewertet: 2. Dezember 2022