Bohscholeh Teil 1- oder 94 Parker Punkte

Unverhofft kommt oft. Im Keller fiel mir eine Flasche in die Hand, die ich vor längerem bei der Ausrichtung eines Treffens des Rhein-Main-Stammtisches eingebracht hatte und so bin ich beim Surfen nach Informationen über diesen Wein doch tatsächlich über einen gewissen Herrn Parker gestolpert, der sich gewagt hat, Beaujolais zu probieren und der diesem Exemplar auch noch satte 94/100 Punkte zugestanden hat. Hat er etwa nichts mehr an Bordeaux oder Rhône-Weinen zu probieren????;-)))

Brouilly

2003 Brouilly “Cuvée des Fous”
Domaine Jean-Claude Lapalu
20,- EUR(!!!) im deutschen Fachhandel

In der Nase sehr viel Holz, im Hintergrund auch Frucht spürbar, von einer feinen Säureader durchzogen. Sehr modern gemachter Cru aus dem Beaujolais, den ich nie und nimmer dort vermutet hätte. 100 jährige Reben, 14.000 Stöcke Pflanzdichte pro Hektar, aber meines Erachtens keine Identität. Sehr auf Modernität getrimmt. Uniform vom ersten bis zum letzten Schluck. Dabei kann das Beaujolais, insbesondere aus den Cru-Lagen wie z.B. Morgon oder Moulin a Vent, unverwechselbare, authentische Weine hervorbringen, die in besonderem Maße ihren Boden wiederspiegeln. Ich denke da insbesondere an die Weine der Domaine Desperrier aus Romaneche Thorins, die mit ihren Lagenweinen “Clos de la Pierre” und “Cuvée des Greneriers” – beide aus Moulin a Vent – den Granitboden und eben nicht das Holz aufs Beste im Glas repräsentiert. Weine, die jetzt schon das Potential der alten Reben spüren lassen und die in einigen Jahren sicher noch besser da stehen werden.

Nachzuschmecken sicherlich wieder im Februar/März auf dem Straßburger Weinsalon.