Reisebericht mit Degustationsnotizen zum Jahrgang 2005 Barolo, Restaurantempfehlungen und eine uneingeschränkt empfehlenswerte Übernachtungsempfehlung mit Wohlfühlatmosphäre.
Nach einem eintägigen Heimatbesuch im badischen Gernsbach ging es am Pfingstmontag los. Nach 7 Stunden Fahrt über leere Autobahnen in Deutschland, der Schweiz und Italien führte uns das GPS über einige Serpentinen sicher ans Ziel, die Cascina Sant´Eufemia in Sinio, etwa 15 Autominuten südöstlich von Alba gelegen.
Von hier oben (etwa 400 m ü.d.M.) hat man einen wunderbaren Ausblick auf die umliegenden Weinberge und Wälder der Region und vorallem viel Ruhe. Bei klarem Wetter ist ein Blick auf die Alpenkette und den Mont Blanc keine Seltenheit.
Chiara Andreis begrüßt uns sehr herzlich, dazu die beiden Hunde, und auch eine der beiden Katzen freundet sich ebenfalls recht schnell mit uns an. Auf die Cascina Sant´ Eufemia sind wir in diversen Internet-Weinforen und bei Tripadvisor gestoßen, der sehr herzliche und persönliche Service der beiden Besitzer Chiara und Paolo wurde dabei immer wieder in den höchsten Tönen gelobt. Dazu gab es im Internet sehr schöne Bilder des Anwesens, der Eindruck vor Ort jedoch übertraf diese Erwartungen noch. Ein Kleinod, mit viel Liebe zum Detail ausgebaut, auch unser Zimmer, das Blaue im Erdgeschoß, ganz einfach und sehr geschmackvoll eingerichtet, kurzum: hier muss man sich einfach wohlfühlen.
Nach einem 1-stündigen Plausch mit Espresso, hauseigenen Haselnüßen und Wein planten wir unser Abendessen, Chiara war uns mit einer Reservierung in der Trattoria della Posta in Monforte d´Alba behilflich, nach 10 minütiger Fahrt kamen wir dort an, wie man überhaupt sagen muss, dass die vielen kleineren Restaurants in den umliegenden Gemeinden sehr schnell zu erreichen sind und wunderbare, piemontesische, manchmal sogar langaolische Küche anbieten. Auf die Nase fallen kann man eigentlich nicht.
Empfohlen wurde uns die Trattoria von Weingeist Dieter aus Regensburg, der vor Jahren dort sehr gute Erfahrungen machte, zwischenzeitlich hat wohl der Besitzer gewechselt und Restaurant als Bezeichnung wäre angesichts der erlebten kulinarischen Darbietung eher angebracht, dennoch keine kühle Atmosphäre, sondern Wohlfühlklima.
In unmittelbarer Nähe zu einem neu angelegten Golfplatz gelegen wird wohl auch dieses Klientel angesprochen, was sich auch an den Karossen auf dem Parkplatz festmachen lies. Im Restaurant jedoch wird eine traditionelle, verfeinerte Küche angeboten und es ist keineswegs versnobt.
Wir wählten beide das 6-gängige Menü traditionel für 40 €, dazu gab es einen 2007er Dolcetto d´Alba von Flavio Roddolo / Cascina Bricco Apiani für sensationelle 12 €. Den Winzer hatte ich nach einem Artikel von Jens Priewe eh auf meiner Liste, er beschrieb Roddolo als eher wortkargen Menschen, der lieber seine Weine sprechen liese . Tiefdunkel rot leuchtet der Wein im Glas, am Anfang noch von etwas ruppigem Tannin irritiert, wurde der Wein über fast 3 Stunden immer runder, blieb aber immer auf der fruchtig-intensiven Seite mit einer schönen, lebendigen Frische .
Vorneweg als Gruß aus der Küche gab es eine Tomatenfocaccia mit Kräutern, sowie eine Nocke Insalata Russia. Als erste Vorspeise folgte eine Carne Crudo (mit dem Messer gehackt), sehr puristisch angemacht, etwas Olivenöl und Pfeffer, den Geschmackskick jedoch gaben einige Brösel eines Käse namens Tondo di Macra. Dieser brachte Würze und eine leichte Nussigkeit ins Gericht.
Weiter ging es mit einem Vitello Tonnato von der Kalbsnuß, diese war im Salzmantel gegart, die Thunfischsauce war recht intensiv und vorallem gab sie es nur mit einem Klecks und nicht als See auf dem dünn aufgeschnittenen Fleisch.
Als dritte Vorspeise gab es eine mit Salsicce di Bra gefüllte Gemüsezwiebel, überbacken mit einer Art Käsebechamel (der Käse hieß Maruzzano) Tolle Kombination von milder, leicht süßlicher Zwiebel mit der cremigen, nach Leber schmeckenden Wurst.
Es folgten die berühmten dünnen Nudeln, die hausgemachten Tajarin. Tajarin ist piemontesisch und leitet sich ab von Tagliarini (die feingeschnittenen). Es geht um nur millimeterbreite dünne Eierbandnudeln, die typisch sind für die Langhe und das Monferrato. Es gab sie an einem fruchtig-würzigen Ragu vom Kalb. Wenn es auch nur im Rahmen des Menüs eine kleine Portion war, war sie unglaublich intensiv, die feinen Nudeln mit unglaublich viel Biss, sehr geschmackig.
Als Hauptgericht kam eine Stincho di Vitello (eine in Barolo geschmorte Kalbshaxe) auf den Tisch. Die Sauce enorm konzentriert mit viel Stand, sehr intensiv im Geschmack, das Fleisch sehr zart. Dazu in Butter gebratenes, knackiges Gemüse.
Imponierend dann der Käsegang als Dessert, denn am Nachbartisch war man schneller fertig und der Maitre rollte mit einem der größten Käsewagen durch den Speisesaal, den ich bisher gesehen habe. Darauf eine imposante Auswahl hiesiger aber auch französischer Käsesorten, herrlich gereifte Piemonteser Spezialitäten wie Castelmagno, Bra, Raschera, sehr lange gereifter Gorgonzola dolcce und als Kontrast Honig und Marmellata di Uva Mosta. Mmhhhh.
Tag 2
Bei strahlend blauem Himmel und 20 Grad frühstücken wir erstmals auf der noch nicht ganz fertiggestellten Galerie (es fehlt noch derEstrich) mit freiem Blick auf die umliegenden Weinberge. In weiter Ferne ragen die schneebedeckten Gipfel der Alpen hervor, ein wunderbares Ensemble schon am frühen Morgen des italienisches Staatsfeiertages. Chiara hat zum Frühstück wunderbar aufgetischt: selbstgebackenen Schokoladen-Erdbeerkuchen, frische Brötchen, dazu Mortadella und Schinken für die Fleischesser, Marmelade von Biopfirsichen. Im Nachbardorf wird Käse produziert und so gab es auch frischen Ziegenkäse, dazu in Olivenöl eingelegte Kräuter. Mit unseren Miturlaubern aus Landshut, die dort die Weinstube zum Achterl betreiben, tauschen wir wieder toskanische Urlaubsgeschichten von früher aus und wir erhalten Restauranttipps. Gegen 11 Uhr machen wir uns dann auf den Weg, Fahrt ins Blaue war angesagt, so fuhren wir nach Alba, in der größten Stadt der Region sollte doch etwas los sein. War es auch, die Europawahlen haben einige Parteien zu Veranstaltungen mobilisiert, es haben trotz des Feiertages auch einige Geschäfte, die für Touristen interressant sind, geöffnet.
Natürlich schlendern auch wir durch die engen Gassen, schauen bei Gigi Marchisio vorbei, jenem Buchhändler, der einst vor Jahren von der Polizei verhaftet wurde, weil er eine handbemalte Flasche Wein vom Barolo-Winzer und Traditionalisten Bartolo Mascarello mit der Aufschrift “no Barrique, no Berlusconi”
ins Schaufenster seiner Buchhandlung stellte. Bücher gibts da immer noch, aber der schicke Laden ist nun zu einer Wein-und Feinkosthandlung mutiert, wohl auch, weil immer weniger gelesen wird. Wir schauen uns die diversen Kirchen an, schade nur, dass statt normaler Kerzen dort Elektrokerzen zur Erinnerung Verstorbener stehen.
Alba besitzt eine kleine Einkaufsmeile mit allerlei Läden, größtenteils dreht sich alles um das Thema Essen und Trinken. Es gibt ja auch viele Spezialitäten hier: Tajarin, natürlich Trüffel in allen konservierten Varianten, wunderbare Käsesorten, Süßes mit und ohne Haselnüssen, dazu natürlich jede Menge Wein und die dazugehörigen Läden. Dazwischen immer wieder Modegeschäfte und Straßencafés.
Schlag ein Uhr waren dann zwecks Nahrungsaufnahme alle Straßen leer. Man soll sich ja an die Gepflogenheiten eines Landes halten und machen mit, in einer kleinen Weinbar, dem Vincafe haben wir uns dann auch einen kleinen Mittagsimbiss gegönnt, ein 2-Gang Menü für 12 EUR, einen Salat mit Carne Cruda, anschließend Tajarin al ragu, dazu einen 2007er Arneis von Marchese di Barolo (frisch+knackig) sowie einen 2008er Favorita Le Nature (Barriqueausbau) 😉 von Pelissero, der etwas schwerer war, beide zu 3 € das gut gefüllte Glas.
In Alba erfahren wir an einem Aushang, dass es die nächsten Tage in Barolo in der Fortezza die Möglichkeit gibt, den aktuellen Jahrgang 2005 des Barolo zu verkosten. Tja, doch ein bischen Arbeit, aber wann kann man schon mal Barolo in dieser Konzentration probieren.
Dort standen gegen ein Entgelt von 15 EUR ca. 120 Barolo des Jahrgangs 2005 bereit. 2004 wird als großes Jahr für den Barolo gehandelt, einige Winzer sehen dass nicht so und deklarieren für sich den 2005er als den besseren. Meine Feststellung nach ca. 40 verkosteten Exemplaren. 2005 ist für mich nicht ein so großer Jahrgang wie 2004, die Tannine sind deutlich weicher und runder, die Weine wirken schon recht trinkfertig, beim Großteil der verkosteten Weine vermisste ich die Substanz, den Druck, um den Preis der “Basisbarolo” (ab 20 € ) auch zu rechtfertigen. Da tut es auch ein Nebbiolo Langhe für die Hälfte des Preises. Meine persönlichen Favoriten waren die folgenden Weine:
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p style=”margin-bottom:0;”>2005 Barolo Bricco Boschis – Tenuta Cavalotto (Castiglione Falletto) – rechts im Bild
(erst ab 09/09 im Verkauf, ca. 40-45 € ab Hof
Sehr puristisch anmutender Wein. Keine schmeichelnde Süße, sondern eher erdige, sehr natürliche Noten wie Waldboden, reife Beeren, fordert am Gaumen, überfordert nicht, ein für mich sehr, sehr ehrlicher Barolo mit viel Substanz und Charakter.
Jens Priewe , Weinjournalist u.a. im Feinschmecker, zählt diesen Barolo 2004 zu den 5 bsten des Jahrgangs. Er schreibt zum 2004er: auf den ersten Schluck kein einfacher Wein: sperrig, spröde, mit Ecken und Kanten. Doch schon nach 10 Minuten im Glas öffnet er sich und offenbart eine Opulenz, wie sie nur wenige Barolo aufweisen: Aromen von Likörkirsche und Waldboden, verbranntem Gummi und Lakritz. Griffiges, noch etwas rohes Tannin, spürbare Säure. Traditionell vinifiziert und ausgebaut.
2005 Barolo “Broglio” Az.
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p style=”margin-bottom:0;”>Agr. Schiavenza (Serralunga d´Alba) – links im Bild
(ca. 33 €)
Traditioneller Ausbaustil, man schmeckt eher helle, rote Beeren, kein Primärfrucht-Bomber, sondern ein Wein, der die fein-fruchtig-reife Klaviatur spielt und viel Druck und Nachhall aufbaut. Sehr elegante Art, Tannin noch etwas nebenstehend, braucht Zeit. Tolle Länge! (der 2004ert wurde im Gambero Rosso 2009 mit 3 Gläsern ausgezeichnet)
2005 Barolo Bussia Dardi Le Rose Poderi Colla (Monforte d´Alba) – nicht im Bild
(47 €)
Kraftvoller Ansatz, Noten von Weihrauch, am Gaumen ungemein fest, lange präsent, sehr trinkanimierend, grazile Struktur, Tannin bestens integriert, Holz dezent spürbar.
2005 Barolo Brunate Bricco Roche Ceretto
(72 €)
Herrlich eindringliche Präsenz am Gaumen, für einen Wein dieser Preisklasse ungemein trinkig, am Gaumen durchgängig, fest, hochelegant, gute Persistenz und vorallem viel, viel Länge. Schade, der Preis ist einfach zu hoch.
Nach der Probe ließen wir ein wenig die Gedanken schweifen, nahmen in Monforte d´Alba in der Enoteca am Hauptplatz einen Aperitivo, und fuhren in die Osteria da Gemma nach Roddino, die uns von diversen Seiten (Internet, als auch Mitbewohnern) empfohlen wurde.
Es gibt dort allerdings keine Speisekarte, es muß (kann) gegessen werden, was die vielen Frauen in der Küche auf den Tisch bringen. Man sollte wenig gefrühstückt, nichts zu Mittag gegessen haben, um diese Massen an Speisen essen zu können. Zudem erschwert ein nicht gerade niedriger Geräuschpegel der proppevoll besetzten Osteria die Unterhaltung. Von entspanntem Essen kann hier leider keine Rede sein. Um nicht missverstanden zu werden: die Qualität des Essens ist gut, wer gern viel auf dem Teller haben möchte, ist hier gut aufgehober, man sollte sich aber bei den zur Verfügung gestellten Mengen an Speisen immer im Hinterkopf behalten, dass da noch einiges ansteht . Es gibt zu Beginn hausgemachte Salami und Wurst, die man sich am Tisch selbst abschneiden darf, dann folgt – kaum abgeräumt – eine große Schüssel Mett (Carne Cruda auf Italienisch), kaum abgeräumt folgt Insalata Russia (Erbsen, Kartoffeln, Eier, Karotten an Mayonnaise), dann folgen zwei Nudelgerichte Schlag auf Schlag, Tajarin und Ravioli. Danach haben wir gestreikt, es ging einfach nichts mehr rein, obwohl wir schon immer vorsichtiger wurden. Alle anderen haben dann noch zwei Hauptgänge und 4(!!!) Desserts bekommen. Das ganze Menü inkl. 1 Flasche Dolcetto des Hauses kostet dann um die 60 € – für 2 Personen!!!
Ehrlich gesagt halte ich nichts von dieser Art der “Essenszelebrierung”. Da wir auch einen guten Blick in die Küche hatten, sahen wir auch, wieviel weggeschmissen wurde. Klar ist jeder für sich selbst verantwortlich, aber mir geht es beim Essen eher um den Genuss in guter Atmosphäre, da sind 40 € pro Person wie in der Trattoria della Posta gelöhnt, für mich besser angelegt und bleiben positiv in Erinnerung. Ach ja, der Laden war übrigens brechend voll – meist mit Deutschen – die Gerichte sind jahrein jahraus – bis auf Variationen bei den Hauptgängen – immer die gleichen.
Nach dem wir dann gezahlt hatten und versicherten, dass uns alles nur zuviel und die Qualität in Ordnung war, traten wir unseren kurzen Heimweg an, endlich froh, den dicken Bauch vom Essen in die Horizontale zu bringen.
Tag 3
Das Frühstück fiel uns sichtlich schwer, der Magen war noch allzu beschäftigt mit dem Vorabendessen. Aber Chiara hatte frische, dunkle Erdbeeren aufgetischt, dazu frische Apfelbeignets gebacken, es gab wieder ein bischen Käse, da braucht´s keine großen Portionen, weil alles ungemein intensiv schmeckt. Dass ist Genuß pur!
Heute hatten wir unseren – wie sich spät abends herausstellen sollte – doch nicht einzigen Termin. Beim Winzer Luciano Pira von der Az. Agr. Schiavenza in Serralunga d´Alba allerdings waren wir schon für eine Probe seiner aktuellen Jahrgänge angemeldet. Wir konnten die ganze Batterie an Weinen durchprobieren und waren sehr begeistert ob der Professionalität und Gastfreundschaft, mit der uns Probenleiter Walter alle Weine durchprobieren lies. Auch die Weine ließen keine Wünsche offen. Vom einfachen Dolcetto d´Alba über den Dolcetto Vughera bis hinauf zum Barolo Bricco Ceretto und dem 2005er Barolo Prapó machen diese herrlich traditionell ausgebauten Weine trotz ihrer Jugend immens viel Spaß, gerade auch alleine getrunken, was man von vielen extrem muskulösen und farbintensiven Barolo leider nicht behaupten kann, aber die kaufen eh die Parkerjünger.
Anschließend genossen wir noch auf der sonnenüberfluteten Terrasse der Trattoria (allerdings unter einem schattigen Baum) das wundervolle Mittagessen mit Panoramablick auf die umliegenden Ortschaften und Weinberge. Von Vitello Tonnato mit sehr geschmackvoller, überhaupt nicht fetter Sauce, über die mit Thunfischcreme gefüllten Paprikaröllchen bis zu den mit grünem Spargel gefüllten Crespelle. Einfach und gut schmackhaft. Als Secondo gab es selbstgemachte, mit Fleisch und Kräutern gefüllte Ravioli in Salbeibutter. Als Hauptgang ein klassischer Brasato al Barolo, zu dem der 2001er Barolo wunderbar passte und das trotz sicherlich 25 -30 Grad Außentemperatur.
Nur schwerlich wollten wir uns von diesem wunderbaren Fleckchen Erde erheben, aber wir wollten uns noch spontan Castiglione Falletto anschauen. Ab ins über 50 Grad heiße Auto, auf dem Weg dahin erinnerte ich mich an die gestrige Baroloverkostung und plötzlich tauchte da am Wegesrand das große Schild Cavalotto auf. Die Aufahrt zum Weingut genommen und auf gut Glück im Ufficio geklingelt, und unseren Wunsch, vielleicht ein paar Weine angesichts der gestrigen positiven Erfahrungen probieren zu dürfen, geäußert. “Herr Cavallotto kommt sofort”, entgegnete uns die Dame und ich erwartete angesichts des doch herrschaftlich wirkenden Anwesens einen älteren, graumelierten Weingutsbesitzer. Stattdessen begrüßte uns ein junger Bursche um die 30 – Alfio Cavallotto – einer der beiden Brüder, die die Verantwortung über das Weingut tragen. Er bedankte sich für unser Interesse und begann gleich ohne großen Aufhebens mit der Führung, die uns zuerst vorbei an vielen gekennzeichneten Pflanzen zum Weinberg Bricco Rocche führte. Er erklärte uns die Expositionen des Briccho Rocche, wo die einzelnen Reben wachsen und die Parzellen für den Top Barolo Vigna Giuseppe liegen und auch, dass hinter Serralunga d´Alba kein guter Barolo mehr gemacht werden kann. Puh, zum Glück hat Schiavenza noch Lagen vor dieser vermeintlichen Grenze. Jedenfalls bietet der Bricco Roche einen imposanten Anblick eines Amphitheaters, links wird der Barbera angebaut, weiter hinten in Nord-Ost Ausrichtung sogar Pinot Noir, den er als weißgekelterten Langhe 2007 anbietet. Etwas kräftiger und schmelziger als die deutschen Pendants, daher eher als Essenswein denn als Solowein geeignet. Nach einem kurzen Rundgang durch den Keller, wo ausschließlich große und noch größere Holzfässer verwendet werden, dazu noch Edelstahl und Zementbottiche, ging es in den Verkostungsraum zur Probe.
Alle Basisweine von Dolcetto über den recht eigenständigen Freisa und Barbera d´Alba sind für meinen Geschmack immer noch zu jung. Das Tannin zieht sich doch vehement lange durch den Geschmack, daher werde ich den Weinen zu Hause eine längere Ruhezeit und Luftphase beim Öffnen gönnen. Das ich geschmacklich doch eher beim beim Nebbiolo zu Hause bin, zeigte einmal mehr der 2007er Nebbiolo Langhe. “Vielschichtige, reife Beerennoten, tolle Länge, erdige Noten. Macht Spaß, braucht aber noch seine Zeit, der Wein wurde auch erst im Mai für den Verkauf freigegeben.”
Nun ging es ans Eingemachte. Der 2004er Barolo Bricco Rocche zeigt ungezügelte Kraft, viel reifes Tannin, Ausdruck reifer Beeren. Wurde von Alfio frisch geöffnet, so dass man dem Wein sicherlich einen Tag Karaffe geben muss. Leider schon ausverkauft. Um zu ahnen, wo die Reise hingehen kann, öffnet er uns den 2001er Bricco Roche Vigna San Giuseppe Riserva. Sofort berim ersten Schluck merkt man die Samtigkeit und die innere Ruhe und Dichte, die der Wein ausstrahlt. Ungemein lang, lang und länger wird der Wein, nach dem Schlucken breiten sich intensiv die reifen Beerenaromen am Gaumen aus, viel Druck und Nachhaltigkeit. Das ist majestätische Eleganz. Die Reise ist beileibe aber noch nicht zu Ende, der Wein hat sicher noch 5-10 Jahre vor sich.
Eckhard Supp, Weinjournalist und Betreiber des Weinportals Eno-World Wine beschreibt ihn wie folgt:
***** | leuchtendes Rot, noch dicht und frisch, mit großer Dichte und Eleganz am Gaumen, Länge im Abgang, ein klassischer Barolo, der sich, wie bereits vermutet, deutlich verbessert hat |
Ähnliche Hoffnungen setzte ich auch in die 2004er von Schiavenza, denn die benötigen sicher auch einige Jahre, bis sie zur vollen Blüte ansetzen um dann ähnlich lange geschmacklich leuchten.
Alfio Cavallotti war ein ungemein sympathischer, herzlicher Gastgeber, der sich unheimlich viel Zeit für uns genommen hat. Wenn man bedenkt, dass man hier in einer der hochrenommiertesten Weingegenden der Welt ist, ist dass ein schöner Nebeneffekt, ich weiss nicht, ob das im Bordeaux oder im Burgund so möglich wäre. Die Weine, im genauen die Barolo, haben mir ausgesprochen gut gefallen, sie sind von traditioneller Machart, in der Jugend vielleicht immer etwas spröde, belohnen einen aber -wenn Geduld vorhanden ist – mit einer herrlichen Tiefe an Aromen und einer fast schon seidigen Eleganz.
Am Abend sind wir dann in das Nachbardorf Monforte d´Alba gefahren, um im La Salita zu speisen. Wir waren bereits 2 Tage zuvor an deren Ruhetag vor dem Restaurant gestanden und ob der sehr fairen Preise und kreativen Karte angetan und waren nun umso gespannter, was uns erwartete. Von außen wirkt es eher unscheinbar, aber hinter den Mauern werden vinophile und kulinarische Highlight an den Tag gelegt. Bevor man am Tisch im oberen Stockwerk Platz nimmt, bekommt man die Begeisterung für Wein sofort zu spüren. „Gerne etwas frisches, spritziges“ hätten wir vorneweg gehabt und schon hatten wir 2 Spumante von Rocche di Manzoni im Glas. Wunderbar frisch, dennoch cremig und trocken und sofort begann der Gastgeber über Wein zu erzählen. Irgendwann zeigte er uns dann voller Stolz seinen klimatisierten, begehbaren Keller mit ca. 3000 Flaschen aller erdenklichen Winzer des Piemont. Demnächst wolle er auch Riesling aus Deutschland aufnehmen, wir werden ihm eine Liste mit den besten Erzeugern zukommen lassen.
Das Essen war abwechslungsreich, handwerklich sehr gut, es gab eine säuerlich eingelegte Forelle mit ebenfalls sauer eingelegtem Gemüse vornweg, dann Ravioli al Plin mit Fonduta-Sauce, anschließend ein Kaninchen langaolische Art, also mit Innereien im Topf geschmort. Leider hatten wir am Mittag bei Schiavenza so lange gegessen, dass so richtig Appetit nicht aufkommen wollte, aber geschmacklich war das sehr, sehr gut und ich kann diesses Restaurant nur wärmstens empfehlen, für mich das Restaurant mit dem besten Preis/Genußverhältnis der Reise. So fielen wir dann nach 15 Minuten Fahrt ins Bett, es war auch wegen der Hitze ein sehr anstrengender Tag.
Heute wollen wir es etwas langsamer angehen lassen. Erst mal ausschlafen und dann den weiteren Tag vor der Cascina einigermaßen planen und auch auf das Mittagessen verzichten, Es hat über Nacht etwas abgekühlt (es sind aber immer noch warme 20 Grad) und der Wind sorgt den ganzen Tag für eine frische, angenehme Brise, dennoch reicht immer noch ein kurzärmeliges Hemd, um draußen im sonnenüberfluteten Hof der Cascina zu planen. Weit kommen wir nicht, den Chiara und Paolo wuseln immer wieder über den Hof und man kommt immer wieder mal kürzer, mal länger ins Gespräch, wir fragen nach Begriffen, die wir auf den Speisekarten nicht verstanden haben, sie erzählen uns vom Weinmachen oder von anderen Dingen rund um ihre Cascina, so dass die Zeit wie im Fluge vergeht. Dazu kommt einer neuer Gast aus Deutschland, Harald aus der Nähe von Heidelberg, mit dem wir uns dann noch lange unterhalten. Gegen 15.00 Uhr machen wir uns dann auf den Weg immer der Nase nach, denn etwa 1 km Luftlinie entfernt liegt die Antica Torroneria Piemontese. Im Fabrikverkauf wird eine Auswahl von Torrone, Tartufi, Nuss-Produkten und Schokoladenvariationen in verschiedenen Konfektionen angeboten. Der Verkauf ist auch am Sonntag geöffnet. Bei günstig stehendem Wind riecht man den Duft von gerösteten Nüßen es fast bis zur Cascina hinauf.
Anschließend ging´s nach Montelupo Albarese, den Winzer Marco Destefanis besuchen. Wir hatten diesen Tipp aus Deutschland bekommen. Hier soll es sehr guten Dolcetto geben, was wir nach einer Degustation auch bestätigen können. Der Dolcetto Monia Bassa fasziniert schon aufgrund seiner dunkelvioletten Farbe, ist ungemein fruchtig und tief zugleich, hat eine angenehme, körperreiche Struktur. Am Gaumen mit lang anhaltenden Aromen von Himbeeren, und saftigen, prallen und reifen, dunklen Kirschen , am Ende ein dezentes Bitterl. Doch man muss sich ranhalten, die knapp 2000 Flaschen im Jahr sind immer ruckzuck vergriffen. Kistenweises Einkellern lohnt, denn dank seiner Struktur kann er auch gut reifen. Allerdings müssen wir ihm noch klar machen, dass Abhofpreise inkl. Steuern für Privatkunden nicht gleichzeitig die Preise für Weinhändler sein können.
So ging es wieder retour Richtung Unterkunft, bis zum Abendessen im La Coccinella war noch Zeit, so dass wir uns lieber ein bischen um die Cascina Eufemia die Füße vertreten wollten.
Zwischen den Amphitheaterförmig angelegten und biologisch bewirtschafteten Rebhängen wachsen Kirsch- Pfirsich- und Feigenbäume, die Rebzeilen sind begrünt, der Mikroorganismus im Hang lebt, anschließend probierten wir den 2007er Dolcetto von Chiara und Paolo, ein wunderbar zu trinkender Wein mit klaren, dunkle Fruchtnoten und keinerlei Bitterstoffen. Gottseidank auch nicht mit Barrique „gepimpt“ Dazu ein paar Haselnüsse aus eigener Produktion und der Aperitif war genommen.
Von mehreren Seiten bekamen wir die Trattoria La Coccinella im touristisch eher abgelegenen Serravalle Langhe gelegen, empfohlen. Von uns aus gerademal in 10 Minuten zu erreichen. Ein sehr wein-und genussafiner K&M Kunde, der Osteriaführer von Slow-Food, sowie eine auf Piemont-Weine spezialisierte Kollegin aus Frankfurt rieten uns zu dieser Adresse. Wir wurden nicht enttäuscht, im Gegenteil. Beim ersten Blick auf die Preise (Antipasti 10 €) vielleicht nicht so günstig wie viele andere Restaurants der Gegend, das relativiert sich aber sehr schnell wieder, wenn man das Handwerk und die Ausführung auf dem Teller sieht. Da hat sich jemand Gedanken gemacht! Ich wählte eine Variation traditioneller Vorspeisen wie lauwarm geräucherte Forelle auf einem Spinatsugo mit Rotweinzwiebeln, Millefoglie von Wacheln, Polenta und Haselnußsauce, Flan mit Spargel, Ricotta, Erbsen an Paprikasugo, Vitello tonnato, Rindfleischröllchen mit süß-saurer Gemüsefüllung, in Kohlblatt eingerolltes Ragu, dann die besten Tajarin al Ragu der Reise, weil ungemein locker und nicht so stark nach Fleisch, sondern auch nach Tomaten, Karotten und Öl schmeckend, dabei sehr fein und fast elegant anmutend. Als Secondo einen Coda di Vitello, also Kalbsschwanz auf gebratener Polenta mit schwarzen Trüffeln. Als süßen Abschluss einen Croccante di Gianduja con Granita di Barbera. Gerade bei den Desserts gibt man sich hier besonders viel Mühe, optisch wie auch geschmacklich. Barbara wählte an diesem Tag das extra ausgerufene Fischmenü, als Vorspeise Variationen von rohem Fisch, dazu einen halber Langostino, eine Kichererbsencremesuppe mit gegrillten Gambas, im Hautgang dann kurzgebratener Thunfisch mit Steinpilzen, als Dessert Millefeuille von Haselnuss, Mascarponecreme und Kirsche mit Kumquat-Granita und Schokoladensauce, ich habe sie beneidet. Hier waren inkl.1 Flasche 2008er Arneis von Mauro Sebaste, 1 Glas 2007 Nebbiolo von Giovanni Abrigo, einem Moscato von ?? zwei Espresso und eine Grappa von Romano Levi 115 EUR sehr gerne angelegt. Dazu der wirklich sehr herzliche und freundliche Service. Wir kommen sehr gerne wieder!
Tag 5
Heute machen wir eine Abstecher ins Moscato- bzw. Astigiani-Gebiet. Dort liegt die Cascina Radice, unser Piemont Weingut, von dem wir Cortese, Barbera, Barolo und Grappa beziehen. Trotz unseres spontanen Besuches werden wir sehr herzlich empfangen und bekommen inmitten des Abfüllprozesses eine Führung durch die Kellerräume. Von romantischen Weinkellern ist da wenig zu sehen, alles ist nüchtern eingerichtet. Da wir nicht weiter die Arbeit stören wollen, machen wir uns nach ein paar Schnappschüssen wieder auf die Reise, von Pedro, unserem „Kellerguide“, bekamen wir dann noch einen frisch gefüllten 6er Karton 2008er Pino Grigio/Garganega für den großen Durst in der Literflasche geschenkt.
Weiter ging die Reise nach Costigliole d´Asti. Was lockt Reisende wohl in das kleine, pittoreske Städtchen (ca. 6000 Ew.) 15 km südlich von Asti? Natürlich ist es der Anblick der alten, weit verzweigten Ritterburg La Rocca, für deren barocken Ausbau Stararchitekt Filippo Juvarra mitverantwortlich zeichnete. Im 19. Jh. dagegen trieb es eine hier wohnhafte Gräfin so toll mit der innenarchitektonischen Umgestaltung (Einbau von Geheimgängen etc.), dass der Ehemann in Geldnot geriet und verkaufen musste. Heute ist das Schloss Sitz des ICIF, einer Kochschule, in der ausländische Köche mehrmonatige Kurse in Italian Cooking besuchen. Dort kann man natürlich nicht essen. Wir hatten uns das von Alexandra und Dieter (die Piemont-Händler Kollegen aus Frankfurt) empfohlene Cafe Roma als Mittagsimbiss ausgesucht. Die herzlichen Grüße aus Deutschland haben wir ausgerichtet, ihr seht euch ja eh bald wieder im Juli. Für einen kleinen Mittagsimbiss können wir dieses traditionelle Lokal sehr empfehlen. Tolle Weinkarte fast aller Erzeuger der Gegend, Flaschenpreise ab 7,- EUR für einen Barbera sind schon unverschämt günstig, dazu ein Teller Parpadelle al ragout (7,- EUR) und eine von Patron Gino höchstpersönlich an den Tisch gebrachte tolle Käseauswahl regionaler Produzenten (6 Sorten für 8 EUR) mit selbstgemachter Salsa di Uva.
Danach beschlossen wir, heute Abend nicht essen zu gehen, sondern uns in Canale im besten Käseladen der Region, dem Bono Formaggio in der Via Roma 44, eine kleine Selektion heimischer Käse (Bra, Raschera, Castelmagno) mitzunehmen, dazu in der benachbarten Salumeria ein bischen Salami und Prosciutto, Wein hatten wir ja noch in der Unterkunft.
Tag 6
Der Samstag ist in größeren Städten Italiens immer Markttag. Da strömen die Dorfbewohner in die große Stadt. Die Frauen kaufen, tratschen, tratschen und kaufen, die Männer diskutieren über Politik und Fußball, zwischendurch gibts Espresso und auch schon ein Glas Bianco oder Rosso. Trotz aller Enge auf dem Markt in Alba keinerlei Hektik oder Streß, kein Rumgeschiebe. Alles verläuft in ruhigen Bahnen. Bevor wir uns ins Getümmel stürzen, steuern wir gezielt die Corso Europa 29 an. Dort kann man bei Marco Giacosa und seiner Firma Pasta d´Autore frische, selbstgemachte Pasta kaufen, aber natürlich auch getrocknete und so wandern 2 Päckchen Tajarin in die Einkaufstasche.
Interview auf Italienisch auf Youtube
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Ganz Alba ist heute ein einziger Marktplatz, auf dem Platz vor der Kirche gibts Erzeugerprodukte, Salami, Käse, Honig undundund. Ist hier wohl Schlaraffenland? Auf der Hauptmeile wird Mode in allerlei Größen feilgeboten, lila scheint wohl wieder modern zu sein. Zwischendurch fesseln Marionettenspieler fröhliche Kindergesichter. Natürlich muss ich mal schauen, was die Kollegen Weinhändler in Italien so anbieten, sehr empfehlen kann ich die Weinhandlung FRACCHIA & BERCHIALLA Via Vernazza, 9, 12051 Alba, Telefono 0173/440508 (So & Mo zu) und zwar nicht nur, weil sie die Weine von Reinhard Löwenstein (17,50 € für den Schieferterrassen) und Cyril Janisson-Baradon (Champagner Brut Selecction für stolze 42,- €, bei uns, K&M Gutsweine nur 25,40 €) im Programm haben, sondern weil sie eine große Auswahl an Weinen aus der Region haben und diese zu Winzerabhofpreisen verkaufen. So kam ich in den Genuß, die Weine vom Newcomer Marco Porello zu probieren, und einige Flaschen wanderten auch über den Tresen, z.B. der 2008er Roero Arneis zu 5,60 € oder der 2007er Barbera d’Alba Mommiano zu 5,00 € oder der 2007er Barbera d’Alba Filatura für 6,50 €. Fast ein kleiner Barolo ist der 2007er Nebbiolo Langhe zu 7,10 €. Weine mit hohem Schnäppchenfaktor angesichts dieser Qualitäten.
Nachdem wir beim Essen bisher immer mit den uns gegebenen Empfehlungen gut gefahren sind, wollten wir mal was eigenes entdecken. Schon am morgen beim Hinweg zum Markt fiel uns das Restaurant direkt neben der Enoteca Fracchia auf. Das Vigin Mudest in der Via Vernazza, 11 (Tel.+39 0173 441701) hat direkt vor der Kirche einen kleinen Außenbereich, wo man ruhig und abseits aller Touristenströme wundervoll essen kann. Nichts weltbewegendes, aber gut gemacht. Es gab Bagna Cauda mit gegrilltem Paprika, sehr dezent der Sardellengeschmack, Barbara hatte Gelüste nach einem einfachen Salat, dann als Primi und zugleich Hauptgang nahmen wir zwei verschiedene Risotto, einmal mit grünem Spargel, einmal klassisch nur mit Parmeggiano. Beide waren “all onda”, im Kern noch mit Biss und von gutem Geschmack, für ein Secondo auch in guter Portionsgröße. Auf das Dessert konnten wir nicht verzichten, denn es gab frischen Nusskuchen. Alles sehr lecker und gut gemacht.Von unserer Bedienung erfahren wir auch noch, dass sie Wolgadeutsche ist und vor 30 Jahren nach Italien kam.
So ließen wir Alba Alba sein, packten unsere sieben Sachen und fuhren nach La Morra. La Morra bietet an sich recht wenig, Alte Gebäude, Restaurants, eine Enoteca am unteren Ende, die alle Weine der Welt zu haben scheint. Da reihen sich 61er Latour an 85er Romanée Conti und dass nicht nur Einzelflaschenweise. Die Weinhandlung ähnelt in diesem Bereich dem Hochsicherheitstrakt eines Gefängnisses. Auch sonst eher Apothenpreise, nach Winzern der Art wie Porello oder Destefanis braucht man hier erst gar nicht suchen.
Am oberen Ende der leicht steil ansteigenden Einkaufsmeile öffnet sich das Langhe in seiner ganzen Schönheit. Ein unvergesslicher Anblick, weit schweift der Blick über kleine Hügel und Dörfer. Der Ausblick wurde leicht getrübt durch einen heftigen Wind, ich war ganz froh, hinter einem Baumstamm etwas Windschutz gefunden zu haben, es blies schon sehr heftig. Am nächsten Morgen erfuhren wir dann, dass dies wohl ein Sturm mit Windgeschwindigkeiten von 70-90 km/h hat sein sollen und dass es wohl einige Schäden gab.
Den Abend verbrachten wir dann wieder in unser Unterkunft bei leichter Kost und flüssigem Blut, anschließend gab es das Fußballspiel zwischen Italien und Nordirland im TV, später kam noch Harald dazu und wir köpften eine Magnum des 2005er Nebbiolo d´Alba ‘affinato in botte di Rovere’ von Chiara und Paolo. Es sollte bis 2.30 Uhr morgens dauern, bis ich den Weg ins Bett fand, so lange dauerten die Erzählungen von Geschichten aus aller Welt. War ein schöner Abschluß dieser viel zu schnell vergangenen Woche.
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Wir kommen wieder!