Grand Jour de Bourgogne 2010 – Burgund in 7 Tagen / Chablis #GrandJourdeBourgogne

 

Grand Jour de Bourgogne – 7 Tage auf Messebesuch im Burgund: Tag 1 Chablis

 

Die Anreise am Sonntag verlief wie immer sonntags auf französischen Autobahnen. Ruhig, gelassen, keine Elefantenrennen zeitgeplagter LKW-Chauffeure und auch an den Mautstationen herrschte gähnende Leere. Nach 4 Stunden also hatten wir ausgeruht unser Domizil, die Ferienwohnung unserer Domaine Michel Martin in Chorey Les Beaune erreicht. Den ersten Abend vertraten wir uns in Beaune bei einem abendlichen Spaziergang im Zentrum der Stadt die Füße, anschließend gestalteten wir den weiteren Abend mit einer Flasche Champagner von Janisson-Baradon und Spaghetti mit Tomatensauce in unserer voll ausgestatteten Ferienwohnung mit 3 Schlafzimmern, komplett ausgestatteter Küche und einem herrlich großen Wohnbereich mit 1547 Sattelitensendern und WLAN, herrlich ruhig gelegen mit traumhaften Blick auf den heiligen Berg Corton-Charlemagne

 

Am Montag früh brachen wir zur ersten Verkostung des Tages auf. Chablistasting im 130 km entfernten Städtchen Chablis war angesagt. Wie viele bekannte Namen von Städten, die in Verbindung mit Wein stehen (Vosne Romanée, Gevrey-Chambertin z.B.) ist auch Chablis nicht mehr wie eine Hauptstrasse mit vielen alten Gebäuden, ansonsten ist hier außer Wein relativ wenig los.

 

So ging es dann nach erfolgreicher Registrierung ans Werk. Es folgen nun die Weingüter, die mich in ihrer Gesamtheit an Weinen überzeugt haben, wo die ganze Kollektion stimmig ist und es keinen Außreißer nach unten gegeben hat. Bei einigen Winzern gab es durchaus den ein oder anderen guten Wein, aber für mich zählt das Gesamtpaket. Vorgestellt wurden Weine des Jahrgangs 2008, bei einigen 1iere Crus und Grand Crus waren die Weine erst wenige Wochen auf der Flasche.

 

Ganz vorne dabei –  wie fast zu erwarten war – die Genossenschaftskellerei „La Chablisiene“ Für mich vom einfachsten Petit Chablis bis hin zum Grand Cru durchgängig hervorragend gemachte Weine. Zum einen typische Noten von Citrusfrüchten, auch der komplette Korb von Mirabellen, gelben Pfirsichen, etwas Ananas, verbunden mit einer prägnanten Mineralität. Zum anderen ein wunderbarer Schmelz am Gaumen, das ganze in einer wunderbaren Harmonie, so das die Weine jetzt schon unglaublich viel Spaß bereiteten. ABER: im Topbereich sollte man den Weinen Zeit geben, wir probierten einen 1998er Chablis 1iere Cru Mont de Tonnere, der goldgelb im Glas funkelte und am Gaumen noch sehr frisch wirkte.

 

 

Sehr schön auch die Weine der Domaine Felix. Die beiden Chablis von eher straffer, mineralischer Art, die Frucht eher reduziert wahrnehmbar, aber insgesamt eine sehr gelungene Kombination von Säure, Mineralik und Frucht, nichts großes, aber sehr gut in seiner Harmonie. Die Familie besitzt auch Lagen in Saint Bris, der erste 2009er Sauvignon Blanc duftete wunderbar nach gelben Früchten und etwas Ananas. Am Gaumen reife, saftige Frucht, sehr animierend.

 

Hier und da gab es sicher noch den ein oder anderen guten Wein, aber viele Weine begleitete auch eine enorme, manchmal apfelige Säure, die mich sehr störte und oftmals auch alleine dastand.

 

Gekonnt war wieder einmal die kulinarische Verpflegung. Beim Eintreffen um 9.30 Uhr drehten bereits 3 Spanferkel am Grill ihre Runden. Gegen 12 Uhr dann begann dann der Sturm auf Landpasteteten, Fischterrinen, diverse Salate, dem Spanferkel und einem großen Käsebrett. Alles schmeckte vorzüglich. Jeder Aussteller beteiligte sich an diesem Buffet mit einem Wein aus seiner Liste und hier zeigte sich auch die Stärke des Chablis. Als Essensbegleiter trumpfte er auf.

 

Gegen 13.30 machten wir uns dann auf, in Vosne-Romanee eine junge, talentierte Winzerin zu besuchen, aber dies ist wieder eine andere Geschichte..

 

 

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