Grand Jour de Bourgogne 2010 – Vosne Romanée, Clos de Vougeot, Nuits Saint George #gjdb #GrandJourdeBourgogne

Tag 2 unserer 7-tägigen Burgund-Verkostungs-Tour sollte ein langer werden, denn es standen an 4 verschiedenen Orten Weine aus mehreren Appellationen zur Verkostung an. Los ging es an einem der meistfotografierten und geschichtsträchtigsten Orte des Burgunds, der Domaine Clos de Vougeots. 

Meine Favoriten:

 

Domaine S. Cathiard & Fils / Vosne Romanée

 

2008 Vosne Romanée

eindringlicher Duft von Kirschen; am Gaumen sehr eleganter Auftakt, feine, elegante Aromen von roten Beeren, gute Länge 88-90/100 Pkt

 

2008 Vosne Romanée 1er Cru „En Orveaux“

etwas weicherer Auftakt, die Säure merklicher, erstaunlicherweise schon sehr gut antrinkbar, die Säure noch im Vordergrund, aber der Wein hat Finesse, Eleganz und eine gute Tiefe, bleibt lange am Gaumen. 91/100 Pkt

 

2008 Vosne Romanée 1er Cru „aux Malconsorts”

Grenzt an La Tache ; Dunkle Beeren, Veilchen, Schwarzkirsche, ein schier unglaubliches Aromenspektrum in der Nase. Am Gaumen dann von feiner, eleganter Textur, dahinter ungemein kraftvoll und dicht. 91-93/100 Pkt 

 

2008 Romanée Saint Vivant Grand Cru

Wäre der Begriff „Trinkseide“ nicht schon so abgedroschen und oftmals für Rebsorten und Weine anderer Provenienzen  benutzt , hier hätte er seine Berechtigung und den Meister (Pinot Noir) gefunden. Angesichts der schon zuvor exzellenten Qualitäten fällt es sehr schwer, diesen Wein auch nur annähernd zu beschreiben, was man bei der Probe an Geschmackseindrücken empfand. Im Vergleich zum Malconsorts noch einmal eine grandiose Steigerung, dabei aber von einer Finesse und Eleganz getragen, die mir bisher bei wenigen Burgunder aus dieser Region untergekommen ist. Großes Pinot-Kino! 95-97/100 Pkt

 

Domaine Confuron-Cotetidot Vosne – Romanée 

 

2008 Vosne Romanée

im Vergleich zu Cathiard ein anderer, etwas moderner Stil, aber auch sehr interessanter Stil, der auch vom Tannin geprägt ist. Die Frucht ist von schöner Reife, vorwiegend Noten von Kirschfrüchten. Sehr gute Länge. 88+

 

2008 Vosne Romanée 1er Cru  „Les Suchots“


Auch hier wiederum eine reife, Tick süßliche Frucht, hat deutlich mehr Intensität und Druck am Gaumen, sehr fest und dicht am Gaumen, mineralische Noten nach Graphit, präsente Tannine, kraftvoll. 90-92/100 Pkt

 

Domaine Jacques Prieur / Meursault 

 

2008 Clos de Vougeot Grand Cru

Duft von dunklen Früchten und Holz; am Gaumen eine mundfüllende Konzentration an Aromen, rote Beeren, rauchige Noten vom Holz, sehr fest, fleischig, sehr gute Konzentration, gewisse kühle Mineralik. Kraftbündel, dennoch hochelegant. Großer Stoff! 93/100 Pkt

 

2008 Echezeaux Grand Cru

Enorme Konzentration, wieder sehr fleischig am Gaumen, salzige Mineralität, deutliche Toastingnoten, dicht, fleischig, enorme Länge, viel zu jung, viel Energie im Wein, großer Wein! 95/100 Pkt.

 

Domaine Gouges / Nuits – Saint – Georges

Eine mir bis dato namentlich und Probentechnisch unbekannte Domaine. Vielleicht auch deswegen, weil die Etikettierung der Batterie an Weinen ziemlich uniform und langweilig ausschaut. Was wir dann aber wunderschönen, authentischen Weinen zu probieren bekamen, hat uns schon estaunt.

 

2008 Nuits-Saint-Georges 1er Cru „Les Chainots“

Duft von roten Johannisbeeren, etwas Mandeln. Am Gaumen einfach und gut, nichts kitschiges an Frucht, wirkt vom Matererial ausgereift, Tannin noch leicht gerbig, braucht Zeit, sehr klassische Art. 89+/100 Pkt

 

2007 Nuits-Saint-Georges 1er Cru „Clos des Porrets“

Auch hier wieder ein herrlicher Duft, wirkt schlanker als er ist (Kalkböden??), Ausbau nur im großen Holz, schmiegt sich wunderbar am Gaumen an, hat viel Kraft, auch Säure, sehr fein und elegant, immens reich an innerer Dichte, braucht sicherlich viel, viel Zeit, hat aber auch das Potential dazu. 90-92/100 Pkt 

 

2001 Nuits-Saint-Georges 1er Cru „Les Vaucrains“

Hier zeigt sich deutlich, dass man den Weinen von Gouges Zeit gönnen sollte. Nach 9 Jahre zeigt sich der Wein am Beginn der Trinkreife, die Tannine sind besser eingebunden, die Aromen sind ausgeprägter, leicht süßlich, am Gaumen viel Kraft, sehr feste Struktur, eigentlich immer noch zu jung, der hat sicher noch mindestens 10 Jahre Zeit, die man ihm und sich selbst gönnen sollte. 91-93/100 Pkt

 

 

Domaine Robert Chevillon / Nuits-Saint-Georges

Schon vor genau einem Jahr auf der Messe in Nuits-Saint-Georges, als wir auf der Rückreise von der Decouverte en Valle du Rhone in Chorey übernachteten, gefielen mir diese urwüchsigen und traditionellen Pinot Noir sehr. Kein Anbiedern mit Holz oder aufgesetzter Frucht, sondern eher Würze und ausgereifte Fruchtnoten geben den Ton an. Hier kann man beinahe blind zugreifen. Die 13 ha Domaine besitzt ausschließlich Lagen in NSG, das Durchschnittsalter der Reben ist sehr hoch, alle Weine könnten problemlos als Vieilles Vignes verkauft werden. Bertrand Chevillon kredenzte uns einige Weine, die allesamt überzeugten. Stellvertretend führe ich nur folgenden auf, ich werde wahrscheinlich am Samstag nochmals die Gelegenheit haben, die Weine nochmals probieren zu können.

 

2008 Nuits-Saint-Georges 1er Cru „Les Roncieres“

Würzig-rauchige Note, reife Erdbeeren, feine mineralische Ader, sehr authentischer Wein, bereitet schon großes Vergnügen. 90/100 Pkt.

 

Insgesamt haben wir heute viele beeindruckende Weine probieren dürfen, man muss aber schon sehr mit diesem Gebiet verbunden oder eine großer Liebhaber der Weine sein, denn was das Preisgefüge angeht, ist man hier erst ab 20-30 Euro die Flasche dabei, nach oben sind dann allerdings keine Grenzen gesetzt.Ob sie diesen Preis wert sind muss jeder für sich entscheiden. Zum Glück gibt es aber in den umliegenden, weniger gehypten Regionen wie Marsannay viele ambitionnierte Winzer, die noch ein Appel und ein Ei für Ihre Weine verlangen

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