Armin

Das B….ähm….M in K&M Gutsweine… But never change a winning Team!

Armin Busch

Armin Busch

Ich komme aus Franken, das hört man noch immer ein wenig, wenn ich rede. Geboren 1967 in einer der schönsten Weinregionen Deutschlands, in Würzburg/Franken, sozusagen mit Blick auf den berühmten Würzburger Stein. Ich gebe aber gerne zu, dass mich die Weine der Lage damals noch nicht so sehr interessiert hatten. Immerhin, der Jahrgang war in Deutschland bei den hohen Prädikaten (ab Spätlese aufwärts und eher restsüß als trocken) einer der großen Jahrgänge. Bei meinen geliebten Portweinen allerdings kein wirklich gutes Jahr, nur vier Erzeuger brachten 1967er Vintage-Weine auf den Markt. Den ersten Kontakt mit dem Thema Wein bekam ich mit 17,18 auf den Weinfesten rund um Ochsenfurt, meiner Heimatstadt an der südlichen Spitze des Maindreiecks. Allerdings faszinierte mich damals die Wirkung noch mehr als Komplexität und der Geschmack… 😉

Mein Weg zum Wein als Genussmittel begann nach dem Abitur mit den ersten Reisen ins Elsass auf den Spuren von Wolfram Siebeck (Die Elsässer Weinstuben) und Meuth/Neuner-Duttenhöfer (Das Elsass). Gutes Essen und Wein faszinierten mich mehr und mehr! Die nächsten Reisen gingen dann schon ins Burgund. Nach dem Studium begann ich in Nürnberg bei einem Weinhändler zu arbeiten, der Firma In Vino Veritas, ein Importeur für italienische Weine. Das Piemont und die Toskana, das Veneto und Südtirol wurden die neuen Urlaubsziele und wieder war es die Kombination von gutem Essen und dem lokalen Wein, die diese Regionen so faszinierend für mich machte. Das die meisten Weinregionen der Welt auch noch landschaftlich höchst reizvoll sind, war natürlich auch ein Grund.

Außer den heimischen fränkischen Weinen konnte mich Deutschland in dieser Zeit nicht so begeistern. Gelegentliche Besuche in der Pfalz oder am Rhein bestätigten meine (Vor-)Urteile eher, als das sie mein Interesse wecken konnten. Mir war das fast immer zu sauer oder zu süß, im schlimmsten Falle beides.

Mein besonderes Weinsteckenpferd Portugal entdeckte ich 2000. Meine erste Reise nach Portugal im Jahr 2001 steigerte meine Begeisterung noch. Ich kenne kein Land, das auf so kleiner Fläche so abwechslungsreich ist, so unterschiedliche Landschaften bietet. Diese Heterogenität zeichnet auch das Weinland Portugal aus, von den knackig-leichten Vinho Verde, über ausdrucksstarke, mineralische Alvarinho zu kraftvollen Encruzado in weiß, vom eher eleganten roten Dao zu den kraftvollen, konzentrierten Douros, vom runden, samtigen Alentejo zu den kantigen Bairradas. Die Vielfalt der portugiesischen Weine ist damit aber noch lange nicht erschöpft. Einige der besten und langlebigsten portugiesischen Weine sind die sogenannten Fortified Wines. Also Weine, denen während der Gärung Alkohol zugesetzt wird und die dann mehr oder weniger natürlichen Zucker aus der Traube beinhalten. Port, Madeira oder Moscatel de Setubal gehören ganz sicher zu den großen, berühmten Wein-Ikonen, die man einmal probiert haben muss. Und all diese faszinierenden Weine werden fast immer aus Rebsorten erzeugt, die es nur hier gibt. Das kleine Land ganz im Südwesten Europas beherbergt einen Schatz von über 300 autochthonen, also dort ursprünglich heimischen Rebsorten. Portugal spielt auch deshalb eine große Rolle in unserem Programm.

Deutschland wiederentdecken konnte ich dann Mitte der 2000er Jahre. Da gab es plötzlich eine neue Winzergeneration, die wirklich trockene Weine machte. Die sich eher an Frankreich und Italien orientierte, die im Ausland Praktika machte oder sogar dort das Handwerk erlernte und die vielfach in Geisenheim Weinbau studierte und auch im Studium die internationalen Einflüsse kennenlernte. Winzer, die sich nicht nur mit dem Nachbarn im Dorf vergleichen wollten, sondern sich mit der internationalen Spitze der Weinwelt messen. Baden war die erste Region, die mir auffiel, besonders das Weingut Ziereisen war für mich ein erstes deutsches Wein-Highlight. Danach kamen die Pfalz (das Weingut Theo Minges) und andere Regionen dazu. Mit der deutschen Leitrebsorte Riesling tue ich mich immer noch schwer, nur wenn die Weine deutlich gereift sind und am besten restsüß, dann kann ich die Faszination der Sorte verstehen. Aber wir haben in Deutschland ja auch andere großartige Rebsorten, die aus meiner Sicht manchmal zu Unrecht im Schatten des Rieslings stehen. Besonders meinen heimischen fränkischen Silvaner will ich da herausheben, aber auch Grau- und Weißburgunder können großartig sein. Beim Rotwein, insbesondere beim Spätburgunder oder international Pinot Noir, können die deutschen Winzer heute ganz sicher auch international mithalten.

Heute erfreue ich mich an der Weinvielfalt! Kraftvolle Rotweine von der südlichen Rhône, die ganze Palette Portugals, weiße Burgunder aus dem Burgund oder aus Deutschland und immer noch der fränkische Silvaner als Heimatwein. Je nach Lust und Laune, aber auch je nach dem Essen, zu dem ich den Wein trinken will, suche ich mir den passenden Tropfen aus dem großen Angebot der Weine aus – denn gerade die Abwechslung fasziniert mich beim Thema Wein.

Neben gutem Essen und Wein habe ich noch zwei Leidenschaften. Einmal der Ruhmreiche, der Club, der 1. FC Nürnberg. Ein Verein, der mit seinem Auf und Ab viel Nerven kostet. Aber einen Verein sucht man sich ja nicht selbst aus, ein Verein sucht Dich aus. Und das zweite Thema sind die fränkischen Landbiere, insbesondere aus dem Dreieck Nürnberg-Bamberg-Bayreuth – der fränkischen Schweiz. Lange vor dem Hype um Craft-Biere gab es dort kleine Brauereien, die ganz individuelle Biere brauen. Manche Biere gibt es nur direkt im Brauereiausschank aus dem Holzfass, Flaschenbier wird gar nicht abgefüllt. Wer einen Tipp für eine Bierwanderung von Brauerei zu Brauerei sucht, darf mich gerne im Laden ansprechen!