21. Pfälzer Wein- und Sektmesse in Bad Dürkheim

Sektmesse

bereits zum 21. Mal trafen sich Erzeuger aus der ganzen Pfalz in der Sallierhalle in Bad Dürkheim, um Ihre Erzeugnisse zu präsentieren. Im Mittelpunkt stand der hochgelobte Jahrgang 2007. Noch vor ein paar Wochen präsentierten sich die ersten verkosteten Rieslinge als sehr aggressiv in der Säure, mittlerweile haben sich die Weine stabilisiert und sind sehr stimmig.

Übrigens ein Lob an die Veranstalter. Im Internet konnte man sich einen “Fahrplan” erstellen, in meinem ersten Rundgang hatte ich mir trockene Rieslinge und Sauvignon Blanc vorgenommen, der Restzucker sollte so gering wie möglich sein und nicht über 4g gehen. Leider wird gerade beim Sauvignon Blanc verstärkt mit Restzucker oberhalb von 5g berarbeitet, so blieb letztendlich nur der 2007er Sauvignon Blanc “Eschbacher Hasen” vom Weingut Ackermann aus Ilbesheim übrig, der mir mit seiner mineralisch-kargen, dennoch fruchtigen Art sehr gefiel und in eine tags zuvor von unserem Blogger PIVU toll zusammengestellten Sauvignon Blanc Probe hereingepast hätte.

Auch seine beiden Rieslinge wußten zu überzeugen, wie immer präsentierten sich diese handwerklichen Weine in diesem frühen Stadium noch nicht ganz verwoben. Die nächste Verkostungsmöglichkeit Ende Mai in Landau werde ich nutzen, die Weine nochmals zu probieren.

Ein sehr interessanter Erzeuger, der mir bisher unbekannt war, ist das Weingut Felix Waldkirch, dessen Etikett des folgenden Weines mich an einen Wein aus der Wachau erinnerte. (wer hilft mir..??) Leider, leider blieb sein 2007er Riesling Kabinett “Tradition” – spontan im großen Holz vergoren – bei 9,5g RZ hängen, sonst wäre das ein richtig toller Wein geworden.

DIE Entdeckung aber war das Weingut Fader – Kastanienhof aus Rhodt. Für mich der beste Weißwein des Tages war sein 2007er Riesling Kabinett trocken “Kalkmergel”. Tolle saftige, nervige und hochmineralische Art, dazu mit unter 5,- EUR ein Schnäppchen. Man will sich ja nicht gerne loben, aber es freut mich, dass ich diese Entdeckung machte, bevor ich einen lieblos am Eingang zur Halle aufgehängten Zettel las: da hatte nämlich kein geringerer als der Sommelierweltmeister Markus del Monego diesen Wein ebenfalls als Entdeckung der Messe ausgezeichnet.

Ebenfalls sehr gut mit tollem Preis sein 2007er Riesling Alte Reben von Buntsandsteinböden ,von etwas dichtere Art, aber immer sehr pointiert und fokussiert und mit einem immensen Trinkspaß ausgestattet. Ein weiteres Schnäppchen war seine 2007er Gewürztraminer Beerenauslese zu 13,80 EUR (0,5l), tolle Harmonie von Süße, Würze und Frucht. Die Weine machen viel Spaß und haben ein exzellentes Preis-Genuß-Verhältnis.

Mittlerweile schon zu einer festen Einrichtung der Messe ist das Fachschulprojekt der DLR-Rheinpfalz geworden. Ziel der Schüler der Fachschule für Weinbau und Oenologie war die Erzeugung qualitativ hochwertiger Weine. Dazu wählte jeder Schüler einen Weinberg im elterlichen Weingut aus, vom Rebschnitt bis zum Abfüllen betreuten Lehrer und Berater vom DLR-Rheinpfalz die Gruppen. Es gab sehr interessante Entdeckungen zweier Weingüter, insbesondere eine Fassprobe des 2007er Riesling “Ungsteiner Herrenberg” des jungen Philipp Seeger / Weingut Isegrimhof konnte sehr überzeugen, ebenso ein 2007er Riesling Kabinett trocken “Gauersheimer Goldloch” von Achim Bicking, Weingut Bicking

Die Rotweinrunde fiel sehr ernüchternd aus: viele alkoholisch-marmeladige Spätburgunder, zahlreiche Cuvées aus den neuen Cabernet Mitos, Cubin und Dorsa Reben, zumeist dann noch ins neue Holz gezwängt um den internationalen Touch zu erzielen. Nichts für mich! Daneben noch 2 Versuche, Syrah aus Deutschland zu etablieren, einmal als “süßes, trockenes Früchtchen,” der zweite dann schon ambitionierter, für 10 EUR ok, mehr aber auch nicht. Da war der Syrah Sekt blanc de Noir alleine schon wegen des Erdbeergeschmacks und den damit aufkommenden Gedanken an die nahende Erdbeersaison einen Versuch wert.

Ingesamt recht kurzweilige 2,5 Stunden mit einigen Entdeckungen, die 1 stündige Fahrt bei bestem Wetter hatte sich gelohnt. Und zu Fader – Kastanienhof muss ich mal hin, dass war schon sehr überzeugend!