Decouverte en Valle du Rhône – Besuch Domaine La Loyane

Unser Eindruck bei der Probe in Tavel hat nicht getäuscht, wie sich bei dem Besuch der Domaine herausstellte. Der Sohn ist engagierter Winzer, nachdem die Eltern “nur” Weingutsbesitzer waren. Vor 10 Jahren übernahm er die Vinifikation und füllt seit 5 Jahren die besten Weine auf Flaschen. Der Geldbringer für das „täglich Brot“ sind die Bag in Box-Weine, von denen er jede Woche 1 Palette an Privat-Konsumenten verkauft. Dazu fährt er auch auf die Märkte in Südfrankreich – und dort warten die Kunden bereits auf seine Weine.

Nach einem kurzen Plausch mit der Mama in der Vinothek und der Erzählung des Werdegangs des Weinguts zeigt uns der Winzer seinen Keller, ein Arbeitskeller mit überwiegend Stahltanks, natürlich temperaturgeregelt, die er für den Ausbau der Weiß,-, Rose,- und Rotweinen gleichermaßen verwendet. Ungefähr 20 Barrique-Fässer in vierter Belegung nutzt er zur Abrundung seiner roten Lirac-Cuvées, von denen er nur 5-6.000 Flaschen pro Jahr produziert.

J.-Pierre und Romain Dubois, Domaine La Loyane

J.-Pierre und Romain Dubois, Domaine La Loyane

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Hinter dem Kellergebäude zeigt er uns noch seinen Versuchs-Weinberg für 100% igen bio-dynamischen Anbau. Der Jahresablauf der Vegetation, des Klein- und Mikroklimas dieses Weinbergs, wird von der Blüte bis zur Ernte akribisch notiert und mit den weiteren Weinbergen verglichen – dies über die Dauer von 10 Jahren, um die Wirtschaftlichkeit der Umstellung auf Bio zu belegen. Denn Jahre wie 2008, die sehr regnerisch waren, sind für Biobewirtschaftung extrem schwierig durchzustehen.

Nach der Lese kommen die Trauben über Förderbänder zur Entrappung und auch die Presse (hydraulisch unter Luftabschluß und daher möglichst schonend, ohne die Kerne zu quetschen) sorgen für schonende Behandlung des Leseguts.

Der Jahrgang 2002 hat er nur in Bag in Box verkauft. Die Übermengen, die nicht seinem Qualitätsanspruch genügten, gab er an Negocians weiter. Da aber dort kein Geld für Qualität zu bekommen ist, ist er froh alles selbst vermarkten zu können. Sein Weinstil, der Qualitätsanspruch und unser Geschmack passen gut zusammen.

Die verkosteten Weine:

2007 Lirac AOC rosé
Cuvée aus Grenache und Cinsault; helles Rosé, sehr natürlich duftende Frucht, ungeschminkt, sehr ehrlicher und wunderbar süffiger Rosé. 

Rose von den steinigen Hügeln

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Nachdem mir die Weißweine etwas zu breit angelegt schienen, ging es mit den Rotweinen wieder deutlich bergauf. 

2006 Lirac rouge (2 Sterne Guide Hachette 2009)

Ausschließlich Handlese, kein Holz, am Gaumen viel dunkle Frucht, fleischiger Körper, sehr dicht, viel Würze, ungemein fest und lang am Gaumen.

2006 Lirac rouge “Les Ancestrales”
130 Jahre alte Reben, Ausbau über 11 Monate in gebrauchten Barriques.  Herrliche Konzentration, dicht, salzige Mineralität, Reife, fein verwobene Säure, dicht und straff, lang. Toll!

2005 Lirac “Cuvée Marie” (2 Sterne Guide Hachette)
98% Grenache, über 100 jährige Reben aus einer Einzelparzelle mit sehr tief wurzelnden Reben, südlich ausgerichtet, 11 Monate Ausbau in mehrfach gebrauchten Barriques. Intensiv dunkle Farbe, viel dunkelfruchtige Aromen (Brombeere, schwarze Johannisbeere) Hauch Vanille und Kakao aus dem 11 monatigen Barriqueausbau, seidiges Tannin, sehr langes Finale.

Anschliesend folgten wir noch einem Tip: gehe auch da Essen, wo es der Winzer tut und so fuhren wir nach Les Angles ins Restaurant La Tonnelle.