Es ist an der Zeit, den Bestand im Keller etwas zu verringern……
von links nach rechts.
2010 Senhor Doutor d´Evoramonte 13,5% Alk.
Herdade da Maroteira, VR Alentejano / Portugal
Bezug: O Vinho, Marburg, um die 12 €
100% Touriga Nacional, 12 Monate Barrique. Frischer, an saftig-reife Herzkirschen erinnernde Aromatik, dezent begleitet von tabakiger Würze, leicht ätherischer Duft von Fichtennadelschaumbad. Viel reife Kirschfrucht am Gaumen, knackige, gut integrierte Säure, unterstützend, gibt dem Wein Länge, ist aber nicht dominant. Animierend, Hollerbeeren, guter, nicht zu dominater Holzeinsatz. Insgesamt ein sehr guter Wein, der Spaß macht, könnte etwas mehr Vielschichtigkeit und Tiefe zeigen, dann wäre es ein Knaller für den Preis. Kommt aber sicher auch so bei vielen Menschen sehr gut an. 87/100 Pkt.
2010 Minervois Les Terres Rouge 14,5% Alk.
Château Pepusque, Minervois
Bezug: Weingut, 6,60 €
100% Carignan. Über 2-3 Stunden immer wieder probiert zeigt sich der Wein sehr zugeknöpft. Man erahnt dunkle Beeren, Kräuter aber auch viel Alkohol. Wirkt sehr straff und in Verbindung mit dem Alkohol tritt eine gewisse Schärfe in den Vordergrund. Kein Schmeichler, macht mir nicht wirklich Spaß. 83/100 Pkt.
2007 Acutum Rouge St. Chinian AOC 14,5% Alk.
Mas de Cynangue, Languedoc
Bezug: Weingut, 11,50 €
60% Syrah, 20% Mourvèdre, 10% Grenache, 10% Carignan; steht auf Muschelkalkböden; direkt nach dem Öffnen fließt ein dunkler Saft ins Zalto Universalglas, welches sich für diesen Wein als völlig ungeeignet erweist. Geswitcht auf das Burgunderglas von Stölzle aus der Quatrophilserie. War er im Zalto störrisch wie ein Esel, zeigt er sich hier viel runder, der hohe Alkohol wird hier zu Beginn besser kaschiert, im Mund ist er viel sanfter und vielschichtiger, dennoch zeigt sich auch hier wieder wärmender und auch leicht schärfender Alkohol am Ende, zu viel für mich. Der Wein erschlägt einen förmlich mit seinem Volumen, Cognacaromatik kommt durch, wahrscheinlich hätte ich ihn früher trinken sollen, solange er noch eine gewisse Frische hatte. Herr, schick Pinot Noir….80/100 Pkt.
1998 Château Puech-Haut Tête de Cuvée 13,5% Alk.
Château Puech-Haut / Côteaux de Languedoc
Bezug: Barrique Weinhandel Rawer, 18-19 €
Cuvée von 18-59 Jahre alte Reben aus Syrah (65%), Carignan (25% und Grenache (10%), 20 hl/ha Ertrag, traditionelle Weinbereitung im Holzfass mit 5-wöchiger Maischegärung für den Syrah und 4 Wochen für den Carignan, anschließender Ausbau über 18 Monate in neuen Barriques. unfiltriert abgefüllt. Wie beim 99er leicht “angedetschte” (braune Stellen) Kirschfrucht, dazu Noten von schwarzem Tee. Wirkt auf den ersten Eindruck im Duft deutlich weiter als der 99er.
2000 Château de Roquefort “La Pourpre” 13,5% Alk.
Raimond de Villeneuve / Côtes de Provence
Bezug: K&U Weinhalle, 19 €
Cuvée aus Syrah & Carignan; biodynamisch; 2000 waren die beiden Reben fast zeitgleich reif, im Keller stand noch ein nagelneues Demi-muids, also entschloss sich Raymond, den Wein im neuen Holz auszubauen. Raymonds Weingut liegt irgendwo zwischen Bandol und Cassis auf einer Kalksteinterrasse, das nahe Meer und die hohe, schützende Lage bilden ein ideales Microklima. Großartig! Frisch, feines Holz, Tabak, ganz leicht Zwetschgenröster, gute Säure, saftig, Zieht Speichel, setzt sich in jeder Ecke im Mund fest, Bleistift/Graphit, geiles Tannin, Süße. So stabil, ich glaub der könnte locker noch weitere 5 Jahre…Zum Glück hab´ich noch eine Flasche.
2001 Bandol Rouge “Moulin des Costes” 14,5% Alk.
Domaine Bunan / Bandol
Bezug: Weingut, 13 € (2005)
Cuvée aus Grenache, Mourvedre, Syrah und etwas Cinsault; Ausbau über 21 Tage in Stahltanks und Holzfässern. Jung, also 2005, ein rustikaler Bursche mit viel Frucht und Bumms, Tannin ohne Ende, aber alles so verpackt, das ich damals dem Wein Potential zugestanden habe, ja zustehen musste. Die anfängliche Rustikalität hat er nun nach 15 Jahren abgelegt, auch ist er nun eher fein und elegant denn wuchtig und brachial, reife, mürbe Beerenfrucht, Hauch Toffee, Kräuterwürze, Kühle, Alkohol (14,5%) passt, nicht brandig. Nicht die ganz große Länge, aber dennoch eine gute Präsenz am Gaumen, guter Trinkfluß.