“Wenn man seine Chancen nicht nutzt, muss man bis zum Ende zittern”, bilanzierte KSC-Cheftrainer Edmund Becker direkt nach Spielende. Gewackelt habe man, gefallen ist man jedoch nicht. Der Karlsruher SC bezwang dank des Treffers von Linksverteidiger Christian Eichner zum Auftakt in die neue Spielzeit der Fußball-Bundesliga den VfL Bochum verdient mit 1:0 (1:0) und zeigte sich dabei vor allem in der Offensive sehr spielfreudig.
“Nach der Vorbereitung weiß man nie so richtig, wo man steht. Deshalb war der Sieg im ersten Spiel sehr wichtig für uns”, zeigte sich auch Becker erleichtert. Mit Bradley Carnell im linken MIttelfeld begann er dabei seine Heimpremiere unter der strahlenden Karlsruher Nachmittagssonne. Dieser hatte den Vorzug vor Alexander Iashvili erhalten. Ebenfalls von Beginn an auf dem Rasen stand Christian Timm, der den am Freitag noch über Übelkeit klagenden Sebastian Freis ersetzte.
Die 24.800 Zuschauer im Wildparkstadion sahen einen vorsichtigen Start beider Mannschaften. Die Blau-Weißen, bei denen mit Antonio da Silva, Stefano Celozzi und Tim Sebastian alle drei Neuzugänge in der Anfangsformation standen, konnten zunächst keine klaren Aktionen in der Offensive starten und hatten eher Probleme in der Rückwärtsbewegung für Ordnung zu sorgen. Torchancen waren daher Mangelware. Einzig da Silva verbreitete mit einem Freistoß aus 25 Metern Entfernung etwas Gefahr vor dem Tor der Gäste.
Glück für den KSC, dass der VfL zum Saisonstart ebenfalls einige Schwierigkeiten im Torabschluss hat. Nach 30 Minuten war es dann der bis dahin überragende Außenverteidiger Eichner, der mit einem beherzten Distanzschuss aus 20 Metern für ein blau-weißes Freudenmeer sorgte. Zeitgleich war diese Führung auch eine Art Weckruf und die Becker-Elf nahm die Partie immer mehr in die Hand. Weitere gute Möglichkeiten durch Christian Timm in der 34. und 36. Minute hätten gar eine noch höhere Halbzeitführung verdient gemacht.
Auch nach dem Seitenwechsel dominierte der KSC die Partie, ein Treffer wollte allerdings nicht gelingen. Da Silva (46.), Carnell (48.), und Mannschaftskapitän Maik Franz (61.) vergaben die wohl aussichtsreichsten Möglichkeiten der Gastgeber. Spätestens in der 68. Minute hätte allerdings Stürmer Joshua Kennedy das Spiel endgültig entscheiden müssen. Eine Hereingabe von Timo Staffeldt verpasste der Australier per Flugkopfball nur um wenige Zentimeter. Im Gegenzug mussten die Badener dann sogar noch einmal zittern, als nach 90 Minuten nach einer Überheblichkeit von Celozzi Stanislav Sestak nur den Pfosten traf und anschließend aus wenigen Metern den Ball im Karlsruher Abendhimmel versenkte.
Die kicker.de Analyse
Aufstellungen:
Karlsruher SC
M. Miller (3) – Celozzi (3), Sebastian (2,5), Franz (3), Eichner (2) – Porcello (3,5), Staffeldt (3) – Timm (5), da Silva (3), Carnell (3,5) – Kennedy (3)
Trainer: Edmund Becker
VfL Bochum
Fernandes (4) – Pfertzel (4,5), Maltritz (4,5), Yahia (4,5), C. Fuchs (4) – Imhof (4,5) – Azaouagh (4,5), Dabrowski (4,5) – Ono (5) – Sestak (5), Hashemian (5)
Trainer: Marcel Koller
Einwechslungen Karlsruher SC:
81. Aduobe für Carnell
84. Freis für Timm
90. Iashvili für da Silva
Einwechslungen VfL Bochum
68. Freier für Dabrowski
81. Grote für Ono
Reservebank Karlsruher SC
Kornetzky (Tor)
Stefan Buck
Martin Stoll
Edmond Kapllani
Reservebank VFL Bochum
Lengsfeld
Zdebel
P. Bönig
O. Schröder
Mavraj
Gelbe Karten Karlsruher SC:
Timm (1)
Franz (1)
Gelbe Karten VfL Bochum:
Azaouagh
C. Fuchs
Dabrowski
Hashemian
Spielinfos:
Anstoß: 16.08.2008 15:30
Stadion: Wildparkstadion
Zuschauer: 24800
Spielnote: 4
Chancenverhältnis: 8:3
Eckenverhältnis: 1:4
Schiedsrichter: Weiner (Giesen), Note 3 – ließ in der Zweikampf-Beurteilung eine klare Linie vermissen, aber ohne gravierenden Fehler.
Spieler des Spiels:
Christian Eichner, KSC:
Hinten nicht gefordert, spielte er seine Stärken in der Offensive aus: Sehenswert sein Siegtor, gefährlich seine Flanken aus dem Lauf.
Am Samstag, den 23.08.2008 gastiert der KSC beim Hamburger SV, Spielbeginn ist 15:30 Uhr. Es gilt, eine peinliche 7:0 Niederlage am letzten Spieltag der vergangenen Saison geradezurücken.