2011 Westhofen Morstein Riesling GG Weingut Wittmann // Rheinhessen

Verkostet und getrunken am 23.09.2016. Zu Beginn das Zalto – Denkart Universalglas benutzt, leider völlig ungeeignet. Der Wein wirkt in diesem Glas säurebetont, schlank und unspektakulär, zeigt lediglich Gutswein-Niveau. Geswitcht auf das Stölzle Burgunder-Glas aus der Serie “Quattophil”, nicht dekantiert oder karafiert, Naturkork,  13,5 % Alk., Trinktemperatur: nicht zu kühl, ca. 12 Grad.

Degunotiz:

2011 Westhogen Morstein Riesling GG / Wittmann / Rheinhessen

2011 Westhogen Morstein Riesling GG / Wittmann / Rheinhessen

Aus dem falschen Glas extrem enttäuschend, macht er im Stölzle-Glas eine Kehrtwende um 180 Grad. Helles Gelbgold; tiefer, leicht nussiger Duft mit Anklängen von Steinobst (Reineclaude, Aprikose), deutliche Kräuternote, kühl wirkend, ungemein vielschichtig und von immenser Dichte im Bouquet. Am Gaumen zart öliger bzw. sanft seidiger Auftakt, hinter dem dichten Vorhang an gelben Früchten, Würze und kühler Mineralik mit Noten von hellem Tabak, zeigt sich eine großartig reife Säure, die den ganzen Mundraum ausfüllt, sogleich aber von der enormen Dichte weggepuffert wird, ellenlang, kraftvoll, viel Druck ausübend, keinerlei Breite, leichte Milchschaum-Cappuccino-Note. Immer noch extrem jung wirkend, zeigt erste Ansätze von beginnender Trinkreife. Großer Wein, Potential ja, ich persönlich werde die restlichen Flaschen wahrscheinlich eher früher in den nächsten 5 Jahren trinken, weil ich ihn so lieber mag.

Fachmeinung: (Wein-Plus am 30.08.2012, 96/100 Punkte)
Noch unruhige, aber extrem tiefe, komplexe, intensiv herb-mineralische Nase nach hochreifen Zitrusfrüchten und Steinobst mit viel kräuteriger Würze und einer Spur dunkler Beeren. Auch im Mund noch vollkommen unentwickelt, dicht, extrem fest und kompakt, konzentrierte, saftige, reife Frucht, viel herbe Kräuterwürze und eine enorme, alles beherrschende, salzige und erdige Mineralik, tief und nachhaltig, zupackend, komplex, dabei aber derzeit noch völlig abweisend, reife Gerbstoffe, zart ölige Töne, umwerfende und bei aller Macht regelrecht subtile Aromatik, langer, wieder zupackender Abgang. Ende 2014 bis 2025+.