Corbieres rouge (FR-BIO-01)
Herkunft
Unser Deux Clés Corbières rouge stammt aus der Gegend um Fontjoncouse, einem kleinen und abgelegenen Dorf im Hinterland des Languedoc, genauer im Hautes-Corbieres. Die 400 Einwohner können sich glücklich schätzen, denn der Ort beherbergt sogar ein 3-Sterne Restaurant, die Auberge du Vieux Puits. Vielleicht auch ein Grund, warum es unsere beiden Jungwinzer in diese Gegend zog, ihr eigenes Weingut aufzubauen.
Die beiden Weinmacher lernten sich im Burgund kennen und beschlossen Anfang 2010, ins Languedoc zu ziehen. Nach einigen Jahren der Forschung ließ sich das deutsch-französische Paar in Fontjoncouse nieder und bewirtschaftete Parzellen mit alten Rebstöcken. Sie, das ist Gaelle, Oenologin, geboren im Burgund. Er, Florian Richter, studierte in Geisenheim/Rheingau Internationale Weinwirtschaft. Beide investierten während ihrer Ausbildung – allen voran im Burgund – jeden Cent in Restaurantbesuche und den Kauf von hochwertigen Flaschen Wein, vornehmlich aus dem Burgund. Ein eigenes Weingut war schon immer der Traum der beiden hochtalentierten Winzer. Aber natürlich verband die beiden auch Ihre Liebe zueinander und da die ehemalige Domaine Val Auclaire in der Nähe von Narbonne zum Verkauf stand, sie bezahlbar war und es hier zudem traumhaft schön ist, beschlossen die beiden 2014, hier ihre Zelte aufzuschlagen.
Vinifikation Domaine des Deux Clés Corbières rouge
Dieser außergewöhnlich sinnliche Corbières rouge ist für uns das Abbild des gesamten Terroirs. Der Wein ermöglicht einen klaren Eindruck von unserem Stil und den Weinen in Fontjoncouse. Die Assemblage ist typisch für einen roten Corbières. Dieser wird durch die Ur-Rebsorte des Languedoc, dem Carignan, dominiert. Hier stehen Würze und Struktur eindeutig im Vordergrund. Ergänzt wird dieser wunderbare Tropfen durch eine feine und frische Frucht mit einem Touch Mineralität.
Die Vinifikation der Trauben beginnt mit einer kurzen Kaltmazeration. Anschließend erfolgt die Vergärung mit den natürlichen Hefen der Weinberge und des Kellers. Die Carignan-Trauben wurden entrappt, gemahlen und kalt mazeriert. Die Extraktion der Beerenschalen geschieht durch Überschwallen des Tresterhutes. Die Syrah-Trauben wurden ebenfalls entrappt, gemahlen und kalt mazeriert. Extraktion durch Runterdrücken (Pigeage) der Schalen, langer Kontakt mit den Schalen, leichtes Erwärmen am Ende der Gärung. Die Grenache Noir-Beeren wurden nicht gemahlen und im ganzen mazeriert. Es folgte die gemeinsame Gärung mit der Syrah, Extraktion durch Überschwallen des Maischehutes, kurzer Kontakt mit den Schalen und schnelles Abpressen. Ausgebaut wurde die Cuvee dann für 10 Monate im Betontank, 8% des Mostes wurde im Barrique dritter Belegung ausgebaut. Großartiger Stoff.
Die La Revue du Vin de France schreibt am 25.08.21 in Ihrer Serie über “Große Winzer von morgen”
In fünf Jahren hat das deutsch-französische Ehepaar auf seinem Weingut des 2 Clés im Herzen der Corbières wahre Wunder vollbracht. Gaëlle und Florian Richter haben sofort den richtigen Ton gefunden, indem sie Weiß- und Rotweine nach dem Vorbild ihres Terroirs herstellen, frisch und wild!
Gaëlle und Florian Richter lernten sich in Burgund kennen. Sie ist eine brillante Önologin, die viel gereist ist, und er, der Sohn eines deutschen Weinimporteurs, ist auf den Weinhandel spezialisiert.
Nach ihrer Heirat hatten sie schnell den Wunsch, ihren eigenen Wein zu produzieren. Ohne viel Geld zu haben, wählten sie das Languedoc, um sich dort niederzulassen – der Preis pro Hektar Rebfläche ist für junge Winzer attraktiv. Im Jahr 2015 entdeckten sie in Fontjoncouse, im Herzen der Corbières, jahrhundertealte Rebstöcke von Grenache, Maccabeu und Carignan. Ein frisches Terroir in einer wilden und steilen Umgebung, geprägt von den Stätten der Katharer. Ein Schatz! Die Domaine des 2 Clés war geboren!
Ein sehr erfolgreicher Start
Die ersten Jahrgänge von Gaëlle und Florian Richter überzeugten auf Anhieb, und ihre Weine gehörten zu den besten bei den Verkostungen in der Special Vintage-Ausgabe (La RVF n° 602, Juni 2016). Weine mit perfekt kontrollierter Extraktion, mit einem unverfälschten Charakter, so nah wie möglich am Terroir der Corbières, vinifiziert und ausgebaut in einem alten Dorfkeller, der mit sorgfältig ausgewählten Fässern gefüllt ist.
Ihr Weißwein, eine Mischung aus Maccabeu, Grenache und Vermentino, vereint Substanz und Frische, Volumen und Länge mit einer sehr guten Lagerfähigkeit. Er ist heute einer der erfolgreichsten Weine der Appellation. Ihre Rotweine sind fruchtig, geschmeidig, voll von roten Früchten und zart holzig und versetzen uns sofort in den südlichen Teil der Corbières. Nuggets!
Ohne Esoterik
Doch die Bemühungen und die Aufmerksamkeit des deutsch-französischen Paares gelten auch den hundertjährigen Rebstöcken. Sie verwöhnen diese alten Damen, die kelchförmig beschnitten, ideal exponiert und von Wäldern und Gebüsch umgeben sind. Gaëlle und Florian Richter haben sich von Anfang an den Prinzipien des biologischen Weinbaus verschrieben (das Weingut hat die Zertifizierung erhalten). Heute gehen sie in ihrem Ansatz noch weiter und entscheiden sich für eine biodynamische Anbaumethode, aber “ohne Esoterik”
Florian arbeitet auch mit den Gebrüdern Danjou (Weingut Danjou-Banessy im Roussillon) bei der Aussaat und der sélection massale zusammen… Während Gaëlle einen gebrauchten Saint-Chamond-Tracker auf Vordermann bringt, ein unverzichtbares Werkzeug für die Vorbereitung des Bodens in diesen steilen Parzellen.
Memo zur Speise
Lamm
Rinderfilet mit glasierten Trauben, Kartoffelkuchen, Wirsing, Maronenpüree
Memo zur Degustation
Ein beeindruckender Wein für diese Preisklasse. Er verführt Nase und Gaumen mit feingliedriger Textur und subtiler Eleganz. Wir erschnüffeln hauptsächlich Aromen von roten Beeren und Steinobst. Brombeeren, Kirschen, ein Hauch Rosenblätterduft, etwas Vanille mit würzigen Noten von dunklen Oliven, Garrique-Kräuter, etwas dunkle Schokolade und Lorbeerblatt. Am Gaumen wiederum ein Fruchtpotpourri von feinsten Aromen, auf der Zunge seidig, mit viel Kirsche, unterlegt mit reifer, zart begleitender Säure, die für Frische sorgt. Feingliedrige Textur mit großartigen Tanninen, die neben der Säure für Struktur und Halt sorgen. Sehr kompakt und schmelzig am Gaumen mit eleganter Struktur und mittlerem Körper. Ziemlich fest am Gaumen, ja ein Maul voll Wein, aber alles so feingliedrig und bestens strukturiert. Fantastischer Wein, der mit einer Sinnlichkeit ausgestattet ist, die man in Weinen aus dem wildromantischen Corbiéres lange suchen muss. Gerade in dieser Preisklasse. Er verbindet die Kraft und Wärme Südfrankreichs mit einer wunderbaren Frische. Es sind Weine, die den Weinfreak genauso begeistern können, wie den Laien-Trinker – großer Trinkspass für alle!
Memo zum Boden
Ton-Kalk Böden mit Quarzeinschlüßen, Travertin, Basalt