Distilleria Villa de Varda | Mezzolombardo | Trentino
Das Beste an Grappa aus Italien | vor 1850 gegründet | seit 170 Jahre in 6 Generationen Grappa-Destillateur | Gewinner der Grappa Trophy 2019 | Spezialist für sortenreine Grappa | Erstkontakt 06.April 2013 | seit März 2021 bei K&M im Sortiment.
Villa de Varda Grappa – Spitzendestillate aus dem Trentino
Das erste Dokument, das die Existenz der Firma belegt, stammt aus dem Jahr 1865. In diesem Jahr vermachte Romedio Dolzan seinem Sohn Michele zwei Brennblasen, einige Geräte, 3.500 Kronen, das Haus und einige Weinberge. Da die Region damals unter der Herrschaft der österreichisch-ungarischen Monarchie stand, wurden die Rechnungen in Deutsch und Italienisch geschrieben.
Im Jahr 1903 beschloss Francesco Giovanni Maria Dolzan (Großvater von Luigi Dolzan), die Produktion zu erweitern und bat um ein Darlehen von 200 Kronen an eine Privatperson für den Kauf neuer landwirtschaftlicher Flächen. Das Darlehen hatte eine Laufzeit von fünf Jahren zu einem Zinssatz von 5 %.
Sissi
Das symbolträchtigste Ereignis für den Familienbetrieb war die Ankunft von Kaiser Franz Joseph I. von Habsburg mit Prinzessin Sissi. Im Jahr 1905 kam er nach Mezzolombardo, um die neue Eisenbahnlinie zwischen Mezzolombardo und Mezzocorona einzuweihen. Zu diesem Anlass überreichte Francesco Giovanni Maria Dolzan dem Kaiser zwei Flaschen Grappa, damals bekannt als Teroldico-Branntwein.
Von entscheidender Bedeutung war die Entdeckung eines neuen Rezeptes für Grappa durch Francesco Giovanni Maria Dolzan selbst. Er war auch Botaniker und listete 1918 in einem Text detailliert alle Zutaten und Mengenverhältnisse für die Herstellung von Destillaten auf. Dieses Rezept wird auch heute noch verwendet.
Der 2. Weltkrieg
Die Probleme kamen mit dem Zweiten Weltkrieg und insbesondere mit der Besetzung durch die Nazis im Jahr 1943. Die Villa de Varda wurde von den Deutschen als Piazza-Kommando für das Gebiet nördlich von Trient benutzt und der strenge General Helmut Keller nutzte sie, um Privatleute der von ihnen produzierten Ressourcen zu plündern.
In diesem Jahr steigerte Giovanni Dolzan (der Vater von Luigi Dolzan) die Produktion exponentiell und das Lager füllte sich bis zum Überlaufen. Giovannis Schwester Luigia war “im Vertrauen” mit einem deutschen Soldaten, der ihr gestand, dass sie am nächsten Tag kommen würden, um den ganzen Grappa wegzunehmen. In der Nacht stapelte Giovanni Dolzan das ganze Holz auf und demontierte die Teile eines Autos, um sie so vor dem Lagerhaus zu platzieren, dass es voller Dreck und Trümmer war.
Er verließ die Deutschen mit etwa dreißig Flaschen. Unter der Bedrohung durch Maschinengewehre gaben sich die Deutschen mit den dreißig Flaschen zufrieden und zogen ab. Giovanni Dolzan hatte sein eigenes Leben riskiert, um die Firma zu retten.
Die nächste Generation
2018 beschloss Luigi Dolzan, die Produktion an seine Söhne Michele und Mauro zu übergeben. Beide besitzen nun 50 % des Unternehmens. Insbesondere Mauro Dolzan kümmert sich um die Produktion. Zusammen mit einem Stab von Technikern kontrolliert er täglich die Qualität des Produkts und wird bei den verschiedenen Analysen vom landwirtschaftlichen Institut San Michele unterstützt.
Was die Herstellung betrifft, so wird der Trester aus dem Trentino durch eine Pressung ausgewählt und in speziellen Kupferbrennblasen destilliert. Nach Verdunstung und Kondensation reift es mindestens sechs Monate in speziellen sterilen Behältern.
Michele Dolzan beschäftigt sich stattdessen mit dem nationalen und internationalen Markt. Der Grappa von Villa de Varda wird in 40 Ländern auf der ganzen Welt konsumiert. Die akribische Sorgfalt und Aufmerksamkeit während des gesamten Prozesses der Grappaherstellung sorgt dafür, dass ein elegantes Destillat für feine Gaumen entsteht.
Es handelt sich nicht um eine groß angelegte Produktion, aber die wenigen produzierten Flaschen sind extrem wertvoll. Michele Dolzan hat Handelsverträge in Paris, Nanjing, Bern, Stuttgart, Santo Domingo, Singapur, Moskau und Sydney.
Grappa als Speisenbegleiter
Bei unserem Besuch im April 2013 auf dem Weingut durften wir über den halben Tag den Betrieb und die wundervollen, extrem feinen Grappe kennenlernen. War das schon extrem beeindruckend, so erlebten wir am Abend eine ebenfalls eindrucksvolle Demonstration, zu was diese Grappa fähig sind: sie begleiteten sogar ein 5-Gang-Menü.
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Besuch mit Grappamenü
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Besuch mit Grappamenü
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Villa de Varda Grappaprobe 06.04.2013
Die “de Varda” Methode
1) Auswahl der Rohstoffe
Es wird ausschließlich erstklassiger noch vor Most triefender, frischer, weicher, gesunder, abgebeerter Trester verwendet, der nach dem weichen Pressen der Einzelrebsorten, bzw. sofort nach dem Abstich des Mostes destilliert wird.
2) Destillation
Bei unserem Besuch im April 2013 zeigte uns Michele Dolzan auch den Grund, warum seine Grappe besonders fein sind. Er füllte 2 Gläser Grappa, in einem war VdV-Grappa, in dem anderen ein Grappa eines sehr bekannten Herstellers. Beide Grappa goss er nun mit Wasser auf, der Grappa des Mitbewerbers verfärbte sich grünlich. Warum? Nun, die Dolzans entfernen vor dem Destillieren die Traubenkerne aus der Flüssigkeit. Die Kerne enthalten Öl und das hat für die Dolzans einen geschmacklich negativen Einfluss.
Daher wird das fertige Destillat auf den Gefrierpunkt heruntergekühlt, das Öl wird griesig und kann nun entfernt werden. Daher rührt auch der besonders feine Geschmack des Grappa aus dem Hause Villa de Varda.
Anschrift des Weingutes:
Villa de Varda Srl | Via Rotaliana 27/a | 38017 Mezzolombardo (TN)
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