Pinot Noir »On the Rocks«
Herkunft Markovic Pinot Noir On the Rocks
Tomi hat nun endlich die Gelegenheit bekommen, eine alte, über 40 Jahre alte Pinot-Anlage auf Vulkanfels zu übernehmen. Die Parzelle liegt im Kiechlinsberger Ölberg, umgeben von hohen Böschungen und nur moderater Abendsonne ausgesetzt. Hervorragendes Terroir, alte Reben und aufgrund der Klone und der Exposition durchaus anspruchsvoll in der Reifephase. “Die Herausforderung nehme ich aber ganz gerne an, denn das Potential ist groß! Dies ist der erste Jahrgang – ich bin also erst am Anfang der Umstellung auf ein natürlicheres, extensiveres Habitat und der Revitalisierung der Rebstöcke.”
Vinifizierung Markovic Pinot Noir On the Rocks trocken
Selektive Handlese Mitte September 2023, schonender Transport in kleinen Kisten. 100% Ganztraubenanteil um Blumigkeit und Grip in den Most zu bekommen, aber auch Frische und Struktur. Offene Maischegärung mit natürlichen Hefen. Abgepresst mit einer alten Korbpresse. Ausbau für 20 Monate auf der Vollhefe in 228/300L Fässern aus französischer Eiche, 75% neu. Gesamtproduktion: 680 Flaschen.
Der Gault Millau 2020 schreibt:
Die Eltern von Tomislav Markovic stammen aus Slawonien in Kroatien, einer sehr weinverbundenen Region. Ein erstes Berufsleben führte ihn in eine deutsche Großbank. Doch dann orientierte er sich komplett um: „Aufgrund eines 2. Platzes beim Wettbewerb zum Weinkenner des Jahres der Zeitschrift ‚Der Feinschmecker‘ entschied ich mich 2011, meine Tätigkeit im Bankenwesen zu beenden, und schrieb mich am Weincampus Neustadt an der Weinstraße zum Weinbau- und Önologiestudium ein.“ Während des vierjährigen dualen Studiums absolvierte Markovic seine Praxismonate beim Weingut Bercher am Kaiserstuhl sowie Praktika bei der Domaine de Montille in Volnay und bei Vieira de Sousa im Douro-Tal. Seine eigenen Flächen bearbeitet er heute biodynamisch. Im Zukauf sind nicht alle Trauben aus ökologischer Produktion, er achtet aber darauf, dass zumindest herbizidfrei gearbeitet und nicht mineralisch gedüngt wird. „Ziel ist, in Zukunft nur Weine aus ökologischer Traubenerzeugung anzubieten.“ Im Keller vergärt er größtenteils spontan und baut alle Weine in Holzbehältern aus.
Die Rotweinbereitung geschieht klassisch als offene Maischegärung mit unterschiedlichen Anteilen von ganzen Trauben. Die Einmaischung erfolgt mit den Füssen, gepresst wird mit einer Korbpresse. „Der Schwefeleinsatz erfolgt moderat, um die Weine expressiv zu halten, jedoch nicht in so niedrigen Mengen, als dass man von Natural Wines sprechen könnte“, so Markovic. „Ich greife generell wenig ein und lasse den Weinen Zeit zur Entwicklung. Ich denke, dass dies zu einer inneren Stabilität und Harmonie führt.“ In der Tat: Die Weine dieses Newcomers beeindruckten uns durch ihre ausgesprochene Finesse bei gleichzeitiger Kraft und Persönlichkeit. Ein Name, den man sich merken sollte.
Memo zur Degustation
Rauchiger und leicht erdiger Duft nach roten und schwarzen Beeren mit getrocknet-floralen Nuancen, nussigen Fasstönen und ein wenig Leder. Herb-saftige, eher schlanke Frucht mit rauchigen, erdigen und getrocknet-pflanzlichen Aromen, ganz leicht grün und harzig, feinsandige Tannine, etwas Biss, gewisse Nachhaltigkeit, steinige Noten im Hintergrund, auch kreidige Anklänge, ein wenig Pilze, sehr guter, herber, noch eine Spur trocknender Abgang mit wacholdrigen Tönen.
Memo zum Boden
Vulkanfels pur