Silvaner Ingelheim »Grauer Stein«

2020

Silvaner Ingelheim »Grauer Stein«

Saalwächter, Deutschland, 0.75l

62,00

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Produkt enthält: 0,75 l

Schon beim Hineinriechen wird uns klar, das ist kein Silvaner, wie man ihn sonst üblicherweise aus Rheinhessen kennt. Deutlich karger, hellblütiger und hell-flintiger, ungemein vibrierend, viel kühle, kalkige Mineralität. Da ist kaum Frucht, mit ein wenig Goodwill erkennt man helles Kernobst wie Birne. Taktgebend sind jedoch viele andere Eindrücke: reduktiv, kühler Kern, nussig, hefig, ein Hauch würzige Agrumennoten, feine, leicht pfeffrige Würze, flintig, salzig. Einfach genial, so animierend, man könnte ewig daran schnuppern, so vielschichtig. Das hört sich alles nach viel an, aber im Kern ist der Wein auf das Wesentlich reduziert, nämlich auf die Mineralität des kargen Bodens (grauer Kalkstein), den Ausbau (Hefe), die Verfeinerung mit dezenten Holznoten. In sich ruhender, großer Silvaner!!

Lässt man dem Wein Zeit, sich im Glas zu entfalten, wird alles tiefer und in sich verwobener, sehr präzise gewirkt, man spürt wiederum leichte Agrumennoten mit einem Hauch Würze. Wer fruchtige Weine mag, sollte hier die Finger von lassen, wer offen ist, eine urdeutsche Rebsorte neu interpretiert zu kosten, sollte hier zuschlagen. Das ist einmalig, welch Spiel auf der Zunge, dabei ist der Wein eigentlich so geradlinig und straff, wie ich einen Silvaner selten erlebt habe, salzig, wiederum Feuerstein, ganz zart grüne Fruchtnoten und von einer grandiosen Länge. Chapeau zu diesem kühlen und präzisen Wein.

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Silvaner Ingelheim »Grauer Stein«

Herkunft

Handwerk – Leidenschaft – Herkunft – Saalwächter Ingelheim Silvaner Grauer Stein. Stolz wirbt das Weingut auf seiner Homepage mit “Weingut Saalwächter – Weingut in Familientradition seit 1872”. Doch erst seit Junior Carsten Saalwächter von seinem Vater bestimmte und beste Parzellen zur Verfügung gestellt bekommen hat, um seine eignen Visionen zu verwirklichen, geht hier die Post ab. Ein Jungwinzer auf der qualitativen Überholspur.

Ingelheim ist die Heimat des Saalwächter Silvaner Grauer Stein. Mitten in der Weinbauregion Rheinhessen gelegen, ist Ingelheim eigentlich eher als „Die Rotweinstadt“ bekannt. Sie blickt dabei auf eine recht lange Weintradition zurück. Bereits seit Karl dem Großen werden hier Burgunderreben auf den warmen, sandigen Hügeln rund um die ehemalige Kaiserpfalz angepflanzt.  Die Rebstöcke für den Silvaner  sind knapp 50 Jahre alt und stehen in östlicher Ausrichtung auf grauem Kalkgestein.

Karriere

Wir kennen keinen solch fulminanten Einstieg eines Jungwinzers in die Weinwelt. Doch, vielleicht noch Tomislav Markovic, der es auf Anhieb mit 3 Trauben in den Gault Millau schaffte. Carstens ersten drei Weißweine aus dem Jahrgang 2017 aus seinen Ingelheimer Weinbergen waren jedenfalls bei uns im Handumdrehen ausverkauft wie auch seine Premieren-Rotweine aus dem Jahrgang 2017 aus Aßmannshausen im Rheingau. Natürlich klingen die Namen, bei denen Carsten Saalwächter seine Ausbildung und Praktika absolviert hat, schon sehr überzeugend. Rainer Schnaitmann, Hanspeter Ziereisen, Stodden, Friedrich Becker, Benedikt Baltes oder Chat Sauvage in Deutschland. Über den deutschen Tellerrand geschaut hat er bei Therry Brouin (Clos de Lambrays) und Jean Chatron im Burgund. Sie gehören sicher zu den großen der nationalen und internationalen Weinwelt. Aber dass ein Jungwinzer das gelernte schon in der ersten Kollektion so großartig umsetzt, das haben wir so perfekt noch nicht erlebt. Ein großes Winzertalent steht am Anfang seines Schaffens.

Die Rotweinstadt Ingelheim hat eine lange Weinbautradition. Karl der Große trug dazu maßgeblich bei. Er soll die ersten roten Burgunderreben hier angesiedelt haben. Um 785 ließ er in Ingelheim eine Kaiserpfalz bauen, die ihm und 17 weiteren Herrschern bis zum Ausgang des Mittelalters als Regierungssitz diente. Bis heute lebt die Rotweintradition in Ingelheim fort.

Vinifikation Saalwächter Ingelheim Silvaner Grauer Stein

Selektive Handlese der fast 50 Jahre alten Reben, schonender Transport in kleinen Boxen. Alle Weißweine standen kurz auf der Maische, lange Pressung, spontan vergoren sowie im Halbstückfass (Assmann, Stockinger und Francois Freres) 24 Monate ausgebaut, der Silvaner vollbrachte dabei 12 Monate auf der Vollhefe. Wie bei allen Weinen keine Schönung oder Filtration. Dekantieren empfehlenswert.

Memo zur Speise

Carpaccio von roter Garnele | Pata Negra Schinken | Kräutermajo | Artischocke | Colatura di Alici | (Das Rezept stammt aus einem Degumenü mit Carstens Weinen im Restaurant Steins Traube in Mainz)

Memo zur Degustation

Schon beim Hineinriechen wird uns klar, das ist kein Silvaner, wie man ihn sonst üblicherweise aus Rheinhessen kennt. Deutlich karger, hellblütiger und hell-flintiger, ungemein vibrierend, viel kühle, kalkige Mineralität. Da ist kaum Frucht, mit ein wenig Goodwill erkennt man helles Kernobst wie Birne. Taktgebend sind jedoch viele andere Eindrücke: reduktiv, kühler Kern, nussig, hefig, ein Hauch würzige Agrumennoten, feine, leicht pfeffrige Würze, flintig, salzig. Einfach genial, so animierend, man könnte ewig daran schnuppern, so vielschichtig. Das hört sich alles nach viel an, aber im Kern ist der Wein auf das Wesentlich reduziert, nämlich auf die Mineralität des kargen Bodens (grauer Kalkstein), den Ausbau (Hefe), die Verfeinerung mit dezenten Holznoten. In sich ruhender, großer Silvaner!!

Lässt man dem Wein Zeit, sich im Glas zu entfalten, wird alles tiefer und in sich verwobener, sehr präzise gewirkt, man spürt wiederum leichte Agrumennoten mit einem Hauch Würze. Wer fruchtige Weine mag, sollte hier die Finger von lassen, wer offen ist, eine urdeutsche Rebsorte neu interpretiert zu kosten, sollte hier zuschlagen. Das ist einmalig, welch Spiel auf der Zunge, dabei ist der Wein eigentlich so geradlinig und straff, wie ich einen Silvaner selten erlebt habe, salzig, wiederum Feuerstein, ganz zart grüne Fruchtnoten und von einer grandiosen Länge. Chapeau zu diesem kühlen und präzisen Wein.

Memo zum Boden

Grauer Kalkstein

Carsten Saalwächter | Rheinhessen & Rheingau

12 ha Rebfläche in Ingelheim und Assmannshausen | ca. 35 .000 – 40.000 Flaschen Produktion | naturnahe Arbeitsweise | ein Jungwinzer auf der qualitativen Überholspur | Erstkontakt 2019 | seit März 2019 bei K&M im Sortiment

Weingut Carsten Saalwächter

Carsten Saalwächter

Carsten Saalwächter ist 26 Jahre jung und hat mit dem 2017er Jahrgang seine ersten eigenen Weine gemacht. Und die haben es in sich. Das ist nichts von der Stange sondern höchst individuell!

“Für mich ist Winzer ein Handwerksberuf, der mich unheimlich glücklich macht, selbst wenn eine Woche mal schlecht läuft…

Der Werdegang bei den Besten

Weil Wein machen nichts ist, was man an einer Tafel lernt, habe ich besonders viel Zeit auf Weingütern und beim Wein trinken verbracht. Seit 2010 habe ich verschiedene Praktika und eine Ausbildung zum Winzer bei verschiedenen Betrieben in ganz Deutschland absolviert, unter anderem beim Weingut Schnaitmann, Weingut Ziereisen, Weingut Stodden, Weingut Friedrich Becker, Weingut Benedikt Baltes und Chat Sauvage.

Schliff im Burgund

Anschließend hatte ich das große Glück noch ein Jahr im Burgund arbeiten zu dürfen. Das erste halbe Jahr war ich bei Clos de Lambrays unter Therry Brouin. Er hat die Domaine über 30 Jahre geleitet, mir viele Türen geöffnet und mir einen Einblick in seine Idee von Pinot Noir verschafft. Das andere halbe Jahr war ich bei Jean Chartron in Puligny- Montrachet, um mehr über Chardonnay zu lernen.

Umsetzung im Weingut

Heute bewirtschaften wir insgesamt 11,5 Hektar. Ungefähr ein Hektar liegt im Rheingau, genauer in Assmannshausen. Unser klarer Fokus liegt auf den Burgundersorten. Besonders am Herzen liegt uns der Spätburgunder, aber auch Frühburgunder, Weißburgunder, Grauburgunder, Chardonnay und Silvaner machen uns viel Spaß. Wir arbeiten im Weinberg ohne Herbizide und möchten in den kommenden Jahren auf biologischen Weinbau umstellen.

Kellerwirtschaft

Im Keller vergären wir alles spontan und alle Weine im Holzfass. Jeder Wein bekommt seine Zeit. Wir filtrieren und schönen keinen von unseren Weinen. Wir pressen unsere Weine mit einer alten Spindelpresse und das extrem lange. Die kürzeste Pressung 2017 war 14 Stunden und die längsten 26 Stunden. Geschwefelt werden die Weine das erste Mal kurz vor der Füllung. Für mich ist extrem wichtig, dass sich durch das Sortiment ein roter Faden zieht, das heißt wir arbeiten bei unserem Silvaner nicht anders, als bei unserem großen Chardonnay.

Bei den Pinots vergären wir alles im Holz. Je nach Jahrgang arbeiten wir mit mehr oder weniger ganzen Trauben um mehr Spannung und Individualität zu schaffen.”

Anschrift des Weingutes:

Weingut Saalwächter | Binger Str. 18 | 55218 Ingelheim am Rhein

Alle Weine dieses Winzers >>
Allgemeine Informationen
Weinart Weißwein
Rebsorte Silvaner
Geschmack trocken
Leitrebe Silvaner
Kategorie Landwein
Erzeugung konventionell
Verschluss Naturkork
Herkunft
Weingut Saalwächter
Region Rheinhessen
Herkunftsland Deutschland
Verbrauch
Weintyp mineralisch, mittelkräftig, frisch, trocken
Trinkreife 2022 - 2035
Trinktemperatur 10 Grad
Analysewerte
Alkohol 12% Vol.
Allergiker-Info enthält Sulfite, kann Spuren von Eiweiß, Milch und Gelatine enthalten
Punktewertungen
K&M Punkte 93 Punkte
The Wine Advocate 94 Punkte

Bottled a few days ago, the 2020 Silvaner Grauer Stein displays an intensely yellow-colored, slightly cloudy color. It is deep, dense and very complex on the pure yet concentrated nose that reveals ripe yellow fruit aromas intertwined with sur lie, lemony and crushed stone notes. This is a full-bodied, rich and dense yet pure, fresh, refined and elegantly textured Sylvaner with serious mineral grip and tension and a very intense and substantial nose. It has stimulatingly crisp phenolics from ripe but fresh Sylvaner berries that were pressed in an old Bucher basket press. Aged in two halbstück vats for 18 months. Impressive wine. Tasted at the domaine in August 2022.
(Stephan Reinhardt für den Wine Advocate))