Riesling Gutswein trocken (Entdeckung 2024)
Herkunft Riesling Gutswein trocken
Riesling Gutswein trocken von Alexander Schregel; der Rheingau, touristenüberflutet, manchmal auch behäbig in seiner Art und zum Teil auch wenig innovativ. Das hat jetzt ein Ende, zumindest der innovative Part!
Mit dem Jahrgang 2024 präsentiert der Ur-Rheingauer Alexander Schregel (Jahrgang 1996) seinen vierten Jahrgang. Seine große Leidenschaft gehört ganz klar dem Riesling. Aus den Rheingauer Spitzenlagen Berg Roseneck und Bischofsberg bringt er Weine auf die Flasche, die mich tief im innersten berührt haben, Emotionen pur. Seine Weine sind schon ganz großes Kino und ich habe nur ganz wenige Momente in Erinnerung, wo mich Rheingauer Rieslinge so begeistert haben (die von Theresa Breuer gehören dazu).
Alle Weinberge werden von Alexander naturnah mit biodynamischen Einflüssen bewirtschaftet. Sie spiegeln das Terroir und den unverwechselbaren Charakter wieder, auf dem sie nach alter Tradition angebaut wurden. Wenig Kellertechnik, die Qualität entsteht bei Alexander im Weinberg. Die Trauben werden ausschließlich von Hand gelesen, der schonend gepresste Saft wird anschließend spontan vergoren. Es folgt ein langes Hefelager. Keine Schönung, Schwefel wird nur ganz minimal eingesetzt. Die Weine sollen Zeit bekommen, sich zu entwickeln. Der “Bischofsberg” verbrachte noch eine kurze Zeit im gebrauchten Holzfass.
Vinifizierung Riesling Gutswein trocken
Die Trauben für den Riesling Gutswein trocken von Alexander Schregel (“Herr aller Weinberge” beim VDP-Weingut Leitz) stammen aus verschiedenen Rheingauer Lagen wie Magdalenenkreuz, Bischofsberg und Berg Roseneck. Sie wurden ausschließlich von Hand geerntet, schon im Weinberg wurde rigoros selektiert. 100% nicht entrappt. Anschließend im Edelstahl spontan vergoren, nicht geschönt, wenig geschwefelt, keine Malo, bis Mitte April 25 auf der Feinhefe gelegen. Die Weine sind lebendig, frisch, funky, juicy und alles andere als Mainstream. Sie sind handwerklich hergestellt, Top-Produkte von Menschen, die ihren Flecken Erde lieben, ihn hegen und pflegen, damit aus dem gesunden Boden gesunde Trauben in die Kelter gelangen.
Die Zukunft? Längst da! – Talente des Jahres
In unseren Anbauregionen machen wir immer wieder Neuentdeckungen – oder es machen junge Winzer erneut auf sich aufmerksam, die wir schon mal im Visier hatten. Dahinter stecken oft Drive, Mut und klare Vorstellungen von dem, wo man hin möchte. So ein Winzer ist Alexander Schregel. Als würde ihm der Job als Außenbetriebsleiter (Herr der Weinberge) bei VDP-Winzer Johannes Leitz nicht ausfüllen, nimmt sich der junge Winzer noch einen privaten Hektar Reben als “Ausgleich”, um daraus mehrere, eigene, vorwiegend Rieslinge zu erzeugen. Der junge Mann (Jahrgang 1996) hat große Vorbilder, hoch gesteckte Ziele – und er wird all dem gerecht. (Vinum Weinguide Deutschland 2024)
Memo zur Degustation
Energiegeladen, klar wie ein Gebirgsbach, dabei straff vom Charakter. Und alles andere als anstrengend. Klarer, schlanker Stil, Limettenabrieb, reifer, grüner Apfel und herben Kräutern. Feine, gut gewirkte Säure, die immer begleitet, nie vordergründig erscheint. Sehr gut ausbalanciert, enorm animierend. Konsequenter Stil. Wer erstmals in die faszinierende Welt von authentischen, nicht mit Restzucker nivellierenden Rieslingen eintauchen will, ist hier richtig. Aber auch Riesling-Aficionados, die den puristischen Stil von Riesling mögen, sollten hier zuschlagen. Großartiges Preis-/ Genussverhältnis.
Memo zum Boden
Kalkhaltiger Lößboden (Magdalenenkreuz)
Lößlehm (Berg Roseneck)
Kalkarm, von Steinen und Kies geprägter Lößlehm (Bischofsberg)
Quarzit
Ausrichtung: Süd