Champagner »Selection« brut
Winzer-Champagner mit Seele
Georges Baradon gründete den Betrieb 1922. Heute ist die fünfte Generation am Werk mit Maxence und Cyril Janisson, die Trauben von neun in Eigenbesitz befindlichen Hektaren verarbeiten. Jährlich verlassen rund 70.000 Flaschen das Champagnerhaus Janisson Baradon in Epernay. Sie sind nichts für Cüplitrinker, sondern charaktervolle Schaumweine für Liebhaber. Ausgebaut werden sie – wie der Janisson-Baradon Champagner brut Selection – teils im Stahltank, teils in gebrauchten Burgunderpièces. Teils mit malolaktischer Gärung, teils ohne, wie bei den Jahrgangschampagnern, teils als Cuvée, teils sortenrein, teils aus mehreren Parzellen, teils als Lagenwein. Il y a de tout.
Kennengelernt haben wir die Champagner von Cyril auf einer Veranstaltung in Frankreich und waren sofort Feuer und Flamme. Aber auch Veranstaltungen sonst kann man vor Ort vieles entdecken. Jedes Jahr um Ostern findet in der Champagne ein großes Rendezvous von Champagner-Produzenten abseits der großen Brands wie Moet etc. statt. Hierzu sind leider nur Fachbesucher zugelassen. Auf den wunderbar organisierten Veranstaltungen diverser Winzervereinigungen wie z.B. “Les Mains du Terroir de Champagne” bekommt man einen großartigen Überblick über Trends und Stilistiken vieler Champagnerhäuser.
Champagner pur = non dosé ll brut nature ll zero dosage
Seit geraumer Zeit widmen sich immer mehr unabhängige und selbst vermarktende Winzer dem “brut nature Champagner”, also Champagner ohne Restzucker. Unter den Weinfreaks und ambitionierten Weinamateuren werden diese Champagner immer beliebter. Nur ein Trend oder was hat es mit dieser Art des Ausbaus auf sich?
Dazu muss man wissen, dass beim Champagner bei fast allen Schritten des Ausbau Zucker zufügt wird. Um vor der ersten Fermentation den gewünschten Alkoholgrad zu erhalten, wird chaptalisiert, also aufgezuckert. Das ist nichts Schlimmes oder Verbotenes. Vor der 2. Gärung (Flaschengärung) wird Zucker zugesetzt, um die 2. Gärung in Gang zu setzen (Liqueur de Tirage). Nach dem Degorgieren wir mittels flüssiger Zuckerlösung der gewünschte Geschmack (brut, extra dry, etc.) eingestellt, damit es einen Ausgleich zur Säure gibt.
Früher trank man deutlich süßere Champagner, zum Teil wurden bis zu 90g und mehr pro Liter zugesetzt. Heute wird trockener getrunken, Champagner brut ist mit 6-12g/Liter dosiert. Dies entspricht dem, was auch unsere Kunden trinken. Wir stellen aber seit einiger Zeit fest, dass immer mehr Champagner mit deutlich weniger Restzucker nachgefragt und auch getrunken werden. Dabei muss man keine Angst haben, “sauren” Champagner trinken zu müssen, wie es ganz früher leider öfters der Fall war.
Heute werden die Trauben deutlich reifer geerntet, haben mehr Zucker eingelagert und sind niedriger in der Säure. Unserer Meinung nach spiegelt diese Stilistik von Champagner wie beim Janisson-Baradon Champagner brut selection auch deutlich besser das Terroir wider, auf dem die Rebstöcke stehen. Wie oft hätten wir schon großartige, Terroir bezogene Winzerchampagner trinken können, wenn die Winzer mehr Mut gehabt hätten, nicht mit einer einheitlichen Dosage über all ihre Champagnerqualitäten “drüber zugehen” und den Charakter mittels Zucker zu nivellieren.
Janisson-Baradon Champagner brut Selection
Selektive Handlese von ausschließlich eigenen, gesunden Trauben. Schonende Vinifizierung, aus zu je 50% Chardonnay und Pinot Noir gekeltert, davon 20% aus Reserveweinen, die im Holz ausgebaut wurden. 24 Monate Ausbau auf der Hefe. Ein ungemein mineralischer und lebendiger Winzer-Champagner von Janisson-Baradon aus Epernay, der durch seinen Stil genauso wie durch seinen Preis verführt. Hier finden Sie alle Trümpfe der Champagner: Eleganz, Finesse und Frische.
Memo zur Speise
Das Champagner nur als Aperitif herhalten muss, ist eigentlich schade. Bei unseren Winzerbesuchen in der Champagne trinken wir in den Restaurants durchgängig Champagner zu den einzelnen Gängen. Passt immer, denn die Küche der Region ist auf die prickelnden Weine zugeschnitten.
Memo zur Degustation
So sollte Champagner in der Basisklasse immer schmecken. Frisch, spritzig, herrlich cremig-feine Perlage im Mund, dabei sehr elegant und kräftig zugleich. Am Gaumen Noten von Brioche, warmem Hefezopf, würzig und tief, noch hefige Noten, auch Rauchnoten sowie etwas Birnenduft. Ungemein intensiv im Mund. TOLL!
Memo zum Boden
Kalk