Grauburgunder »vom Kalk« (VDP.Gutswein)
Grauburgunder – eine Erfolgsgeschichte Teil 1
Jülg Grauburgunder vom Kalk Gutswein trocken: Bis in die 1980er Jahre waren Ruländer-Weine aus Deutschland ein Kassenschlager, allerdings süß und von barockem Stil. Als man dieses Weinstiles überdrüssig wurde und der Absatz der Weine daher stark rückläufig war, mussten die Winzer einen neuen Weinstil aus dieser Rebsorte kreieren. Er sollte deutlich trockener, weniger barock und frischer werden. Um dies zu erreichen musste die Weinbergpflege geändert werden und es musste früher und selektiver geerntet werden. Für diesen neuen Stil erfand man den Namen Grauburgunder in Deutschland, die Winzer folgten dabei ihren Kollegen aus Italien, wo es schon trockenen Grauburgunder (= Pinot Grigio) gab. Der Erfolg der italienischen Winzer gab Ihnen Recht. Nachdem viele Konsumenten zunächst den Pino Grigio entdeckten, wechselten sie immer öfter zu deutschem Grauburgunder.
Ein Grund dieses “Weinwunders” war sicherlich die engagierte Winzerszene in vielen deutschen Weinbaugebieten, vornehmlich der Pfalz und Rheinhessens. Der Erfolg des Grauburgunders hier liegt aber auch an dem ein wenig kühleren Klima, das den Weinen eine natürliche, lebendige Säure und Frische mitgibt. Das Klima lässt darüber hinaus die Trauben länger ausreifen und Rebsorteneigenschaften treten so besser hervor. Mit dem gestiegenen Interesse hat sich der Anbau des Grauburgunders in Deutschland innerhalb von zehn Jahren verdoppelt. Seine Hochburgen sind Baden, Rheinhessen und die Pfalz, vornehmlich die Südpfalz.
Teil 2: Fortsetzung der Erfolgsgeschichte mit Jülg Grauburgunder vom Kalk trocken (VDP.Gutswein)
Seit 2010 führt Johannes Jülg sehr erfolgreich in nächster Generation das Weingut am deutschen Weintor in Schweigen-Rechtenbach. Das bei Klaus-Peter Keller, Theo Minges, Clemens Busch erlernte Wissen setzt er eindrucksvoll bei den Weißweinen um, ein leicht französischer Einschlag ist bei den Weinen unverkennbar. Auch bei den Rotweinen hat er deutlich zugelegt, sie kennzeichnen frische Frucht, Eleganz und eine kühle Stilistik.
Den Grauburgunder Gutswein von Werner und Johannes Jülg gibt es bei K&M Gutsweine seit dem Jahrgang 2004. Er ist damit der am längsten im Sortiment befindliche Wein eines Weingutes bei K&M.
Der Jahrgang 2024
Der Jahrgang 2024 präsentiert sich mit Finesse, Klarheit und spannender Balance. Unsere Weine zeigen sich kühl, präzise und elegant – mit Tiefgang, Struktur und großem Reifepotenzial. Ein Jahrgang, der das Terroir rund um Schweigen in beeindruckender Weise zum Ausdruck bringt!
Im Detail: Das Weinjahr war geprägt von starken Kontrasten, die sowohl Herausforderungen als auch spannende Entwicklungen mit sich brachten. Auf einen milden Winter folgte ein feuchtes Frühjahr, das zu einem frühen Austrieb führte.
Der Sommer blieb eher niederschlagsreich, begleitet von kühlen Nächten, was die Reife der Trauben wiederum verlangsamte. Die Vegetationsperiode verlief insgesamt inhomogen, was eine besonders aufmerksame Arbeit im Weinberg erforderte. Der hohe Pilzdruck, insbesondere durch Peronospora, stellte unsere biologische Bewirtschaftung auf eine harte Probe und verlangte uns viel ab.
Die Lese begann später als in den Vorjahren, konnte dank stabiler Witterung jedoch zügig und konzentriert durchgeführt werden – in nur drei Wochen, ein neuer Rekord für unser Weingut. Die konsequente händische Selektion im Weinberg ermöglichte die Ernte kerngesunder, reifer Trauben mit prägnanter Säurestruktur – jedoch bei einem Ertragsverlust von etwa 30%!
Vinifizierung Jülg Grauburgunder vom Kalk
Handlese nur bester Trauben, schonende Verarbeitung, Spontangärung und Ausbau im Edelstahltank sowie im Holzfass. Ohne jegliche Schönung auf die Flasche gefüllt.
Memo zur Speise
Deftige Gerichte wie Saumagen mit Grummbiere.
Memo zur Degustation
Seit 2004 der Klassiker in unserem Programm, ein Grauburgunder wie aus dem Bilderbuch. Kein fetter, satt machender Wein, sondern ein nach gelben Äpfeln duftender und am Gaumen herrlich animierender Wein mit feinen Fruchtnoten. Im Mund anfangs würzig, für einen Gutswein viel Druck und wunderbarer Schmelz, am Gaumen immer feinfruchtig (Birne, Quitte), das Finish mit seiner zarten, reifen und ungemein feinen Säure lässt viel Trinkfreude aufkommen.
Memo zum Boden
Kalkmergel