Tomislav Markovic | Rheinhessen & Baden
0,5 ha Rebfläche | Produktion ca. 6.000 Flaschen | naturnahe Arbeitsweise | vom Bänker zum Winzer – die Liebe zum Wein besiegte den Kapitalismus – eigene Handschrift | spontan vergoren | ungeschönt und unfiltriert abgefüllt | möglichst wenig Schwefel | Erster Jahrgang 2015 | Seit August 2017 bei K&M im Sortiment.
Tomislav Markovic
Entdeckung des Jahres 2020 Wein-Plus
Tomislav Markovic – Entdeckung des Jahres Bereich Rheinhessen & Baden
Gault Millau Deutschland – Auszeichnung Handschrift des Jahres 2024
Der Weg vom Bänker zum Wein-Avantgardisten hat für Tomislav nicht einmal 15 Jahre gedauert. Der Tatendrang, mit dem er 2011 seinen alten Beruf an den Nagel hing, um in Neustadt Önologie zu studieren, ist seitdem nur gewachsen.
Seit der Gründung seines eigenen Weingutes im Jahr 2016 produziert der im badischen Breisach ansässige Winzer kompromisslos seinem ganz eigenen Stil folgende Weine. Aus selbst angebauten und zum Teil aus Rheinhessen zugekauften Trauben entstehen so mit feinem Gespür für Holzeinsatz, gekonnt eingewobener Verarbeitung von Ganztrauben und viel Experimentierfreude Weine, die längst nicht nur Naturweinliebhaber:innen in anerkennendes Staunen versetzen, sondern auch Winzerkolleg.innen in ganz Deutschland als Inspirationsquelle dienen
Zuhause ist das Weingut eigentlich in Breisach in Baden, doch einen Teil seiner Trauben bezieht Markovic aus Rheinhessen, weshalb es hier auffallend guten Riesling aus Siefersheim gibt. So ergab sich die verwirrende Situation, dass wir in Baden eigentlich eineinhalb Entdeckungen hätten und eine halbe in Rheinhessen. Wer also den ganz und gar eigenständigen “Quo Vadis” oder den Kabinett aus dem Höllenberg probiert, darf schon auch gleich die exzellenten Spätburgunder aus Baden mitkosten.
“I am a classic négociant-éleveur. Having 0,5 hectares on my own with Pinot Noir, Sauvignon Blanc and Touriga Nacional, I am sourcing organic farmed grapes for my wines from good friends in Baden & Rheinhessen. Focus is on lot of handwork in the vineyard, including biodynamic aspects and taking care of biodiversity. My winemaking approach is low-intervention, with classic techniques and no additives or filtration if avoidable. The wines get time to harmonize and stabilize in a natural way prior to bottling.”
Vom Bänker zum Winzer
Die Wurzeln von Tomislav Markovic liegen in Kroatien. Seine Eltern stammen aus Slawonien, jener Region, aus der die Eichen für die großen Holzfässer, die hauptsächlich in der Toskana und dem Piemont zu finden sind, stammen. Während seiner jährlichen Heimaturlaube führte ihn sein Onkel an das Thema Wein heran. Plötzlich war die Neugier geweckt: wie kommen die Aromen in den Wein? Gibt es Besseres als Müller-Thurgau und Weißherbst?
Geboren und aufgewachsen ist er im Rhein/Main-Gebiet. Von 1993 bis 1997 studierte er BWL, ab dem Jahr 2000 wechselte er zu den großen Bankenhäusern nach Frankfurt. Wir haben uns eher zufällig immer wieder mal auf Weinveranstaltungen getroffen und uns ausgetauscht. Zu jener Zeit machten auch wir uns gerade selbstständig im Wein-Business. Neben dem Spätburgunder galt seine große Aufmerksamkeit vor allem den Rieslingen von der Mosel. Diese Liebe hält bis heute an. Probieren Sie doch einmal seinen wunderbaren KABINETT.
Bank adé – Willkommen im Winzerleben
2011 krempelte er sein berufliches Leben noch einmal um. Er schmiss den Bankjob und begann am Weincampus Neustadt Weinbau & Önologie zu studieren. Einher ging dabei die Ausbildung zum Winzer beim Weingut Bercher in Burkheim am Kaiserstuhl. Es folgten Praktika in Portugal beim Weingut Viera de Sousa (Douro) und 2015 beim berühmten Weingut Domaine de Montille in Volnay. Seit Juni 2016 ist er beim Beratungsdienst ökologischer Weinbau in Freiburg als Berater für Bio-Weinbau & Önologie tätig.
Vorbild Burgund & Douro
Nicht nur die Weine aus diesen Gebieten faszinieren Tomislav. Auch die vielen gemeinsamen Projekte der Winzer im Dourotal findet er beispielhaft für den Erfolg einer Region. So hat er sich das im Burgund übliche Modell der Négociant – vinificateurs zu Eigen gemacht. Man kauft Trauben oder Most und verarbeitet ihn dann zu seinem Wein. Ziemlich vorteilhaft, denn an geeignete, hochwertige Rebflächen zu gelangen ist für einen Quereinsteiger nicht so einfach. Bis er seine eigenen Weinberge im heimischen Breisgau findet, kann er auf Rebflächen von Freunden in Rheinhessen und am Kaiserstuhl zurückgreifen.
Ihm geht es dabei nicht um nüchterne Geschäftsbeziehungen, sondern sieht die Zusammenarbeit als Projekte an. Das Ziel ist es, gemeinsam mit den Freunden das Potential der ausgesuchten Lagen durch individuelle, wenn möglich ökologische Weinbergsarbeit auszuschöpfen. Die Spätburgunderparzelle am Kaiserstuhl bearbeitet er vorwiegend selbst nach seinen eigenen Vorstellungen. Der 2016er Pinot Noir ist vom Fass vielversprechend. Da hat jemand in Frankreich genau hingeschaut. Wir sind gespannt.
Update 2016er Spätburgunder und 2017er Weißweine
Die Weine haben in der Frankfurter Spitzengastronomie (Weinsinn, Bidlabu) großen Anklang gefunden. Tomi muss die Weine mittlerweile zuteilen. Da wir von Anfang an dabei sind, bekommen wir vom Kuchen auch immer das größte Stück.
Weinstil
“Ich möchte frische, balancierte Weine machen, mit feiner, tiefer Frucht und dabei immer leichtfüßig. Das Holz soll immer subtil unterstützen, nie vorschmecken. Im Übrigen eine schwierige Aufgabe – da benötigt es viel Erfahrung, die Kenntnis über sein Traubenmaterial und super Fässer.”
Anschrift des Weingutes:
Tomislav Markovic | Kupfertorplatz 1 | 79206 Breisach
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