Riesling »Tandem«
Herkunft
Unser Stefan Müller Saar Riesling Tandem steht für eine gemeinsame Idee und einen gemeinsamen Start ins Weingut 2013. Dahinter stecken wir; Johanna Lapinski (Sommelière) und Stefan Müller (Winzer). Unsere Idee war es die Typizität des Saar-Rieslings widerzuspiegeln und unsere beiden Weingeschmäcker unter einem Schraubverschluss zu verschließen.
Nicht immer waren Saar-Weine, wie unser Stefan Müller Riesling Tandem, so nachgefragt wie aktuell. “Dank” des Klimawandels reifen die Trauben für die Saar-Rieslinge nun vollends aus. Bis in die 1980er Jahre gelang dies nur bei jeder dritten Ernte. Schwache Ernten verzeichnet heute kaum noch ein Winzer.
Renaissance des Saar-Rieslings
Wenn man die letzten 15 Jahre zurück blickt, kommt man bei der Renaissance des Saar-Rieslings nicht um den Namen van Volxem herum. Roman Niewodniczanski war es, der dieser Region wieder Leben einhauchte, von hier kamen früher die renommiertesten Weine der Welt, auch preislich am oberen Ende vor Bordeaux und Burgund. Ganz wenige Ausnahme-Winzer wie z.B. Egon Müller vom Scharzhof hielten und halten die Fahne im Wind. In den letzten Jahren erfuhr das Gebiet zusätzlich eine weitere Aufwertung durch den Einstieg von z.B. Günter Jauch beim Weingut von Othegraven in Kanzem. Er spielte früher hier als Kind, ist also kein Promi, der sich ein Weingut schnappt und von Tuten und Blasen keine Ahnung hat. Mit Andreas Barth besitzt er zwar einen der genialsten Winzer Deutschlands, aber “Jüntaa” steht oft selbst in vorderster Linie und hat sich in die Sache reingefuxt und kann auf viele Fragen kompetent antworten.
Die 1980 gepflanzten Rebstöcke für diesen Wein stammen aus den westlich bis südwestlich ausgerichteten Parzellen Helmut, Gretes und Conny des Krettnacher Euchariusberg. Grauschiefer spielt hier die erste Geige im Boden.
Jahrgang 2023
“Die Stahlkraft der Frucht setzt sich mit der Süße perfekt ins Einvernehmen, die Würze bringt die nötige Tiefe.” Vinum, November 2023.
Das Jahr 2023 begann, wie 2022 endete: ungewöhnlich mild und wenig feucht. Somit konnten die Böden die Reserven nicht so stark auffüllen, wie gewünscht. Mitte März startete die Vegetation, eine relativ normale Witterung im April und Mai führte zum Austrieb Ende April erfolgte, was im langjährigen Durchschnitt zu erwarten war. Örtliche Hagelschläge waren die Ausnahme.
Ab Juni änderte sich das Wetter schlagartig, es fiel von einem Extrem ins andere. Von Juni bis August gab es einige der wildesten Wetterschwankungen seit Menschengedenken. Der Juni war außergewöhnlich heiß und trocken. Die Reben zeigten Anzeichen von Wasserstress. Die Blüte jedoch fand unter idealen Bedingungen statt. Dann wurde das Wetter kurzzeitig normaler (mit einigen Niederschlägen). Ende Juli wurde die Region über mehrere Tage von Starkregen heimgesucht. Erst Trockenstress und dann zu viel Wasser!
Mitte August wurde es wieder heiß und trocken, und dies über mehrere Wochen. Trotz der guten Wetterbedingungen war die Ernte aufgrund des Reifegrads der Trauben alles andere als einfach. September und Oktober waren sonnig und sehr warm, was ideal für die Weinlese zu sein schien. Der Sommer hatte jedoch dazu geführt, dass die Trauben Anzeichen von Fäulnis aufwiesen. Auch 2023 war eine frühe Ernte (die meisten Weingüter begannen etwa Mitte September) mit der zusätzlichen Herausforderung Die bestand darin, die Trauben schnell einzubringen und sich dennoch Zeit zu nehmen, um angesichts der Fäulnisentwicklung eine Auswahl zu treffen (sei es die Auswahl sauberer Trauben für trockene Weine oder botrytisierte Trauben für edelfaule Weine). Der Jahrgang wird reichhaltig und vielfältig sein, wahrscheinlich reifer und reichhaltiger als in den letzten Jahren. Die Rückmeldungen der Winzer sind ziemlich übereinstimmend: Ein herausfordernder Jahrgang für Johanna und Stefan. Viel Regen, dennoch zeigten gerade die Alten Reben (1964 gepflanzt) viel Widerstandskraft und brachten dennoch kleine und lockerbeerige Träubchen hervor. Träubchen, wie man sie sich als Winzer wünscht, sind sie doch fast ein Garant für Kabinette der Extraklasse, so auch hier.
Vinifikation Stefan Müller Saar Riesling Tandem
Ernte von Hand Ende September, strenge und ausschließliche Selektion im Weinberg, Ganztraubenpressung, Spontangärung bis Ende Dezember, Vollhefelager und Füllung Mitte Februar 2024. Der Ertrag lag bei 55hl/ha.
Memo zur Degustation
Tandem steht für eine gemeinsame Idee und einen gemeinsamen Start ins Weingut 2013. Dahinter stecken wir; Johanna Lapinski (Sommelière) und Stefan Müller (Winzer). Unsere Idee war es die Typizität des Saar-Rieslings widerzuspiegeln und unsere beiden Weingeschmäcker unter einem Schraubverschluss zu verschließen. Zitrus und zugleich grüne Apfel- und Bananenaromen sowie eine schöne Würze strömen einem entgegen. Die Aromatik spiegelt sich auch am Gaumen wieder. Eine klare Frucht, eine feine Süße, eine dezente Mineralität und natürlich eine schöne Säure bleiben am Ende präsent. Mindestens 40 Jahre alte Rebstöcke dienten als Grundlage, um aus den handgelesenen Trauben mittels Spontanvergärung und Sur lie-Ausbau einen Wein zu kreieren, der zum Trinken und Genießen animiert. Also lassen Sie das Riesling Tandem nicht an sich vorbeiradeln!
Memo zum Boden
Blauschiefer aus dem Krettnacher Euchariusberg