Grüner Veltliner »Altenberg«
Herkunft – von der Tradition in die Moderne
Prechtl Grüner Veltliner Altenberg: das traditionsreiche, 1839 gegründete Zellerndorfer Weingut war früher ein gemischter Landwirtschaftsbetrieb. Petra und Franz Prechtl haben daraus im Laufe der Zeit ein modernes und erfolgreiches Weingut etabliert. Knapp 17 ha Reben stehen im Ertrag. Etwas mehr als 50% der Rebfläche ist mit der wichtigsten weißen Rebsorte Österreichs, dem Grünen Veltliner, bepflanzt. Während Petra Prechtl im Marketing und Vertrieb ordentlich die Werbetrommel rührt, findet man Ehemann Franz mehr im Weinkeller und noch öfter in den Reben. Denn dort entsteht der Wein, dort stellt man die Qualitätsweichen.
Dem Grünen Veltliner gehört unser Herz
Unsere Motivation schöpfen wir aus dem Kontakt mit den Menschen, dem gemeinsamen Streben in der Familie, sowie Erfolgen und Auszeichnungen. Diese zeigen, dass sich die Mühe stets lohnt. In Zukunft wollen wir uns in unserer Arbeit als Winzer noch mehr auf den Grünen Veltliner konzentrieren – und die Freude am Wein möchten wir gemeinsam auch unseren Kindern Franz, Maria und Paul weitergeben.
Lössland – Prechtl Grüner Veltliner Altenberg
Allgemein wird das Weinviertel auch gerne als “Lössland” bezeichnet. Mächtige Flugsandablagerungen bedeckten in der Eiszeit die Niederungen des Weinviertels. Dieser Flugsand/Löss zeichnet sich durch die gute Wasserspeicherung und ausgewogenes Nährstoffgebiet aus. Viel jünger sind die Ablagerungen, die das Meer der jüngeren Erdneuzeit im westlichen Weinviertel hinterlassen hat: Sande, Kiese, Tone und Kalksteine.
Seit über 30 Jahren setzt Franz Prechtl daher auch auf natürlichen Pflanzenschutz. Die Gesundheit der Böden ist ihm schon immer ein besonderes und wichtiges Anliegen gewesen. Ebenso wichtig ist ihm die Herausarbeitung der unterschiedlichen Terroirs, auf dem seine Rebstöcke stehen. Zwei unterschiedliche Bodenformationen, die sich auf engstem Raum rund um den Weinort Zellerndorf befinden, bestimmen die Charakteristik der Weine. Hier ragen immer wieder isolierte Granitkuppen als inselförmige Ausläufer der Böhmischen Masse auf. Ausgangsgestein verwittert im Kampf gegen die Zeit, setzt Nährstoffe frei. Wasser, Wind und Luft, Hitze und Kälte, Lebewesen und Pflanzen tragen das ihre dazu bei und beeinflussen die Bodenbildung nachhaltig. Verwitterte Granite bilden den geologischen Untergrund unserer Weingärten, wie z.B. die Ried Altenberg. Die Rieden an den Ausläufern des Manhartsberges mit granitverwitterten Urgesteinsböden bringt würzig-pfeffrige Veltliner mit langem Abgang hervor. Kühle Winde aus dem Waldviertel gemeinsam mit der Wärme des Weinviertels sorgen für die Lebendigkeit und Aromavielfalt.
Der Prechtl Grüner Veltliner Altenberg Weinviertel DAC ist daher recht repräsentativ für diesen Stil. Die Lage zeichnet sich durch ihr hervorragendes Mikroklima aus, das mit hohen Temperaturen, ausreichender Besonnung der geschützten Lagen, guter Durchlüftung und entsprechend langer Reifezeit geschmacksintensive Trauben hervorbringt. Die daraus gekelterten Weine bestechen durch hohe Mineralität und Komplexität, bei gleichzeitiger Finesse und Eleganz.
Das Weinviertel – Heimat des “Pfefferls”
Südlich der Thaya gelegen, zwischen dem Manhartsberg im Westen und den Marchauen im Osten, reicht das Weinviertel bis an die Wiener Stadtgrenze heran. Die fruchtbare Region mit den sanften Hügeln ist die älteste bäuerliche Kulturlandschaft Mitteleuropas. Noch heute zeugen 7.000 Jahre alte Ausgrabungen davon. Mit 14.001 ha ein Weinriese mit Profil Der Grüne Veltliner in seinem breiten Spektrum – vom schwungvollen „Leichtgewicht“ bis zum lagerfähigen „Kraftlackel“ – prägt das Bild des größten Weinbaugebietes Österreichs. Flankiert von einer Weinvielfalt: vom feinen Welschriesling über kernige Weißburgunder bis zu authentischen Rotweinen, vom prickelnden Sekt bis zu Prädikatsweinen. Die vinophile Dynamik des Weinviertels zeigt sich vor allem darin, dass es das erste Weinbaugebiet in Österreich ist, das einen Herkunftswein mit Profil auf den Markt gebracht hat: Der gebietstypische Grüne Veltliner wird unter der Bezeichnung WEINVIERTEL DAC vermarktet.
Die Grenzen des Weinviertels
Die Grenzen beschreiben zum Einen die Flüsse Thaya, March und Donau, zum Anderen der Manhartsberg. Genauer definiert ist die Einteilung durch die Bezirke: Zum Weinviertel gehören die Gemeinden der Bezirke Gänserndorf, Mistelbach, Hollabrunn, Horn und Korneuburg. Angrenzende Weinbaugebiete und Regionen Carnuntum und Wien bilden die Grenze im Süden, Wagram und Kamptal im Südwesten. Westlich grenzt das Weinviertel an das Waldviertel, nördlich und östlich liegen Tschechien und die Slowakei.
Jahrgang 2022 – ein österreichischer Traumjahrgang
Den Jahrgang kennzeichnet balancierte, zugängliche Weine mit ausgeprägter Frucht. In Niederösterreich sorgten die Niederschläge, die praktisch mit Lesebeginn Mitte September einsetzten, für Sorgenfalten, glücklicherweise kam aber mit Oktober die Sonne zurück und die Ernte konnte unter guten Bedingungen abgeschlossen werden. Erwarten darf man kräftigere, komplexe Weißweine, die Säurewerte konnten aufgrund des Witterungsverlaufes allerdings nicht an jene des Vorjahres anschließen, was dem Konsumenten aber sicherlich entgegenkommt.
Vinifikation Prechtl Grüner Veltliner Altenberg
Wir legen größten Wert auf naturnahen Weinbau. Wir verwenden seit jeher kein Herbizid in unseren Weingärten. Dafür werden unsere Flächen jährlich mit 150.000 kg Stiermist aus Demeter-zertifizierter Tierhaltung auf natürliche Art gestärkt. Anstatt mit der Ausbringung von Herbiziden in kürzester Zeit das Unkraut sowie die Stockaustriebe der Weinreben zu vernichten, haben wir die Tradition unserer Großeltern fortgesetzt. Wir entfernen alle Stockaustriebe per Hand was bedeutet, dass vier Mitarbeiter vier Wochen lang nur diesen einen Arbeitsschritt verfolgen. Der Unterstockbereich des Weingartens wird mechanisch von Unkraut freigehalten, was auch einen bedeutenden Mehraufwand mit sich bringt. Blattarbeit von Mai bis August, konsequente Traubenreduzierung im Sommer und ausschließlich händische Weintraubenernte mit 10 Helfern gehören zusätzlich zu unseren Qualitätsmaßnahmen. Die Weinverarbeitung im freien Gefälle, Ganztraubenpressung und lange Hefelagerung lassen Weine gelingen, die lebhaft, saftig, ausgeprägt und langlebig sind.
Memo zur Speise
Rezepttipp zur Spargelsaison:
Spargel in Kerbelsulz (4 Pers.)
Zutaten:
800 g Spargel, 1/2 Zitrone (Saft), 6 Blatt Gelatine, 1 Bund Kerbel, 1 Schalotte, fein gewürfelt, 1 EL Essig, 3 EL Olivenöl, Salz, Pfeffer, Zucker.
Zubereitung:
Spargel waschen, gut schälen und die unteren Enden 2 cm lang abschneiden. Die Spargelschalen und die Enden in reichlich kochendes Wasser geben, das mit etwas Salz, Zucker und Zitronensaft gewürzt wurde, ca. 15 Minuten leicht kochen lassen. Den Fond passieren und den Spargel im Fond 10 -12 Minuten kochen, dann abkühlen lassen. Die Gelatine in kaltem Wasser 10 Minuten einweichen. 500 ml Spargelfond erhitzen und die gut ausgedrückte Gelatine darin auflösen. Gekochten Spargel in gleich große Stücke schneiden und diese in kleine Förmchen schichten. Gezupften Kerbel dazwischen streuen. Das warme Spargelgelee eingießen und mindestens 2 Stunden kalt stellen. Zum Servieren die Förmchen kurz in warmes Wasser stellen und anschließend stürzen.
Für die Vinaigrette die Schalottenwürfel mit etwas Spargelfond (ca. 2 EL) und Essig vermischen, mit Salz, Pfeffer und Zucker würzen und mit Olivenöl aufschlagen. Die Spargelsulz auf Tellern anrichten, mit Kerbel bestreuen und mit der Vinaigrette umgießen. Dazu passen sehr gut Blattsalate.
Memo zur Degustation
Der Boden aus Urgestein erwärmt sich tagsüber und gibt in der Nacht diese Energie an die Reben. Leuchtendes Grüngelb. Im ersten Duft zeigt sich in der Nase feinwürzig mit zarten Steinobstaromen, dazu Honigmelone, Ananas und Birne, herzhafte Noten von Pfeffer.Auf der Zunge sehr stoffig, mit knackiger, feine Säurestruktur, intensiver Frucht, tiefer Mineralik. Langer fruchtexotischer Abgang mit einem Hauch Orangenschale, perfekt ausgewogen, bleibt im Mund lange haften, tolles Entwicklungspotential. Kraftvoll, mineralisch salziger Typus, vielschichtig mit Potenzial.
Memo zum Boden
Löss- und Urgesteinsboden