Spätburgunder trocken Clemens Rosenkranz
Herkunft
„Spätburgunder ist mein Herzensprojekt“
Spätburgunder trocken Clemens Rosenkranz; der Weinort Hochheim liegt im östlichen Teil des Rheingaus, der auch obere Rheingau genannt wird. Die Besonderheit im oberen Rheingau ist, dass insbesondere Hochheim am Fluss Main gelegen ist, wohingegen sich der restliche Teil des Rheingaus auch tatsächlich am Fluss Rhein entlang streckt. Hochheim ist ein sehr fruchtbarer Standort. Die tiefgründigen Böden, in denen Ton und Kalk dominieren, versorgen die Reben mit ausreichend Wasser und Nährstoffen, was einen ungemein saftigen und animierenden Weintyp erzeugt. Riesling ist in Hochheim, klassisch im Rheingau, die vorherrschende Rebsorte. An den Standorten, auf denen der Kalk im Boden dominiert fühlen sich jedoch auch Chardonnay und Spätburgunder sehr wohl. Zwei der 8 Hektar Rebfläche des Weingutes sind mit Spätburgunder verschiedener Genetiken bepflanzt. Vom Spätburgunder gecatcht wurde Clemens im Weingut Knipser, als auf dem Mittagstisch eine Flasche 2011er Malterdinger Spätburgunder vom Weingut Huber in Baden stand. So etwas hatte er noch nie im Glas. Und so kam es dann zwangsläufig zu einer Arbeitsstelle bei Huber und er konnte sich noch mehr in die Materie, wie man so einen großen Spätburgunder macht, einlernen. Hilfreich war sicherlich auch, das Clemens Opa einen Rebveredler in Hochheim kannte und man so auch schon früh auf eine Vielfalt an genetisch gute Rebstöcke zurückgreifen konnte, damals alles deutsche Genetik, mittlerweile kamen auch französische Klone hinzu, u.a. Selection Massale aus dem Burgund. Diese genetische Vielfalt mach sich qualitativ im Wein deutlich bemerkbar.
Die Trauben für den Spätburgunder 2022 kommen aus dem westlichen Teil des Hochheimer Rebhangs aus der Lage Hochheimer Hofmeister. Dort befindet sich im Oberboden eine sehr fruchtbare Schicht, die im nächstanstehenden Horizont von Kalk abgelöst wird. Der warme Standort ist jedoch geprägt von einem permanenten Wind. Dies verursacht einen frühen Austrieb mit früher Blüte, im Anschluss jedoch eine lange Reifephase mit Ausprägung von intensiven Aromen.
Früher war nicht alles besser!
Dieser Pinot Noir (= Spätburgunder) aus dem Rheingau kann sich wirklich mit den Weinen seiner Preisklasse aus dem Burgund messen. Der Rheingau profitiert zumindest teilweise für den globalen Klimawandel. Früher gab es Jahre, da wurden in Höhenlagen die Trauben nicht reif. Heute werden diese Lagen gesucht, denn der Klimawandel lässt nun auch dort die Trauben reif werde. Weiter “unten” wird es dagegen schon fast zu warm für den Pinot Noir. Die steilen Hänge des Rheingaus, die von längeren Trockenperioden und höheren Jahrestemperaturen profitieren, fangen die Wärme der reflektierten Sonnenstrahlen und die nächtliche Wärmeabgabe des seichten Flusses am besten auf.
Dieser Rotwein ist daher reifer als frühere Exemplare, die noch vor einem Jahrzehnt oft leichter und frischer waren und einen nicht sehr überzeugenden Spätburgunder-Stil aufwiesen; er ist intensiv und elegant und lässt keinen Raum, um seine Authentizität oder Glaubwürdigkeit in Frage zu stellen – er ist komplex und charmant, voller Aromen von roten Beeren und Sommerfrüchten, gespickt mit Noten von gut integrierten Gewürzen und etwas Waldboden. Es ist der beste Pinot dieses Stils mit kühlem Charakter, den wir seit langer, langer Zeit hatten.
Jahrgang 2022
2022 war ein warmes, trockenes Jahr. Die Weine zeigen sich saftig, aber dennoch filigran. Die feine Säure gibt den Weinen ein großes Reifepotential mit.
Vinifizierung Spätburgunder trocken Clemens Rosenkranz
Frühe Lese, um eine frische Aromatik zu erhalten, die Weine sind dicht und von reifer Säure getrieben. Die alkoholische Gärung fand als klassische offene Maischegärung statt. Die vorhergehende Kaltmazeration und die Verwendung von 10-30 % (je nach Jahrgang) ganzen Trauben sind stilprägend. Gepresst wird erst dann, sobald der Most schmeckt. Der Wein reifte 12 Monate im französischen 228l-Pièces (u.a. Rousseau), wovon 20% im neuen Holz reifen durften. Weitere 12 Monate reifte der Wein nach dem Abstich und der Assemblage im Edelstahl. Der Spätburgunder wird, wenn es der Wein zulässt, unfiltriert gefüllt.
Presse
Memo zur Speise
Boeuf
Memo zur Degustation
4 Tage zuvor geöffnet zeigt er noch immer leicht animalische Noten zu Beginn, die mit schwenken des Weins verfliegt. Dann zeigt er eine großartige Frucht, die immer zwischen heller und dunkler Frucht changiert, und niemals aufdringlich und kitschig wirkt, wir erkennen im Duft noch Veilchen, eine dezente salzige Würze, frisch, eher cool climate, hat Zug am Gaumen, animiert immer wieder, saftig und mundwässernd, dann Cassis, Holunderbeeren, sehr charmanter Stil.
Oli D. aus Frankfurt
Wunderbare Frucht, leichte Würze , ganz leicht bitter : gefällt mir, Balance Säure / Tannin stimmt, Langläufer, nach 3 Tagen extrem stabil : sehr gute Zukunft und einer der sehr guten deutschen Pinots - muss man beobachten !
Memo zum Boden
Kalk

