Roséweine und Prickelndes in Pink liegen voll im Trend. The Frankfurter Autor Michael Wanhoff findet das äußerst erfreulich, hat er doch beim Erkunden dieser Tendenz im Glas so manches rosa Juwel entdecken dürfen. Und weil er mit dem Motto „Drink Pink“ auch den Rest unserer Redaktion angesteckt hat, haben wir daraus sogleich eine wunderbare Hommage an das Leben und die Liebe zum Genuss gemacht.
The Frankfurter ist in „Drink-Pink-Stimmung“ – und zwar nicht erst seit unserem Fotoshooting auf dem Hofgut von Hühnersdorff, das als Kulisse für diese Story diente. Aber ansteckend war das Landgut schon, denn nichts steht mehr für Sonne, Leichtigkeit und ein unbeschwertes Lebensgefühl als ein Glas kühler Rosé. Kurz gesagt: Er ist der perfekte Sommerwein.
Er gilt als leicht, wirkt – trotz eines Alkoholgehalts von oftmals 13 Prozent – erfrischend und duftet im Idealfall fein nach roten Beeren. Und er ist keinesfalls eine Alternative zu Weiß- oder Rotwein. Nicht selten musste Rosé als Kompromiss herhalten. Roséweine haben längst eine Nische verlassen und haben sowohl im Image als auch in der Qualität deutlich zugelegt.
Irgendwo dazwischen
Es mag sie immer noch geben: Weinkenner, die schon beim Anblick eines Rosé die Augen rollen. Lassen Sie sich davon nicht beirren, bleiben Sie cool und schenken Sie sich noch einen Schluck Ihres zwischen 7 und 12 Grad Celsius kühlen Rosé ein. Nicht, dass Sie mit Fachwissen kontern müssen. Gelassenheit ist das, was diesen Wein ausmacht. Und wenn Sie es doch interessiert: Die Wiege des Rosé-Wein liegt in Frankreich. Und um Rosé-Wein zu machen benötigt man rote Trauben. Die macht der Franzose aber viel lieber zu Rotwein. Für den Rosé-Wein blieb oft nur das faule Lesegut übrig. Nicht gerade eine schöne Vorstellung, dass quasi aus Abfall Wein gemacht wurde. Aber so war’s eben lange Zeit und zu allem Überfluss wurde der Rosé dann auch noch lieblich ausgebaut.
Doch die Zeiten haben sich geändert. Und zwar nicht erst, seit Angelina Jolie und Brad Pitt mit ihrem „Miraval Côtes de Provence“ für Aufsehen gesorgt haben. Rosé-Weine sind heute längst keine französische Bastion mehr, obgleich einige der Besten noch immer von dort stammen. Wie zum Beispiel der 2017er Dozon Rosé Chinon von der Domaine Dozon (Loire). „Ein Rosé wie wir ihn lieben, knackig, herbe, natürliche Beerenfrucht, rote Johannisbeere, erfrischend, animierend“, beschreibt Weinexperte und Händler Armin Busch den Wein. „Andere Länder holen auf, wie etwa Italien. Mit seinem Five Roses Salice Salentino Rosato füllte Leone Castris einst den ersten Rosé Italiens in Flaschen ab. Das ist dolce via pur: saftige Frucht, rote Beeren und Sauerkirsche, süffig, perfekter Picknick-Wein“, schwärmt Busch. Aus Italien kommt übrigens ein Rosé, der Frankfurter Wurzeln hat: Marco Giovanni Zanetti alias Winepunk ist ein alter Bekannter der Frankfurter Gastroszene. Der studierte Diplom Sommelier und Restaurantmeister mit unverkennbar italienischen Wurzeln baut mittlerweile selbst Wein in der Mitte Italiens an. Seinen Hammelpunk 2016 bezeichnet er als „Sommer in seiner aromatischsten Form“.
Korken raus, Urlaubsfeeling rein ins Glas
Nie war es leichter, mediterranes Lebensgefühl nach Hause zu holen, denn neben Frankreich und Italien bieten auch Spanien und Portugal spannende Rosé-Weine. Während die Spanier eher kräftig daherkommen, findet man in Portugal auch leichte, spritzige Sommerweine. Womit wir bei der Breite des Weines wären, die letztlich den Rosé auch so spannend macht. Für die Terrasse oder das Picknick im Grünen gerne einen leichten, für das Grillen einen kraftvollen Rosé, der bei warmen Temperaturen eine willkommene Alternative zum Rotwein darstellt.
Rosé gehört weingesetzlich zum Rotwein, muss also aus roten Trauben erzeugt werden. Einzige Ausnahme sind Sekt und Champagner, hier darf der Rosé aus Weißwein mit einem kleinen Schuss Rotwein erzeugt werden.
Die rote Farbe kommt beim Rotwein zum größten Teil aus den Traubenhäuten. Im Gegensatz zum Rotwein bleibt beim Rosé der Saft, der Most, kürzer auf den Häuten, der Maische, deshalb ist die Farbe heller. Je länger der Winzer Traubensaft und Traubenhaut zusammenlässt, desto dunkler ist der Rosé. Die Farbe sagt nichts über die Qualität aus, ist eher eine Frage des Stils.
Vom hellen, lachsfarbenen Rosé, wie man ihn aus Südfrankreich kennt bis zum knall-pinken Rosé, den man z.B. eher in Spanien kennt, sind alle Schattierungen möglich. In den letzten Jahren experimentieren einzelne Erzeuger auch mit im kleinen Holzfass, dem Barrique, ausgebauten Weinen, die dann recht kraftvoll und auch geschmacklich vom Holz geprägt daherkommen können und eher zum Essen als auf der Terrasse eingesetzt werden.
Warum in die Ferne schweifen?
Ok, zugegeben, mediterranes Feeling, la dolce vita, la vie en rose – das hat schon etwas. Doch wenn es um Rosé-Wein geht, brauchen wir uns nicht zu verstecken. Deutschland gehört definitiv zur ersten Liga! Natürlich gehört Markus Schneider aus Ellerstadt/Pfalz dazu, der aus vier Rebsorten einen Rosé mit üppiger Fruchtaromatik von Brombeeren, Himbeeren und Cassis präsentiert, der international bestehen kann.
Oder Sven Nieger, der Newcomer aus Baden, der erst 2012 sein Weingut gründete und mit seinem Riesling für großes Aufsehen sorgte. Sein Rosé Sophia aus Pinot Noir ist kraftvoll, würzig und perfekt für die nächste Grillparty. Ganz anders der Wein von Martin und Christoph Hammel. Neben „Sissi & Franz“, einer lieblichen harmonischen Cuvée aus Portugieser und Dornfelder präsentieren sie flüssige Lebensfreude mit ihrem 2017er „Für mich soll’s rote Rosé(n) regnen“: Viel Frucht, belebendes Aroma von roten Früchten, elegante Würze aus feinem Holz gepaart mit saftiger Frische.
We love Pink bubbles!
Während es Rosé-Wein (auch wegen seiner vergleichsweise günstigeren Herstellung) noch nicht in das Hochpreis-Segment geschafft hat, gehört Rosé-Champagner mittlerweile zur Champions League. Noch vor einigen Jahren galt er als Nischenprodukt, heute sind Rosé-Champagner häufig teurer als vergleichbare weiße Schäumer. Besonders deutlich wird das bei Ruinart, deren Rosé fast schon Kultstatus hat, aber auch die Nobellinie Dom Perignon zeigt den Stellenwert des Rosé bei Champagner. Kostet der reguläre Jahrgangs-Dom um die € 170 muss man für ein Fläschchen rosa Schäumer der Marke fast € 300 auf den Tisch legen.
Doch auch im prickelnden Segment braucht sich Deutschland nicht zu verstecken, meint Wein-Experte Armin Busch. „Das traditionsreiche Weingut Reichsrat von Buhl in Deidesheim warb vor wenigen Jahren den Kellermeister des Champagnerhauses Bollinger ab und gab ihm den Auftrag, Sekt auf Augenhöhe mit den besten Champagnererzeugern zu machen. Das Ergebnis kann sich sehen lassen, die Sekte des Weinguts werden von der Fachwelt hochgelobt.“ Für Rosé-Liebhaber gibt es gleich zwei Alternativen: Der Basis-Rosé liegt bei knapp unter zwanzig Euro, während der 2013er Rosé Prestige rund 50 Euro kostet. Aus dem Rheingau kommt ebenfalls ein prickelnder Rosé, der mit knapp unter 20 Euro weniger kostet als mancher Champagner, aber mindestens in der gleichen Liga spielt: Der Rosé Brut vom Weingut Künstler in Hochheim.
Unser Line-up:
The Frankfurter trinkt von K&M Gutsweine 2018 folgende Rosé-Weine:
2017 Dozon Rosé Chinon – Domaine Dozon/Loire/Frankreich
2017 Rosé Sophia – Sven Nieger/Baden/Deutschland
2015 Rosé Brut – Reichsrat von Buhl/Pfalz/Deutschland
Diese und noch 3 weitere Rosé können Sie als 6er Probepaket bei K&M Gutsweine in Frankfurt in unseren beiden Vinotheken in Bockenheim und im Nordend abholen, oder sich in Deutschland versandkostenfrei zuschicken lassen. Das Paket kostet regulär 71,30€. Bis 05.AUGUST 2018 bieten wir Ihnen diese 6 Weine für 59,90€ frei Haus in Deutschland an.