Riesling »Nackenheim Rothenberg« VDP.GROßES GEWÄCHS (95 Pkt. Wein-Plus)
Herkunft – Mythos Roter Hang
Mit dem roten Tonschiefer des Roten Hanges zwischen Nackenheim und Nierstein – der auch Grundlage des Gunderloch Riesling Großes Gewächs Nackenheim Rothenberg ist – besitzen wir ein weltweit einzigartiges Juwel. Die bis zu 80% steilen Hänge des Roten Hanges fußen auf diesem Gestein. Sie sind der Geburtsort für den Gunderloch Riesling aus Nackenheim. Größtenteils sicher unter der Oberfläche verborgen, tritt dieses Gestein aus der Permzeit vor ca. 290 Mio. Jahren alleine an den Abbruchkanten des Rheintals an die Oberfläche. Die Prägung dieses Bodens zieht sich wie eine rote Linie durch unsere Weine.
Die würzige Mineralik unserer Böden bildet das Rückgrat unserer Weine. In Kombination mit einer fruchtigen Eleganz und einer Riesling-typischen rassigen Säure erschaffen unsere Weine eine Balance und Ausgewogenheit. Für uns als Winzer ist das Streben nach Harmonie und Ausgewogenheit unser Antriebt. Selbsterklärend hat der Boden einen maßgeblichen Einfluss auf den Stil unserer Weine.
Gunderloch Riesling Großes Gewächs Nackenheim Rothenberg
Häufig wird der Begriff Boden synonym mit „Terroir“ verwendet. Für uns beschreibt das Wort Terroir sämtliche von der Natur “gegebenen” Einflussfaktoren auf die Reben und den daraus entstehenden Wein. Dies beinhaltet natürlich den Boden, dessen Struktur, das Klima, den Niederschlag und viele weitere Faktoren. Aber auch nicht direkt ersichtliche Faktoren wie die Steilheit, das Mikroklima, natürlicher Bewuchs, natürliche Fauna etc. Und sogar limitierende Faktoren wie die Erosionsneigung definieren für uns das Terroir. All diese Faktoren haben Ihren Einfluss auf die Art und Weise wie wir mit unseren Böden umgehen. Sie prägen somit auch den Stil der auf Ihnen gewachsenen Weine.
Die Lage Rothenberg umfasst rund 20 ha und liegt am Nordende des Roten Hanges zwischen Nackenheim und Nierstein, direkt am Rhein. Ca. 5 ha davon bilden das Herzstück des Rothenberges. Dieser imposante Hang besitzt eine Neigung zwischen 30 und 80% und besteht aus 290 Mio. Jahren alten roten Tonschiefer-Platten. 4,5ha dieser Weinberge, die hauptsächlich aus Steillagen bestehen, befinden sich im Besitz der Familie Hasselbach.
Der Rothenberg ist zweifelsohne die markanteste Weinbergslage. Sie erzeugt Weine von einer packenden mineralischen Prägung, gepaart mit einem würzigen und fruchtgeladenen Spannungsbogen aus unterschiedlichsten Aromen hervor. Die Trauben der ca. 40 Jahre alten Rebstöcke für das Große Gewächs werden in mehreren Durchgängen gelesen. Im Anschluss 3-5 Tage Maischestandzeit. Schonende Pressung, die 2. Gärung wird in 600l Halbstück- und 1.200 l Stück-Fässern sowie im temperaturgesteuerten Edelstahltank vollzogen. Danach reift der Wein auf der Vollhefe.
Memo zur Degustation
Seit diesem Jahrgang begleitet Weinmacher Heiner Maleton (ehemals Carl Koch) Johannes. Faszinierend, mit welcher tänzelnden Verspieltheit der Wein über die Zunge gleitet. Kaum Frucht, dafür aber viel Boden. Knackig trocken, bissig, zupackend, bei nur 11,5% Alk, besitzt er eine grandiose Tiefe, die einen bis ins Mark trifft. Abgrund tief mineralisch, kompromissloser Gesteinswein mit herrlich reifer Intensität auf der Zunge. Tabak, würzig, steinig, etwas Gerbstoff, salzig. Kein Wein für Anfänger, da ist schon viel Riesling-Erfahrung von Nöten, um diesen grandiosen Riesling in all seinen Facetten war zunehmen. Immens tief am Gaumen, puristischer Riesling mit enormer Größe. Für mich (Bernd) der bisher beste Rothenberg vom Weingut Gunderloch. Hat eine große Zukunft vor sich.
Memo zum Boden
Rotliegendes, was fälschlicherweise oft als Rotschiefer bezeichnet wird. Das Rotliegende des Roten Hanges hat jedoch mit dem Rotschiefer der Mosel nicht gemein. Es handelt sich vielmehr um ein stark eisenhaltiges Ton- und Sandsteingemisch, das ähnlich wie Schiefer in Platten gepresst ist. Es ist das härteste Gestein am gesamten Roten Hang mit niedrigen pH-Werten um die 3.1. 2020 lagen sie sogar unter 3.0.