Weißburgunder »Rechtenbacher Pfarrwingert « VDP.Erste Lage

2022

Weißburgunder »Rechtenbacher Pfarrwingert « VDP.Erste Lage

Jülg, Deutschland, 0.75l

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Durch die Nähe zum schattigen Wald und der guten Wasserführung im Boden, können die Beeren hier wunderbar ausreifen. Recht kühl und jugendlich wirkender, heller, fast seidiger Duft von Birnen, weißen Blüten und hellen Steinobst-Zitrus-Früchten. Eine hauchfeine Würze und etwas Rauch zeugt vom Ausbau auf der Hefe und dem Holzanteil. Die Haptik am Gaumen ist polarisierend kreidig. Etwas frisch-pflanzliche bis kräuterige Nuancen im Hintergrund, gewisse Nachhaltigkeit, mineralische Anklänge, eleganter Stil, ätherische Nuancen, sehr guter Abgang mit Zug.

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Weißburgunder »Rechtenbacher Pfarrwingert « VDP.Erste Lage

Herkunft

Jülg Weissburgunder Rechtenbacher Pfarrwingert VDP.Erste Lage: Seit 2010 führt Johannes Jülg sehr erfolgreich in nächster Generation das Weingut am deutschen Weintor in Schweigen-Rechtenbach. Das u.a. bei Klaus-Peter Keller, Theo Minges, Clemens Busch erlernte Wissen setzt er eindrucksvoll bei den Weißweinen um, ein leicht französischer Einschlag ist bei den Weinen unverkennbar. Auch bei den Rotweinen hat er deutlich zugelegt, sie kennzeichnen frische Frucht, Eleganz und eine kühle Stilistik. Die Terroirweine – eine Auslese zweier dominanter Bodentypen: Buntsandstein und Kalkmergel. Würzig, mineralische Weine aus spät gelesenen, streng selektionierten Trauben, die den Charakter des Bodens ausgeprägt widerspiegeln. Aus den besten Lagen mit besonders steiniger Bodenstruktur.

Eleganz, Präzision und kompromisslose Qualität – dafür stehen die Weine der Familie Jülg. Das ist das Credo der Familie seit 1961.

Heute ist der Weißburgunder – neben dem Grauburgunder – die Rebsorte, die wir Deutschen selbst am meisten trinken. Bei einem Gespräch mit einem ausländischen Importeur der Jülg´schen Weine wurde mir berichtet, das wir Deutschen im Allgemeinen etwas korpulenter geworden sind und die dicken Mägen die Rieslingweine mit ihrer hohen Säure nur schwer vertragen, was die Magensäureprobleme nur verschlimmert. Nun, Riesling ist natürlich immer noch die am weitesten verbreitete Rebsorte in Deutschland mit ca. 23.800 Hektar Rebfläche, während es beim Weißburgunder nur 5.747 Hektar sind. Auf der anderen Seite steigt diese Zahl derzeit und die Rebfläche mit der Traube hat sich seit 2001 verdoppelt.

Bei den Jülgs ist auch der Weißburgunder sehr beliebt, was aber auch daran liegt, dass Johannes’ Großvater Oskar bereits bei der Gründung des Hauses 1961 eine besondere Vorliebe für Wein aus dem Burgund hatte und dann mit der Herstellung von Weinen aus burgundischen Trauben begann.

Vinifikation Jülg Weissburgunder Rechtenbacher Pfarrwingert VDP.Erste Lage

Handlese nur bester Trauben, schonende Verarbeitung und Ausbau im Barrique sowie Tonneau. Ohne jegliche Schönung auf die Flasche gefüllt.

Die Weissburgunder aus dem Hause Jülg bestachen auch schon zu Zeiten, als Vater Werner sich für den Ausbau der Weine verantwortlich zeichnete, durch Tiefgang und Eleganz. Dabei waren sie stilistisch immer schlank, tiefgründig und vorallem mineralisch, auch wenn es abgedroschen klingt. Werner Jülg überrascht ab und an mit reifen Weinen aus seiner Ägide, die er den Probanden einschenkt und die dann begeistert sind, wie gut die Weine reifen können. Johannes hat eigentlich nur kleinere Stellschrauben gedreht, Mit mehr Schliff, Präzision und gekonntem Fassausbau setzt er das I-Tüpfelchen auf die Jülg´schen Weine.

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Fotocredit Weingut Jülg

Zwischen der Kirche von Rechtenbach und dem Waldrand wachsen die Reben der süd-östlich gelegenen Parzelle Pfarrwingert auf Buntsandsteinverwitterungsböden und einem Untergrund aus reinem Kalkstein, zudem durchziehen den Boden feinste Eisen-Äderchen. Hier werden unsere Burgunder zu wahren Exoten – reife und saftige gelbe Früchte harmonieren mit hervorragend eingebundener Säure auf einzigartige Weise. Perfekt für Weine aus den Burgunderrebsorten. Seketive Handlese, vollkommen entrappt, der Ausbau erfolgte zu großen Teilen im großen Tonneaux.

Memo zur Speise

Meeresfrüchte, Muscheln, Fisch auf der Haut gebraten mit sommerlichem Gemüse

Memo zur Degustation

Durch die Nähe zum schattigen Wald und der guten Wasserführung im Boden, können die Beeren hier wunderbar ausreifen. Recht kühl und jugendlich wirkender, heller, fast seidiger Duft von Birnen, weißen Blüten und hellen Steinobst-Zitrus-Früchten. Eine hauchfeine Würze und etwas Rauch zeugt vom Ausbau auf der Hefe und dem Holzanteil. Die Haptik am Gaumen ist polarisierend kreidig. Etwas frisch-pflanzliche bis kräuterige Nuancen im Hintergrund, gewisse Nachhaltigkeit, mineralische Anklänge, eleganter Stil, ätherische Nuancen, sehr guter Abgang mit Zug.

Memo zum Boden

Kalkgestein mit Buntsandsteinauflage. Ausrichtung: Süd-Osten | Höhe: 230–260m ü. N. N. | Neigung: 25%

Weingut Jülg  | Pfalz | Südliche Weinstraße | Schweigen

25 ha Rebfläche | Produktion ca. 150.000 Flaschen, davon ca. 20.000 Flaschen Sekt | seit Oktober 2005 bei K&M im Sortiment | seit 30.03.2021 Mitglied im VDP.

Familie Jülg

Die Pfalz ist ein großes Gebiet – das größte Weinanbaugebiet in Deutschland – und natürlich gibt es auch hier deutliche regionale Unterschiede. Die Südpfalz ist kühler und feuchter als der nördliche Teil (Mittelhaardt). Im Pfälzerwald gibt es mehr Öffnungen, so dass die kühleren und feuchteren Westwinde etwas mehr Spielraum haben. Die Weinberge liegen hier auch etwas höher. Das muss in Zeiten der globalen Erwärmung kein Nachteil sein. Im Gegenteil. Die Weine aus den besten Weinbergen der Südpfalz zeigen Präzision, Kühle, Mineralität.

Schweigen am Deutschen Weintor

Mit dem Weingut Jülg befinden wir uns mitten im Süden der Pfalz. Weiter südlich geht es nicht, die Hälfte der Weinberge dieser Domäne liegt sogar in Frankreich. Die Weine stammen größtenteils aus dem Schweigener Sonnenberg, durch den früher die Grenze verlief und der zum großen Teil auch auf französischer Seite in Wissembourg Rebstöcke beheimatet. Aber es ist erlaubt, diese Weine als “Pfälzer” zu vermarkten. Heute ist dieser grenzüberschreitende Weinbau kein Problem, aber vor dem Schengener Abkommen musste Vater Jülg zum Beispiel immer daran denken, seinen Reisepass im Traktor mitzuführen, denn Grenzkontrollen waren an der Tagesordnung.

Der Schwerpunkt liegt – Rot wie Weiß – eindeutig bei den Burgunderrebsorten, die durch Kraft und Dichte sowie einer erfrischenden Säure eine wunderbare Lebendigkeit aufweisen und so prädestiniert sind für die “Heimatküche” der Weinstube Jülg.

Aus der Tradition in die Zukunft

Oskar Jülg begann 1961 mit seinem Weingut und entschied sich ebenfalls für trockene Weine. Dies stand damals im Widerspruch zu der vorherrschenden Produktion von Süßweinen. Er bezog seine Reben aus dem Elsass und pflanzte französische Klone des Weißburgunders und später des Spätburgunders. Er ließ sogar Chardonnay auf seinen Parzellen jenseits der Grenze in Frankreich anbauen, verkaufte ihn aber als Weissburgunder. Chardonnay war zu dieser Zeit nicht erlaubt. Seine Auswahl an trockenen Qualitätsweinen machte den Verkauf nicht einfach, er kombinierte das Weingut mit einer Weinstube.

Mein Ding

Mitte der 1980er Jahre hat dann Werner Jülg das Weingut kontinuierlich und mit viel Leidenschaft von einem typischen Massenweinbetrieb in einen Qualitätsbetrieb von individuellem Zuschnitt gewandelt. Dabei rennt er aber nicht jedem Trend hinterher, sondern er macht „sein Ding“. Entscheidend sind nicht die Analysewerte eines Weines, für ihn stehen immer der Geschmack, der Charakter, die Finesse und Persönlichkeit eines Weines im Vordergrund. Sie strahlen eine gelungene Verbindung zwischen Tradition, Frische und klarer Frucht aus und sind trocken ausgebaut. Und trocken bedeutet hier auch trocken, schmeichelnde Restsüße sucht man in seinen Weinen vergebens, da bleibt er seinem Leitspruch treu.

Die nächste Generation

Werner und Johannes Jülg

Werner und Johannes Jülg

Der Durchbruch gelang dem Weingut Jülg erst, als Johannes Jülg 2010 zu seinem Vater Werner stieß und der Qualität einen deutlichen Schub gab. Nach Abschluss seines Weinstudiums absolvierte er Praktika bei renommierten Betrieben wie z.B. bei Klaus-Peter Keller, Clemens Busch, Stodden und im Burgund beim Weingut Clos de Lambray. Sein Credo ist klar: mit harter Arbeit im Weinberg und so wenig Eingriffen im Keller wie möglich die bestmöglichen Weine auf den Markt bringen, die auch die Terroir-Unterschiede seiner Weinberge zum Ausdruck bringen. Sandstein, Kalk, Ton und Löss wechseln sich ab. Alles wird von Hand geerntet, und im Keller wird modern-traditionell gearbeitet. Das Ergebnis kann sich sehen lassen, und Johannes wird heute zu den großen Talenten seiner Generation gezählt.

Der Lohn für harte Arbeit

Deutschlands führender Weinführer Gault-Millau ist sich sicher: “Das ist Klasse, das hat Stil!”. Johannes’ Paradestücke sind zweifellos seine Burgunder: Spätburgunder, Weißburgunder und Chardonnay. Aber er beherrscht zum Beispiel auch Riesling, Sauvignon Blanc und Scheurebe. Seit den 1980er Jahren haben sie auch eine eigene Sektenproduktion. Die Herstellung der fast 50.000 Flaschen Sekt, die hier jedes Jahr produziert werden, erfolgt vollständig auf dem Weingut.

Im März 2021 wurde das Talent von Johannes Jülg anerkannt: Das Weingut Jülg wurde in den Verband deutscher Prädikatsweingüter aufgenommen.

Vinum Weinguide 2022: Weingut des Jahres in der Pfalz

Weinstube Jülg

Als Oskar Jülg 1961 sein Weingut ganz im Süden der Pfalz eröffnete, wurde schnell klar, dass seine Auswahl an trockenen Weinen (hauptsächlich Weißburgunder) auf einem von Süßweinen dominierten Markt schwierig war. Ein eigenes Restaurant zu haben, erwies sich als eine Lösung, um trotzdem Umsatz zu machen. Im Jahr 1962 gründete seine Frau Erika die Weinstube Jülg. Sie servierte eine hochwertige regionale Küche, da sie entweder mit Fleischzubereitungen aus eigener Schlachtung arbeitete oder die Zutaten von hervorragenden Erzeugern bezog. Um den Betrieb rentabel zu halten, umfasste das Anwesen auch Ackerbau, Viehzucht und die Veredelung von Weinreben. Ihre konsequente Vision von Qualität, sowohl für das Weingut als auch für das Restaurant, brachte sie an den Punkt, den sie erreichen wollten: Anerkennung für ihre wunderbaren trockenen Weine.

Die Seele des Weingutes

Erika Jülg hat bis Dezember 2019 gekocht. Als frischgebackene Achtzigjährige hat sie nach fast 50 Jahren die Kochmütze an Laurent Durst weitergegeben, einen ehemaligen Sternekoch, der gleich hinter der Grenze in Wissembourg lebt und nun sein Fachwissen im Restaurant von Jülg weitergibt. Wir haben die Küche von Erika Jülg schon mehrmals probiert und waren gespannt, ob der Stilwechsel zu viel sein würde. Aber beim Verzehr eines überraschenden und frischen Carpaccio von Saumagen, Blutwurst mit Linsen und Pellkartoffeln, spürten wir sofort die Seele dieser Stube. Hier kocht ein Koch, der genau verstanden hat, was Erika Jülg in all den Jahrzehnten erreicht hat: Menschen mit der bestmöglichen regionalen Küche glücklich zu machen. Und an den berühmten Bratkartoffeln hat er zum Glück auch nichts geändert. Ein Gericht, das so einfach zu sein scheint, bei dem aber die Wahl der richtigen Kartoffel und die Erfahrung mit dem Frittieren von entscheidender Bedeutung sind, damit die Zubereitung so gelingt wie bei Erika.

Wenn das Wetter es zulässt, sitzen Sie im großen und gemütlichen Innenhof. Im Inneren herrscht die Atmosphäre vergangener Zeiten. Der Service durch die Frau von Laurent Durst und die Mutter von Johannes Jülg ist reibungslos und herzlich. Orte wie dieser sind zu bewundern.

Anschrift des Weingutes:

Weingut Jülg | Hauptstraße 1 | 76889 Schweigen-Rechtenbach

Alle Weine dieses Winzers >>
Allgemeine Informationen
Weinart Weißwein
Rebsorte Weißburgunder
Geschmack trocken
Leitrebe Weißburgunder
Kategorie Qualitätswein
Erzeugung konventionell
Verschluss Naturkork
Herkunft
Weingut Jülg
Region Pfalz
Bereich Südliche Weinstraße
Lage Rechtenbach Pfarrwingert 1. Lage
Herkunftsland Deutschland
Verbrauch
Weintyp kraftvoll, komplex, elegant, trocken
Trinkreife 2023 - 2029
Trinktemperatur 10 Grad
Analysewerte
Alkohol 13% Vol.
Restzucker 1 g/l
Allergiker-Info enthält Sulfite, kann Spuren von Eiweiß, Milch und Gelatine enthalten
Säure 7%
Punktewertungen
K&M Punkte 90 Punkte
Wein-Plus 89 Punkte
Falstaff 92 Punkte

Kühler, fester, geschlk8iffener, leicht nussiger Duft mit feinen gelbfruchtigen Aromen, pflanzlichen und floralen Nuancen und zarten Holzanklängen. Feinsaftige, sehr geschliffene, kühl wirkende, saftige Frucht, sehr feine Säure, zart hefige Nuancen, etwas floral im Hintergrund, wieder eine Spur Holz, nachhaltig, etwas Tiefe, helle mineralische Töne, sehr guter, feinsaftiger, geschliffener Abgang.

Trinkempfehlung: 2024-2028+