Scheurebe Gleisweiler trocken (DE-ÖKO-039)
Herkunft
Minges Scheurebe Gleisweiler trocken; Theo und Tochter Regine Minges keltern hier im beschaulichen Flemlingen an der Südlichen Weinstraße als temperamentvolles Vater-Tochter-Gespann charaktervolle und unverwechselbare Weine. Und dies bereits seit 8 Generationen. Besonders angetan haben es den beiden die sogenannten Bukett-Rebsorten wie z.B. Scheurebe oder Gewürztraminer um nur zwei zu nennen. Spaß sollen die Weine machen, aber auch die Mineralität der vielfältigen Böden und den Charakter der Rebsorten in die Flasche zu bringen, ist hier ganz oben angesiedelt.
1847 war es Johannes Minges, der in das heutige Anwesen in Flemlingen mit dem aus dem 15. Jahrhundert stammenden Weinkeller, der im Besitz des Grafen von der Leyen war, einzog. Schon damals wurde die Arbeit mit viel Sensibilität und Hingabe verrichtet. Dieses Familienrezept wurde bis heute an die nächste Generation vererbt, natürlich hatte jeder Winzer der Familie Minges sein Tun und vielleicht auch Innovationen mit eingebracht, ohne den Ursprung zu verlieren. Wir werden schauen, was die neunte Generation neues einbringt, Regine wurde vor ein paar Jahren Mama.
Scheurebe – die Antwort auf Sauvignon Blanc
Regine und Theo lieben das ausgeprägte Facettenreichtum der Scheurebe, die 1916 als Kreuzung von Riesling und der Bukettraube gezüchtet wurde. Noch steht sie etwas im Schatten neben Riesling oder den Burgunderrebsorten. Für mich zu Unrecht, wenn man sieht, was dieser trockene Ortwein im Glas bietet. Mit 1.483 Hektar Rebfläche, die 2022 mit Scheurebe deutschlandweit bepflanzt waren, entfielen etwa 332 ha auf die Pfalz. Theo und Regine sehen die “Scheu” nicht als Antwort auf den Boom des Sauvignon Blanc an, für sie hat sie eine klare Eigenständigkeit UND das bessere Potential zu reifen. Dieser Ortswein überzeugt auf ganzer Linie mit seiner herrlichen Eleganz, nie plakativ eingesetzten Aromen nach Stachelbeere, Lorbeerblatt, schwarzen Johannisbeeren und zitrischen Aromen.
Tochter und Vater in harmonischer Zusammenarbeit
Bereits im Juni 1977 legte Theo Minges seine Meisterprüfung zum Winzer erfolgreich ab. Kurz danach übernahm er den traditionellen Familienbetrieb, seine Frau Martina unterstützt die beiden “Künstler im Keller” in der Büroarbeit. Die ganze Familie arbeitet mit viel Herz und einigen Händen immer stärker an der Verfeinerung der Weine. Mit Tochter Regine, die den klassischen Weg der Ausbildung (Studium der Önologie, Ausbildung zur Winzerin) genoss, ist nun die nächste Generation – zusammen mit Papa Theo – am Ruder. Hier die Tradition und Erfahrung des Vaters, dort die Innovation der Jugend.
Biozertifiziert und im Einklang mit den Reben
Unsere beiden “Kellergeister” lieben vorallem die Arbeit im Weinberg, hier liegt der Schlüssel zur Qualität, hier wird viel Zeit verbracht. Auch wenn es sich vielleicht blöd anhört, aber man muss den Reben zuhören. Seit 2010 ist der 25ha-Betrieb vollständig biozertifiziert, jede zweite Rebzeile wird begrünt, es wird dezent entblättert und natürlich ausschließlich von Hand gelesen. Man mag über Esoterik denken was man mag, aber im Weinberg ein Gefühl der Ursprünglichkeit zu erleben, zu sich selbst zu finden, den Reben zuzuhören, Energien fließen lassen, motiviert uns täglich aufs neue. Hier entsteht für uns die schöpferische Kraft und Kreativität.
Vinifikation Minges Scheurebe Gleisweiler trocken
Das ausschließlich von Hand gelesene und selektionierte Traubengut wird für acht Stunden einer kühlen Maischestandzeit unterzogen. Danach wird schonend gepresst. Die Vergärung als auch der Ausbau findet im temperaturgesteuerten Edelstahltank statt, kein Holz.
Memo zur Speise
Passt hervorragend zu Sushi, Meeresfrüchten, würzigem Mapo-Tofu, Panang-Curry oder einer Forelle mit Kräutern.
Memo zur Degustation
Scheurebe....die pfälzische Antwort auf den Sauvignon blanc. Hellgelbe Farbe im Glas, einladendes Scheurebe-Bukett welches von Grapefruit, Cassis, einem Hauch Salbei und exotischen Früchten geprägt ist. Die Frucht ist fein, frisch sowie elegant und wird von einer angenehmen, runden Säure umspielt. Schöner Trinkfluss. Ein Wein in dem man sich verlieren möchte! Ich mag seine offene Großzügigkeit, seine verlockenden Aromen und seine Reinheit. Er zeigt auch, wie gut Scheurebe in einem unprätentiösen Idiom sein kann, wenn sie von einem Meister gepflegt wird. Theo Minges hat viel von der Genialität seines Freundes Hans Günter Schwarz eingefangen, und ich habe keine feineren zeitgenössischen Beispiele von Scheu gekostet als diese. So kann man diesen Wein wohl am besten bezeichnen.
Memo zum Boden
Löss-Lehm, Buntsandstein und verschiedene Kalkarten.