Portwein »Finest Reserve«
Herkunft
Quinta de la Rosa Finest Reserve Port bei K&M Gutsweine. Wer im portugiesischen Winzerstädtchen Pinhão das Boot besteigt und auf dem Douro flussabwärts fahrend nach der ersten großen Flussschleife die Quinta de la Rosa sieht, wird dieses Gut nicht mehr so schnell vergessen. Artige Giebelhäuschen und große Kellereigebäude aus verschiedenen Epochen verschmelzen zu einem kurios in sich verschachtelten, weiß schimmernden Gebilde, das aber letztlich nur seine vielfältigen Funktionen symbolisiert. Denn die Quinta de la Rosa ist Tafel- und Portweinkellerei, Familienwohnsitz, Olivenölmanufaktur, Hotel und Restaurant in einem. Und sie ist ein perfekter Platz, um in die Douro-Welt einzutauchen. Von den hellen, modern eingerichteten Zimmern geht der Blick hinaus auf den stillen Fluss und die spektakulären Weinbergterrassen. Das Weingut verfügt derzeit über rund 55 Hektar Rebfläche und produziert jährlich etwa 80.000 Liter Portwein und 300.000 Liter Qualitätswein.
Tradition und Moderne
Das Weingut befindet sich seit 1906 im Besitz der Familie Bergqvist. Und das, obwohl es schon seit 1815 unter dem Familiennamen Feueheerd im Portweinhandel tätig war. Quinta de la Rosa wurde 1906 als Taufgeschenk für Claire Feueheerd, Sophias Bergqvists Großmutter, geschenkt. Claires Vater Albert, leitete die familiäre Hafenreederei Feueheerds. Albert war ein echter Pionier und einer der ersten Verlader, der aus den Trauben von La Rosa einen “Single Quinta Port” herstellte. Er war verantwortlich für den Bau der Weinberge von Vale do Inferno mit einigen der höchsten und beeindruckendsten Mauern des Douro. Er baute auch eine Adega mit 8 Lagares und begann, Trauben von lokalen Produzenten einzukaufen und Portwein auf dem Weingut La Rosa herzustellen. Dies ermöglichte es Albert, die Qualität der Produktion beizubehalten. Damals wurde der meiste Portwein von Kleinbauern in ihren eigenen Lagaren hergestellt.
Feueheerds wurde jedoch in den 1930er Jahren an Barros verkauft. Die Quinta de la Rosa blieb dennoch im Familienbesitz und wurde von Sophias Großmutter Claire geführt. Claire baute nur Trauben an und verkaufte sie an Crofts und später an Sandemans. Bis 1988 verkaufte die Familie Bergqvist ihre Jungweine an englische Handelshäuser. Seither hat sich ihre Quinta zu einem Topgut am Douro entwickelt. Eine wichtige Rolle spielt dabei Kellermeister Jorge Moreira. Er beherrscht die Gratwanderung zwischen Fülle und Eleganz perfekt.
1988 beschlossen Sophia und ihr Vater Tim Bergqvist, das Familienunternehmen neu zu gründen. Fortan brachte Quinta de la Rosa als Hersteller hochwertigen Portwein auf den Markt. Mit ihrer Erfahrung aus der Arbeit als Unternehmensberaterin bei Booz Allen half Sophia, die Portweine wie den Quinta de la Rosa Colheita Port auf den Markt zu bringen und ein globales Netzwerk von Importeuren aufzubauen.
Topbetrieb am Douro
Dass die Quinta de la Rosa mittlerweile zu den Topbetrieben am Douro gehört, hat vor allem auch damit zu tun, dass die Bergqvists eine glückliche Hand bei der Wahl ihrer Kellermeister hatten. Dank der Unterstützung des australischen Önologen David Baverstock gehörten die roten Tafelweine schon in den frühen 90er Jahren mit zu den besten Douro-Crus überhaupt.
Waren die ersten Rotweine noch fast zart im Ausdruck und moderat im Alkohol, so folgte speziell die Reserva um die Jahrtausendwende herum dem damaligen Trend zu Fülle und Kraft, ohne aber so «overdesigned» zu wirken wie andere Douro-Gewächse.
Ein wahrer Glücksgriff war dann 2002 die Verpflichtung des jungen Kellermeisters Jorge Moreira. Mit ihm hat man einen der besten, sensibelsten Portweinspezialisten der jungen Weinszene ins Boot geholt. Neben der Tätigkeit bei Quinta de la Rosa betreibt er auch sein eigenes Weingut Quinta do Poeira. Es gehört zu den besten Weingütern Portugals. Dieser hatte ein Jahr zuvor seinen ersten eigenen Wein, den Poreira, gekeltert. Für viele Kritiker der Inbegriff eines konzentrierten, aber eben gut strukturierten, kernig-frischen Douro-Weines ist.
Diese Stilistik, die von einem tendenziell etwas früheren Erntezeitpunkt mit reifen, aber auf keinen Fall überreifen Trauben abhängt, wendet er auch in der Quinta de la Rosa an. In den letzten Jahren ist ihm das immer besser gelungen. Vor allem die Reserva zeigt heute eine perfekte Balance zwischen Fruchtfülle, saftiger Säure und präsentem Gerbstoff. Keine Frage: Das weiße Haus am Douro erlebt momentan die beste Zeit seiner über 200-jährigen Geschichte.
Vinifikation Quinta de la Rosa Finest Reserve Port
Traditionelle Portweinsorten, hauptsächlich Touriga Nacional, Touriga Franca, Tinta Barocca und Tinta Roriz. Für den Finest Reserve Port von La Rosa werden nur Trauben der Kategorie A verwendet. Natürlich nur von Hand gelesen und streng selektioniert. Das Beste, was das Douro zu bieten hat. Nach der traditionellen Vinifikation (mit den Stielen vergoren, Spontangärung mit eigener Hefe, von Fuss gestampft in Granit-Lagares) wird der Port mit anderen Weinen assembliert. S wird Jahr für Jahr eine konstante Qualität garantiert. Leicht filtriert. Die Weine in der Finest Reserve sind durchschnittlich sechs bis sieben Jahre alt und ähneln im Stil mit ihrer intensiven Frucht einem Portwein mit Vintage-Charakter, jedoch mit größerer Tiefe, Fülle und Frucht, sind aber “nicht so massiv wie ein Jahrgangsport, … dennoch voll, mit einer satten Backpflaumennote, die nach Stilton oder anderem Blauschimmelkäse schreit.”, schwärmte Stuart Pigott. Und Parkers Wine Advocate konstatiert ein verblüffendes Beispiel, was bei jahrgangslosen Port Blends erreicht werden kann.
Memo zur Speise
Stilton oder andere Blauschimmelkäse, Süßspeisen mit Ost und Früchten und Schokolade, hochwertige, mindestens 70%ige Schokolade, Schokoladenpralinées. Gerne auch zur Zigarre. Wildspeisen passen ebenfalls vorzüglich.
Memo zur Degustation
Sattes, dunkles Purpur. Der erste Duft signalisiert eine reichhaltige Aromenpalette, die durch Zwetschgenrösterfrucht mit Waldbeeren und intensiver Kirsche, aber auch viel würzigen Aromen wie exotischen Gewürzen, Pfeffer und Mokkanoten geprägt ist. Aber auch florale Aromen wie Lavendel, Jasmin und Veilchen sind vorhanden. Auf der Zunge von fast seidiger Struktur mit präsenten Tanninen und saftiger, reifer Säure. Wiederum zeigen sich großzügige und intensive Fruchtaromen von Zwetschgen, Weichseln und dunklen Waldbeeren im Antrunk. Insgesamt ein sehr generöser Portwein im Vintagestil mit viel Frische. Gute Kraft, sehr harmonisch, gute Frucht und Würze mit Aromen von Schokolade, Mokka, dazu Röstnoten mit feinem, trocken-würzigem Kern. Im Abgang fast trocken schmeckend, da ist er wieder, der Quinta de La Rosa Hausstil. Jetzt genussreif, man kann ihn aber auch sicher noch 3-4 Jahre liegen lassen. Nach Anbruch der Flasche diese bitte kühl und dunkel lagern, so sollte die angebrochene Flasche noch 6-8 Wochen halten. By the way hält sich bei vielen Konsumenten immer noch hartnäckig das Gerücht, Portwein passe nur in die dunkle Jahreszeit. Trinken Sie diesen Portwein im Sommer in der untergehenden Abendsonne auf der Terrasse, natürlich leicht gekühlt, dazu ein paar kühle und frische Früchte, Sie werden ihre Meinung auch ändern müssen.
Memo zum Boden
Schiefer