Weißburgunder »Schweigen« VDP.Ortswein
Herkunft: die Lage – grenzenlos Wein
Unser Jülg Weissburgunder Schweigen trocken stammt aus dem Schweigener Sonnenberg: eine Lage – zwei Staaten. 60% der Jülg’ schen Lagen im Schweigener Sonnenberg liegen auf französischer Seite. Daher konnte Werner Jülg in früheren Jahren nicht ohne seinen Reisepass zu seinen Rebzeilen auf französischer Gemarkung gehen. Dank dem Schengen Abkommen ist dieser Grenzgang nun ad acta gelegt. Heute bearbeiten überwiegend deutsche Winzern diese Lage. Auch weinrechtlich spielt die Herkunft des Jülg Chardonnay Sonnenberg übrigens keine Rolle. Da die Trauben in deutschen Betrieben verarbeitet werden, gilt der Wein dann auch gesetzlich als deutscher Wein.
Der Boden im Schweigener Sonnenberg ist reich an Varianten und besteht unter anderem aus Buntsandstein, Kalkmergel, Ton, Löss und Sand. Da die “Dorflage” Sonnenberg eine recht große Lage ist und auch wenig bedeutsam ist, steht der Lagenname Sonnenberg nur auf dem Etikett, wenn er aus dem alten, historischen Sonnenberg oberhalb des Dorfes Schweigen stammt.

Schweigener Sonnenberg
Vinifikation Jülg Weissburgunder Schweigen trocken
Selektive Handlese, schonend verarbeitet, teilweise spontan vergoren, der Ausbau erfolgte zu 80% in gebrauchten 500l Tonneaux- und Barriquefässern, sowie zu 20% im Edelstahl, 6 Monate Hefelager.
Memo zur Degustation
Wer den Weissburgunder Reitschul (35€) kennt, wird beim Probieren dieses Ortsweines schlucken. Denn arg weit entfernt sind wir bei diesem wunderbar feinen Weissburgunder von Chardonnay-Meister Johannes Jülg nicht. In der Nase zeigen sich intensive, reichhaltige Aromen von weißfleischigem Obst, Williams-Birne und Weinbergspfirsich (die flachen) sind federführend, flankiert von zarten Kernostnoten (Apfel) sowie etwas Kräuterwürze. Das wirkt so verführerisch wie beim "Reitschul", das man ewig daran schnuppert, weil das einfach so einnehmend im Duft ist. Dann der erste Schluck und wieder sind wir dann aufgrund seiner zarten, cremig-weichen Textur auf der Zunge beim Reitschul. Und ebenso unterlegt eine feine Säure den Wein und sorgt für Frische und Strahlkraft. Genau dann spürt man die mineralische Ader des Kalkmergel-Bodens, die den Wein bis ins Finale stützt. Und das bei gerade ein Mal 12,5% Alkohol. Viel Terroir im Glas.
Memo zum Boden
Kalkmergel, Ton, Löss und Sand