Sauvignon Blanc »Blanker Rauch«
Herkunft
Unser Markovic Sauvignon Blanc Blanker Rauch stammt aus einer der renommiertesten Lagen in Rheinhessen, der Siefersheimer Heerkretz. Auf ca. 200m Höhe, mit südlicher bis südöstlicher Ausrichtung gelegen, besteht ihr Boden aus Ryolith und Melaphyr. Von ihrem hohen Gesteinsanteil kommt auch der Name. „Kreetz“ stammt von „kratzen“ und deutet auf die schwere Bearbeitbarkeit des Bodens hin. Nach Westen ist die Lage windoffen und so direkt den Wettereinflüssen ausgesetzt. Sie besteht sowohl aus hangigen und steilen Bereichen als auch aus Plateaulagen. Die Wärme der Lage mit gleichzeitig kühlen Nächten des benachbarten Appelbachtals ermöglicht hier sehr lange Hängezeiten und produziert aromatische Trauben. Ökologische Bewirtschaftung.
Vinifikation Markovic Sauvignon Blanc Blanker Rauch
Selektive Handlese der 9 Jahre alten Rebstöcke mit Auslese im Weinberg Ende September 2020. Anschließend 12 Stunden Maischestandzeit. Danach Ganztraubenpressung, spontane Gärung und 10 Monate Ausbau auf der Vollhefe in neuer slawonischer Eiche. Dann Abstich und weiterer Ausbau in gebrauchtem Tonneau, um das rauchig-präsente Holz etwas zu integrieren. Ertrag 50hl/ha, Gesamtproduktion 600 Flaschen a 0,75l.
Das Jahr 2020
Tomis Weißweine aus dem Jahrgang 2020 zeigen sich im Vergleich zu 2019 etwas frischer, da er etwas früher gelesen hat. Eine kurze Maischestandzeit sorgt zudem für “Action” und Grip am Gaumen.
Wie alles begann
Tomislav Markovic hat seine Wurzeln in Kroatien. Seine Eltern stammen aus Slawonien, das unter anderem das Holz für die Weinfässer im Piemont und in der Toskana liefert. Geboren und aufgewachsen im Rhein-Main-Gebiet, studierte er Betriebswirtschaft, bevor er eine Karriere im Frankfurter Finanzsektor einschlug. Im Jahr 2011 stellte er sein Berufsleben auf den Kopf, kündigte seinen Job und begann ein Studium der Önologie in Neustadt, gefolgt von Praktika unter anderem bei der Domaine de Montille in Volnay.
Seit 2016 ist er als Berater tätig und berät den ökologischen Weinbau in Baden-Württemberg. Im Jahr 2015 begann Tomislav langsam mit der eigenen Weinherstellung mit Trauben, die er von Freunden aus der Region kaufte. Da es nicht so einfach ist, qualitativ hochwertige Trauben zu kaufen, stützt Tomislav einen Teil seiner Weinherstellung weiterhin auf gekaufte Trauben.
Das erste Mal 😉
Im Jahr 2017 pachtete er seinen ersten Weinberg mit 40 Jahre alten Pinot-Noir-Rebstöcken, und 2019 kaufte er seine erste Parzelle von 0,4 ha, die er mit Sauvignon-Blanc-Klonen aus dem Loire-Tal bepflanzte. Ab 2019 produziert Tomislav drei Pinot noir, zwei Chardonnay, einen Riesling, einen Sauvignon blanc und einen Pinot blanc. Die Produktion bleibt mit insgesamt nur 6.000 Flaschen im Jahr 2019 minimal.
Tomislav arbeitet in den Weinbergen biodynamisch. Die meiste Arbeit in den Weinbergen wird von Hand verrichtet. Die eingekauften Trauben stammen hauptsächlich aus biologischem Anbau, aber Tomislav ist nicht dogmatisch. Gesunde Trauben, gesunde Reben und sorgfältige Arbeit im Weinberg sind ihm wichtiger als engstirnige Lehrmeinungen.
Seine Weißweine werden in ganzen Trauben gepresst und größtenteils mit natürlichen Hefen vergoren, mit langer Hefelagerung ohne Batonnage. Bei den Rotweinen variiert der Anteil der ganzen Trauben. Die langsame Gärung wird durch das Treten der Trauben auf der natürlichen Hefe eingeleitet. Klassische Gärung mit offenem Deckel.
Memo zur Degustation
Braucht von Tomis Weißweinen aus 2020 am meisten Luft, zeigt sich dann aber ungemein offenherzig, zugänglich und enorm vielschichtig: tolle Nase; kalter Rauch, Werthers Echte hell, blonder Tabak, „kalkig“, Salzkaramell. Tomis Sauvignon Blanc Blanker Rauch packt zu am Gaumen, feine, den Körper durchziehende reife Säure, reifer Gerbstoff, mit Luft auch wieder mehr helles Holz, wunderbare Dichte, gewisse Nachhaltigkeit, dunkle Mineralik, sehr guter Abgang mit Griff und Zug. Enorm spannender Wein, der in einem neuen Fass aus slawonischer Eiche aus Italien (wird in der Regel für Barolo/Brunello verwendet), ausgebaut wurde.
Memo zum Boden
Rhyolith Rigosol, helles magmatisches Gestein des Rotliegenden