Gelber Muskateller (DE-ÖKO-006)
Herkunft
Der Pfirmann Gelber Muskateller, französisch ‘Muscat blanc à petits grains’, ist wahrscheinlich die älteste Rebsorte der Welt. Seine Geschichte beginnt in Vorderasien. Von hier trat er seinen Siegeszug nach Europa an, “schuld” daran waren die Phönikern und Griechen. Als “Uva Apiana” erwähnte bereits Plinus der Ältere 60 n. Chr. den Wein des Muskatellers. Unter den Römern war er als „passus“, ein sehr süßer Wein, bekannt und äußerst beliebt. Die Verbreitung der Rebsorte Gelber Muskateller vom Orient hin zum Okzident, geschah vorwiegend über Venedig, das mehrere Inseln kontrollierte, auf denen der Muskateller angebaut wurde.
Auch Karl der Große (um 800 n. Chr.), der sich Muskateller nach Aachen bringen ließ, und Kaiser Friedrich Barbarossa im 12. Jahrhundert, waren große Verehrer dieses edlen Weines. Unser Pfirmann Gelber Muskateller macht aber auch den Nachfahren der Vorgenannten großen Spaß.
Pfirmann Gelber Muskateller trocken
Der Pfirmann Gelber Muskateller trocken besticht mit seinem intensivem, komplexen Muskatbouquet. Diese aromatische Rebsorte ist wahrscheinlich die einzige Rebsorte weltweit, die den Geschmack der Traube 1:1 ins Glas bringt. Dennoch wird diese wunderbar duftige Rebsorte bei vielen Winzern unserer Meinung nach immer noch mit zu viel Restsüße ausgebaut. Dadurch erscheinen uns die Weine aus dieser aromatischen Rebsorte in unseren Augen als zu breit und behäbig. Das muss nicht sein. Wir und auch Jürgen Pfirmann bevorzugen lieber den trockenen Stil. Und dieser kompromisslose Stil passt auch besser zu diesem Wein. Diese zeigen sich knackig-frisch auf die Zunge und verschweigen die feinen Muskataromen nicht. Diese sollte aber nicht zu parfümiert und aufdringlich wirken.
Presse
Klassische Rebsorten, ungeschminkte Weine und das Potenzial zu reifen, so beschreibt Jürgen Pfirmann seine Arbeit, seine Philosophie. Seit Jahren arbeitet er biologisch, derzeit wartet er auf die Zertifizierung. Seine 15 Hektar Reben bearbeitet der Winzer übrigens fast allein – außer bei der Lese natürlich. Pfirmann geht seinen Weg, und das heißt, die Qualität seiner Weine steigt stetig. Das verdient Respekt, denn er schafft es, die Weine trotz Alkoholgradationen von bis zu 14 Volumenprozent immer in der Spur, sprich trinkig, zu halten.
Pfirmann druckt gern die Bodenarten, auf denen die Reben seiner Weine stehen, aufs Etikett. Das ist eine schöne Sache, weil man dadurch beim Riesling und beim Weißburgunder gut den Unterschied herausschmecken kann, den Kalkmergel und Landschneckenkalk den Weinen aufprägen. Kalkmergel macht sie etwas straffer, man fühlt sie eher in der Zungenmitte, während die Weine vom Landschneckenkalk etwas mundfüllender wirken.
Sehr schön auch, wie Pfirmann die Unterschiede bei den Weißburgunder-Qualitäten zu betonen weiß. Los geht es mit frisch und trinkig, steigert sich, um dann beim neuen Reservewein zu enden. Die Großen Lagen sind übrigens wahre Schnäppchen. Die Weißweine kosten 15, der Spätburgunder 18 Euro – das ist lächerlich wenig für die Qualität, die Pfirmann da in die Flasche bringt. Deshalb unbedingt Kisten kaufen, in den Keller legen, für ein paar Jahre vergessen und reifen lassen. Sehr charmant und bereits sehr zugänglich ist der Spätburgunder aus dem Ilbesheimer Kalmit. (Gault Millau)
Memo zur Speise
Passt perfekt in den Sommer und zu leichten Salatvariationen.
Memo zur Degustation
Eine Nase zum Verlieben! Intensiver Duft nach saftig-reifen Muskateller-Trauben mit einem Schuss Exotik und einem Hauch Muskat. Am Gaumen aromatische Gelbfrucht (Pfirsich), zarte, salzige Würze, etwas Citrus, saftige Art, animiert zum nächsten Schluck. Ein Wein, der dank seiner Leichtigkeit, seiner Frische und aromatischen Vielfalt enormes Trinkvergnügen bereitet.
Memo zum Boden
Kalk