Saumur-Champigny »GLOUGLOU«
Herkunft
Unser Saumur-Champigny GLOUGLOU* rouge ist ein 100%iger Cabernet Franc von der Loire.
Unsere Domaine des Sables Verts ist ein relativ neues Projekt, das von einem jungen Paar, Caroline Meurée und ihrem Mann Hervé Maligne, geleitet wird. Caroline arbeitete bei Chateau Lamothe in Bordeaux. Ihr Mann arbeitete ebenfalls in St. Emilion, aber auch in Burgund und bei Mas Amiel im Rousillon, alles unter der Leitung von Olivier Decelle. Ihr Projekt wurde 2019 gestartet, als das Paar ein ausgedehntes Weingut mit 16,5 Hektar übernahm, das sich auf 5 Dörfer (Varrains, Chacé, Saumur, Souzay-Champigny und Parnay) mit 33 verschiedenen Parzellen und einem durchschnittlichen Alter der Reben von 40 Jahren verteilt. Die Krönung des Weinguts sind die beiden Einzellagenweine aus Cab Franc, die aus den berühmten Parzellen “Poyeux” und “Chaintres” stammen, die in den frühen 1950er Jahren gepflanzt wurden und deren Nachbarn niemand Geringeres als Clos Rougeard und Thierry Germain sind!
Das Weingut besteht zum größten Teil aus Cabernet Franc (15,5 ha) und der Rest (1 ha) aus Chenin Blanc. Der Name “Sables Verts” oder “grüner Sand” stammt von dem einzigartigen grünlichen Sand, der in vielen der besten Weinberge von Saumur-Champigny vorkommt und sich mit unterschiedlichen Mengen an Lehm-Kalkstein und Kalk-Kieselerde im Oberboden vermischt, der letztlich auf dem Muttergestein aus Kalkstein-Tuffstein liegt, das einem Großteil der Region zugrunde liegt. Dieser grüne Sand ist reich an Glaukonit, der dem Cabernet Franc in diesem Gebiet sowohl seine Frische als auch seine Konzentration verleiht.
Die Keller selbst sind ebenfalls in den Tuffstein eingegraben und bilden ein kühles, feuchtes Zuhause für den Ausbau der Weine.
In den Weinbergen
arbeiten Caroline und Hervé so natürlich wie möglich. Sie haben von Anfang an ihre HVE (Haute Valeur Environnementale), streben aber auch eine vollständige Bio-Zertifizierung an. Bei der Ernte werden alle Trauben von Hand geerntet und mit natürlichen Hefen vergoren. Je nach Cuvée reifen die Weine im Tank und/oder in mittelgroßen Eichenfässern oder Fässern. Für die Einstiegsweine werden die Weine etwa 4-5 Monate gelagert, damit sie früh trinkbar sind. Der Rouères Blanc und der Poyeux verbringen jeweils etwa 12 Monate in Holzfässern. Der Chaintres verbringt 24 Monate vor der Abfüllung im Holz. Auch der SO2-Gehalt wird auf ein Minimum reduziert.
Das Sortiment
bietet eine schöne Auswahl an Cabernet Franc und Chenin Blanc in verschiedenen Stilen. Der Saumur-Champigny “Glouglou” ist genau das. Leicht zu trinken, frisch und lustig. Der reine Saumur Blanc ist schön strukturiert, aber auch frisch, mineralisch und einladend. Die Parcellaire-Weine steigern die Komplexität und die Tiefe noch weiter. Es sind Weine, die man unbedingt zum Essen trinken sollte. Wie bei den großen Weinen von Clos Rougeard bietet der Poyeux einen eher finessenreichen Ausdruck des Cab Franc. Der Chaintres weist mehr Kraft und Muskeln auf. Alles in allem ist die Domaine des Sables Verts nun ein aufregender Akteur im ständig wachsenden Feld talentierter Erzeuger in Saumur-Champigny.
Jahrgang 2022
2022 musste man nicht auf dem Wasser gehen können, um die Loire im Sommer 2022 zu überqueren – eine Rekorddürre hinterließ praktisch trockene, sandige Ufer, wo der Fluss einst floss. Mitte August brachten mehrere Tage mit heftigen Regengüssen den Einheimischen ihre Regenschirme wieder nahe, bevor Anfang September eine weitere Rekordhitzewelle einsetzte. Die Temperaturen zwischen dem 3. und 11. September waren beispiellos und erreichten Tageshöchstwerte, die um 6-9 °C höher lagen, als sie zu dieser Jahreszeit hätten sein sollen.
Nach dem Wetterbericht wird es die Leser nicht überraschen, dass die Weine des Jahres 2022 die Hitze und Trockenheit widerspiegeln. Der Sonnenbrand war ein wichtiger Faktor für die Ernteverluste beim weißen Chenin Blanc. In Saumur, so erinnert sich unsere Winzerin Caroline Meurée, verbrannten die Beeren trotz des Schutzes durch die Blätter und verloren bis zu 50 % ihrer Früchte durch Sonnenbrand. Der Wassermangel führte zwangsläufig zu geringen Erträgen, da die Beeren bei ausgetrockneten Böden nur schwer aufquellen können. Aufgrund der von Natur aus dicken Schalen und des geringen Saftanteils bestand für die Winzer die Gefahr, dass die Phenole extrahiert wurden, was zu tanninhaltigen Weißweinen führte. Diejenigen, die ihre Chenin Blancs sorgfältig mit der Handlese und der Ganztraubenpressung behandelten, waren dazu besser in der Lage, aber sie mussten trotzdem etwas stärker pressen, als sie es gerne getan hätten. Die Phenole sind unweigerlich ein Bestandteil des Jahrgangs und der Weine aus maschinell geernteten Früchten, die ein eher raues oder rustikales Mundgefühl aufweisen können. Umso erstaunlicher, das die Weine wenig bis keine Hitzenoten im Glas zeigen. Die Weine wirken elegant und geschliffen und im Falle des GLOUGLOU sehr trinkig!
Vinifikation Saumur-Champigny GLOUGLOU rouge
Die ausschließlich von Hand gelesenen Trauben für den Sables Verts Saumur-Champigny GLOUGLOU stammen von 40 Jahre alten Rebstöcken aus den Parzellen « Les Dares », « Bonneveaux », « Perrcuhers » & « Le Bourg » (2ha20 total). Mit Hilfe der Schwerkraft wurden sie in Bottiche gefüllt. Dort mazerierten sie drei Tage lang auf den Schalen. Ziel ist es, die frischen Aromen und Geschmacksstoffe zu extrahieren. Die Gärung erfolgte spontan mit einheimischen Hefen in Edelstahltanks. Caroline und Hervé entschieden sich, ihren Glouglou” ausschließlich im Edelstahltank auszubauen, um seinen typischen knackigen Charakter zu bewahren. Nach fünf Monaten im Tank wurde der Wein ohne Schönung (daher vegan) und leicht filtriert mit wenig Zugabe von Schwefel in Flaschen abgefüllt.
In Zeit Online widmet Gero von Randow dem Cabernet Franc von der Loire und im speziellen dem GLOUGLOU einige Zeilen.
Cabernet Franc aus der Loire – Domaine des Sables Verts
Der kühle Rote
Bei Sommerlichen Temperaturen schmecken auch einige Rotweinsorten gekühlt. Eine gute Wahl ist der würzige, frische Cabernet Franc, der entlang der Loire beheimatet ist. Von Gero von Randow
„Wein doch“, heißt Gero von Randows ZEIT-ONLINE-Kolumne über Wein. Bis 2020 war er Zeit-Redakteur, einige Jahre auch Korrespondent in Frankreich. Er ist Mitglied von Verkostungsjurys, organisiert Weinproben und wurde für seine Artikel mehrfach ausgezeichnet. Gern sitzt er vor einem Weingeschäft in der Nachbarschaft, dass ein Freund betreibt. Dort darf es auch mal ein einfacher Riesling aus der Literflasche sein.
Gemütlichkeit ist nicht verdammenswert, aber ich ziehe frische und würzige Rotweine ihren weichen, molligen Brüdern vor. Vor allem in der warmen Jahreszeit, die sich nun endlich sesshaft gemacht hat. Da darf jeder Rote leicht gekühlt ins Glas.
Nicht jede Rebsorte ist dafür geeignet, eine aber ganz bestimmt.: Cabernet Franc. Den gibt es rund um Bordeaux oder auch in Kanada (in der Nähe der Niagarafälle) Seine angestammte Heimat ist jedoch eine Kette von Appellationen entlang der Loire, so etwas zwischen Angers im Westen und Chinon im Osten. Die Bodenverhältnisse wechseln einander ab und mit Ihnen die Weinstile. Auf Schieferböden in der Nähe von Anjou folgen vulkanisches Gestein, Kreide und Tuff.
In der Region lassen sich verblüffende Rotweine zwischen 10 und 20 Euro finden. Die besten erzielen allerdings mittlerweile Flaschenpreise im dreistelligen Bereich. Ich hatte das Glück, einige Male den kostbaren Clos Rougeard zu probieren, bevor er unerschwinglich wurde. Das Familienweingut wurde vor einiger Zeit an einen Großkonzern verkauft und man sagt, die Qualität ist nicht mehr so gut wie früher. Ich kann das nicht beurteilen, dafür aber einige andere Cabernet Francs von der Loire, von denen ich kürzlich etwa fünf Dutzend verkosten konnte, und zwar mehrfach, also zu verschiedenen Zeitpunkten und teils zum Essen.
Auch aus der Region Saumur-Champigny. Deren Weine sind seit ein paar Jahren der Hit in Pariser Bistrots. Einer meiner Favoriten war diesmal der Saumur-Champigny Glouglou von der Domaine des Sables Verts. Glouglou heißt Gluck-Gluck und trägt seinen Namen zu Recht. Ein Gute-Laune-Wein für kleines Geld. Ernsthafter ist der Les Pojeux, ein druckvoller, aber nicht schwerer, eleganter Wein mit, nanu, Duft nach frischen Brezeln.
Memo zur Speise
Gegrilltes Geflügel, mediterrane Gerichte, auch gegrilltes Gemüse wie Ratatouille.
Memo zur Degustation
Der Name 'Glouglou' ist ein Wortspiel, das sich auf das Geräusch 'glug glug' bezieht, wenn jemand ein Getränk einschenkt. Dieser Wein ist ein perfekter Ausdruck des Cabernet Franc der Loire, duftend und klar, mit saftigen, verlockenden Aromen von Himbeeren, schwarzen und roten Johannisbeeren, einer appetitlichen Säure und sehr leichten, reifen Tanninen. Knackiger, frischer Abgang.
"Ein Wein, wie wir ihn uns gewünscht haben und wie wir ihn auch nicht nur im Sommer zum Grillen trinken. Leicht gekühlt bei 14 Grad zeigt er leichte und zarte Tannine, eine frische Frucht, ist knackig, saftig und gut ausbalanciert. Ein Wein, den man jederzeit trinken und teilen möchte. Den GLOU-GLOU genießt man am besten in seiner Jugend. Er ist schlichtweg einfach nur köstlich!
Memo zum Boden
tiefgründige Lehm-Kalk-Böden, reich an Tuffstein und grünem Sand (Sables Verts).