Vacqueyras »l’Euse«
Herkunft
Das Weingut befindet sich seit sechs Generationen in Familienbesitz, was dem Ort ein echtes Gefühl von Zielstrebigkeit und regionalem Wissen verleiht. “Wir haben ein gewisses Know-how von unseren Vorfahren geerbt”, erklärt Frédéric. “Aufgrund unserer Familiengeschichte haben wir den Geist unserer Vorgängergenerationen bewahrt – den Respekt vor der Qualität und dem lokalen Terroir.”
Die Parzellen für die Rotweine aus Vacqueyras wurzeln in der Ebene auf Böden, die von Kalk und Ton geprägt sind. Die Rebstöcke für den Gigondas sind an den höher gelegenen Hängen der Hochebene zu Hause. Die Weine aus Gigondas und Vacqueyras zeichnen sich immer mit großer Eleganz, reicher Textur, profunder, harmonischer und intensiver Frucht aus, ohne jegliche Schwere. Sie gehören zu den eleganteren Vertretern der Weine der südlichen Rhône, teilweise werden sie auch als eher feminin beschrieben. Auch unser Vacqueyras l’Euse lässt sich durchaus so beschreiben, aber die alten Reben geben dem Wein dann eben doch auch eine feste Struktur und einen kräftigen Körper mit.
Exzellenz im Wandel der Zeit
Virginie und Frédéric Haut, Winzer in der 6. Generation der Domaine de la Tourade, sind mit viel Leidenschaft und Können gesegnet, dieses Motto zu bewahren. Das beginnt im Weinberg, wo ausschließlich von Hand gelesen wird. Und auch heute noch wird der Weinberg auf die gleiche Weise bewirtschaftet wie in den vergangenen Jahrhunderten. Die Hauts wenden bewusst ähnliche Techniken wie ihre Vorgänger an, so zum Beispiel werden die Trauben nicht entrappt, erklärt Frédéric. Der gesamte Prozess führt zu kräftigen, körperreichen und dennoch sauberen Weinen. Lobenswerte Prioritäten, um Weine von hoher Qualität zu vinifizieren, die das einzigartige Terroir des Montmirail repräsentieren. Dabei kommt den Weinen zu Gute, das Frederic jahrelang die Weinberge mit Schwiegervater Andre Richard managte, bevor er den Betrieb übernahm.
Presse
Qualitäten, die nicht unerkannt geblieben sind. Frédéric erhielt 2018 den Mundus Vini Best of Show Award für seinen Gigondas AOP, nur eine von mehreren Auszeichnungen, die er in letzter Zeit erhalten hat. Bei allem zusätzlichen Stil und Flair ist es der Geschmack der Weine, der letztendlich im Mittelpunkt steht. Und dafür gibt es ein klassisches französisches Wort: “Terroir” – dieses unübersetzbare “je ne sais quoi”, das Geografie, Boden und Klima bezeichnet.
Kulinarisch gesehen sind die Weine vor allem auf die klassischen französischen Favoriten abgestimmt. Zu den Rotweinen empfiehlt Frédéric kräftige Käsesorten. “Der Wein hat eine gewisse Frische”, sagt er. “Aber sie können auch würzig sein, fast schon mit Geschmacksnoten nach schwarzen Früchten und Lakritze. Sie sind recht kräftig.” Er fügt hinzu: “Unsere Weine sind ganz typisch für die Region. Wir sind vom Terroir geprägt und wenden die Techniken unserer Vorfahren an. Das kann man im Wein wirklich schmecken”. Der Respekt vor der Vergangenheit ist der bunte Faden, der sich durch alle Bereiche der Domaine de la Tourade zieht, die ihren Traditionen ebenso treu bleibt wie ihren originellen, modernen Innovationen.
Tourade Vacqueyras l’Euse –
So zeigt sich dieser Wein besonders schön als Essensbegleiter. Meist eher etwas zurückhaltend, sich nie in den Vordergrund spielend. Aber doch mit ausreichend Intensität ausgestattet, dass er auch der Aromenfülle der geschmorten Ochsenbäckchen Paroli bieten kann. Seine dunkle Beerenaromatik nach schwarzen Johannisbeere und Brombeeren mit etwas Süßkirsche harmoniert natürlich auch sehr gut zum Schmorfleisch.
Vinifikation Tourade Vacqueyras l’Euse
Die über 50 Jahre alten Rebstöcke des Weines stehen oberhalb von Vacqueyras auf lehm- und kalkhaltigen Böden der Gemarkungen La Ponche und La Garrique. Dieser Vacqueyras stammt von den für die Region typischen Rebsorten Grenache Noir, Syrah und Mourvedre. Handlese, anschließend werden die Trauben sortiert, gepresst und in Bottiche gefüllt. Ganztrauben-Fermentation, tägliche Remontage d.h. Überpumpen des Tresterhutes um Farb- und Extrakstoffe aus den Schalen zu lösen. Ausbau über 18 Monate im gebrauchten, großen Holzfass (kein Barriquefass), keine Schönung und Filtration. Sensationell gut, Eleganz gepaart mit Kraft, feine Frucht und feines Tannin.
Memo zur Speise
Ochsenbäckchen auf Pfifferlingrisotto. Die Ochsenbäckchen boten eine kleine Geschmacksexplosion im Mund, ungemein konzentriert aber doch fein in der Aromatik, auf den Punkt geschmort, weich aber eben nicht faserig, genial! Das Risotto ebenso intensiv in der Aromatik, wunderbar cremiges Mundgefühl, gleichwohl bissfest in der Konsistenz des Reis‘, perfekt.
Memo zur Degustation
Intensive rubinrote Farbe mit violetten und karminroten Reflexen. Herrlicher Duft nach Veilchen und Flieder. Am Gaumen dicht, ein Maul voll Wein, hier spürt man die konzentrierten alten Reben mit ihrem niedrigen Ertrag, kühl, Aromen von schwarzen Oliven und Garriquekräutern, etwas weißer Pfeffer, auch Liebstöckel, schwarze Früchte (Pflaume, schwarze Johannisbeere), großzügige Aromen von Lakritze. entwickelt mit Luft ein wunderbar samtiges Mundgefühl. Komplex, kraftvoll, am Gaumen. Sehr strukturiert mit stets präsenten Tanninen, die einen Hauch von dunkler Schokolade vermitteln. Großzügige Gewürznoten, leichte Garrigue-Noten, subtile Lakritznoten, samtige Tannine, runder, kräftiger Körper, gute Intensität, langer Nachhall. Gute Länge, wobei dieser Wein durch seine jugendlichen Tannine im Nachhall noch etwas gezügelt wird. Ein großartiger Wein, der durch seine Frische ganz viel Spaß und Trinkfreude bereitet. Potential ab Jahrgang 7-10 Jahre. Dieser Vacqueyras ist ein gutes Beispiel für die feinen Grenache-Weine des südlichen Rhônetals. Beeindruckender aromatischer Ausdruck, extrem strukturierter Körper mit großem Alterungspotenzial.
Memo zum Boden
Kalk- und lehmhaltige Böden aus den Parzellen La Ponche und La Garrigue