Pinot Noir »Parabole« (limitiert)

2020

Pinot Noir »Parabole« (limitiert)

Tomislav Markovic, Deutschland, 0.75l

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Gänsehaut pur hat bei uns die Verkostung der 2020er Weine von Tomi ausgelöst. Die Weine zeigen sich noch präziser, definierter als die schon großartigen 22019er. Dabei verströmen sie eine energetische Kraft und hedonistisches Trinkvergnügen, auch wenn sich die Weine sehr sexy präsentieren. Ein Kollege verglich den 2020er Parabole mit DRC!!! Ja, Domaine Romanee-Conti, der teuerste Wein der Welt! “Keiner beherrscht den Umgang mit 100% Ganztrauben und Rappen so wie Tomislav. Zuschlagen, es gibt nicht viel!

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Pinot Noir »Parabole« (limitiert)

Herkunft Markovic Spätburgunder Parabole

Die biodynamisch bewirtschaftete Parzelle für den Markovic Spätburgunder Parabole liegt im Osten des Kaiserstuhls im “Bötzinger Eckberg im Schambachtal. Das Tal ist ein schönes, nach Osten geöffnetes Amphitheater und wird im Westen durch die Eichelspitze vor allzu viel Hitze geschützt. Die 1982 gepflanzten Reben dieser Parzelle stehen nach Osten ausgerichtet in Hangmitte mit einem wundervollen Blick auf den Schwarzwald. Der Boden besteht aus Löß, Lehm und Basalt und bringt somit Frucht, Körper und Mineralität. Aufgrund der parabolen Form des Weinberges benannte Tomi den daraus entstandenen Spätburgunder nach den Gegebenheiten.

Vinifizierung Markovic Spätburgunder Parabole trocken

Biodynamische Bewirtschaftung der 38 Jahre alten Rebstöcke, Handlese Mitte September 2020, sehr geringer Ertrag von 40hl/ha. 100% Ganztraubenanteil, um eine komplexe Gerbstoffstruktur und ein kräuteriges Gerbstoffprofil zu erzeugen. Offene Maischegärung mit natürlichen Hefen. Abgepresst mit einer Korbpresse. Ausgebaut über 10 Monate in neuen 300l Fässern aus mittelporiger Perseigne Eiche. Ein Abstich und weiterer Ausbau im gebrauchten 300l Barriquefass. Unfiltriert abgefüllt. Wenig SO2. Gesamtproduktion: 375 Flaschen.

Der Gault Millau 2020 schreibt

Die Eltern von Tomislav Markovic stammen aus Slawonien in Kroatien, einer sehr dem Wein verbundenen Region. Ein erstes Berufsleben führte ihn in eine deutsche Großbank. Doch dann orientierte er sich komplett um: „Aufgrund eines 2. Platzes beim Wettbewerb zum Weinkenner des Jahres der Zeitschrift ‚Der Feinschmecker‘ entschied ich mich 2011, meine Tätigkeit im Bankenwesen zu beenden. Und schrieb mich am Weincampus Neustadt an der Weinstraße zum Weinbau- und Önologiestudium ein.“ Während des vierjährigen dualen Studiums absolvierte Markovic seine Praxismonate beim Weingut Bercher am Kaiserstuhl. Es folgten Praktika bei der Domaine de Montille in Volnay und bei Vieira de Sousa im Douro-Tal. Seine eigenen Flächen bearbeitet er heute biodynamisch. Im Zukauf sind nicht alle Trauben aus ökologischer Produktion. Er achtet aber darauf, dass zumindest herbizid frei gearbeitet und nicht mineralisch gedüngt wird. „Ziel ist, in Zukunft nur Weine aus ökologischer Traubenerzeugung anzubieten.“

Im Keller vergärt er größtenteils spontan. Alle Weine baut er in Holzbehältern aus. Die Rotweinbereitung geschieht klassisch als offene Maischegärung mit unterschiedlichen Anteilen von ganzen Trauben. Die Einmaischung erfolgt mit den Füssen. Gepresst wird mit einer alten Korbpresse. „Der Schwefeleinsatz erfolgt moderat, um die Weine expressiv zu halten, jedoch nicht in so niedrigen Mengen, als dass man von Natural Wines sprechen könnte“, so Markovic. „Ich greife generell wenig ein und lasse den Weinen Zeit zur Entwicklung. Ich denke, dass dies zu einer inneren Stabilität und Harmonie führt.“ In der Tat: Die Weine dieses Newcomers beeindruckten uns durch ihre ausgesprochene Finesse bei gleichzeitiger Kraft und Persönlichkeit. Ein Name, den man sich merken sollte.

Memo zur Degustation

Herber, fester, leicht getrocknet-vegetabiler, nussiger und speckiger Duft nach mehr roten als schwarzen Beeren mit getrocknet-floralen Spuren, einem Hauch Pfeffer, Leder und einer Spur Wacholder. Reife, saftige, dabei eher herbe Frucht mit rauchig-röstiger Holzwürze und präsenten, dabei recht feinen Tanninen, nachhaltig am Gaumen, hat Kraft, getrocknet-vegetabile Töne, im Hintergrund Kreide und Salz, nicht ewig tief, sehr guter, fester, saftiger und würziger Abgang.

Memo zum Boden

Löß, Lehm und Basalt

Tomislav Markovic | Rheinhessen & Baden

0,5 ha Rebfläche | Produktion ca. 6.000 Flaschen | naturnahe Arbeitsweise | vom Bänker zum Winzer – die Liebe zum Wein besiegte den Kapitalismus – eigene Handschrift | spontan vergoren |  ungeschönt und unfiltriert abgefüllt | möglichst wenig Schwefel | Erster Jahrgang 2015 | Seit August 2017 bei K&M im Sortiment.

Tomislav Markovic

Tomislav Markovic

Entdeckung des Jahres 2020 Wein-Plus

Tomislav Markovic – Entdeckung des Jahres Bereich Rheinhessen & Baden

Gault Millau Deutschland – Auszeichnung Handschrift des Jahres 2024

Der Weg vom Bänker zum Wein-Avantgardisten hat für Tomislav nicht einmal 15 Jahre gedauert. Der Tatendrang, mit dem er 2011 seinen alten Beruf an den Nagel hing, um in Neustadt Önologie zu studieren, ist seitdem nur gewachsen.

Seit der Gründung seines eigenen Weingutes im Jahr 2016 produziert der im badischen Breisach ansässige Winzer kompromisslos seinem ganz eigenen Stil folgende Weine.  Aus selbst angebauten  und zum Teil aus Rheinhessen zugekauften Trauben entstehen so mit feinem Gespür für Holzeinsatz, gekonnt eingewobener Verarbeitung von Ganztrauben und viel Experimentierfreude Weine, die längst nicht nur Naturweinliebhaber:innen in anerkennendes Staunen versetzen, sondern auch Winzerkolleg.innen in ganz Deutschland als Inspirationsquelle dienen

 

Zuhause ist das Weingut eigentlich in Breisach in Baden, doch einen Teil seiner Trauben bezieht Markovic aus Rheinhessen, weshalb es hier auffallend guten Riesling aus Siefersheim gibt. So ergab sich die verwirrende Situation, dass wir in Baden eigentlich eineinhalb Entdeckungen hätten und eine halbe in Rheinhessen. Wer also den ganz und gar eigenständigen “Quo Vadis” oder den Kabinett aus dem Höllenberg probiert, darf schon auch gleich die exzellenten Spätburgunder aus Baden mitkosten.

“I am a classic négociant-éleveur. Having 0,5 hectares on my own with Pinot Noir, Sauvignon Blanc and Touriga Nacional, I am sourcing organic farmed grapes for my wines from good friends in Baden & Rheinhessen. Focus is on lot of handwork in the vineyard, including biodynamic aspects and taking care of biodiversity. My winemaking approach is low-intervention, with classic techniques and no additives or filtration if avoidable. The wines get time to harmonize and stabilize in a natural way prior to bottling.”

Vom Bänker zum Winzer

Die Wurzeln von Tomislav Markovic liegen in Kroatien. Seine Eltern stammen aus Slawonien, jener Region, aus der die Eichen für die großen Holzfässer, die hauptsächlich in der Toskana und dem Piemont zu finden sind, stammen. Während seiner jährlichen Heimaturlaube führte ihn sein Onkel an das Thema Wein heran. Plötzlich war die Neugier geweckt: wie kommen die Aromen in den Wein? Gibt es Besseres als Müller-Thurgau und Weißherbst?

Geboren und aufgewachsen ist er im Rhein/Main-Gebiet. Von 1993 bis 1997 studierte er BWL, ab dem Jahr 2000 wechselte er zu den großen Bankenhäusern nach Frankfurt. Wir haben uns eher zufällig immer wieder mal auf Weinveranstaltungen getroffen und uns ausgetauscht. Zu jener Zeit machten auch wir uns gerade selbstständig im Wein-Business. Neben dem Spätburgunder galt seine große Aufmerksamkeit vor allem den Rieslingen von der Mosel. Diese Liebe hält bis heute an. Probieren Sie doch einmal seinen wunderbaren KABINETT.

Bank adé – Willkommen im Winzerleben

2011 krempelte er sein berufliches Leben noch einmal um. Er schmiss den Bankjob und begann am Weincampus Neustadt Weinbau & Önologie zu studieren. Einher ging dabei die Ausbildung zum Winzer beim Weingut Bercher in Burkheim am Kaiserstuhl. Es folgten Praktika in Portugal beim Weingut Viera de Sousa (Douro) und 2015 beim berühmten Weingut Domaine de Montille in Volnay. Seit Juni 2016 ist er beim Beratungsdienst ökologischer Weinbau in Freiburg als Berater für Bio-Weinbau & Önologie tätig.

Vorbild Burgund & Douro

Nicht nur die Weine aus diesen Gebieten faszinieren Tomislav. Auch die vielen gemeinsamen Projekte der Winzer im Dourotal findet er beispielhaft für den Erfolg einer Region. So hat er sich das im Burgund übliche Modell der Négociant – vinificateurs zu Eigen gemacht. Man kauft Trauben oder Most und verarbeitet ihn dann zu seinem Wein. Ziemlich vorteilhaft, denn an geeignete, hochwertige Rebflächen zu gelangen ist für einen Quereinsteiger nicht so einfach. Bis er seine eigenen Weinberge im heimischen Breisgau findet, kann er auf Rebflächen von Freunden in Rheinhessen und am Kaiserstuhl zurückgreifen.

Ihm geht es dabei nicht um nüchterne Geschäftsbeziehungen, sondern sieht die Zusammenarbeit als Projekte an. Das Ziel ist es, gemeinsam mit den Freunden das Potential der ausgesuchten Lagen durch individuelle, wenn möglich ökologische Weinbergsarbeit auszuschöpfen. Die Spätburgunderparzelle am Kaiserstuhl bearbeitet er vorwiegend selbst nach seinen eigenen Vorstellungen. Der 2016er Pinot Noir ist vom Fass vielversprechend. Da hat jemand in Frankreich genau hingeschaut. Wir sind gespannt.

Update 2016er Spätburgunder und 2017er Weißweine

Die Weine haben in der Frankfurter Spitzengastronomie (Weinsinn, Bidlabu)  großen Anklang gefunden. Tomi muss die Weine mittlerweile zuteilen. Da wir von Anfang an dabei sind, bekommen wir vom Kuchen auch immer das größte Stück.

Weinstil

“Ich möchte frische, balancierte Weine machen, mit feiner, tiefer Frucht und dabei immer leichtfüßig. Das Holz soll immer subtil unterstützen, nie vorschmecken. Im Übrigen eine schwierige Aufgabe – da benötigt es viel Erfahrung, die Kenntnis über sein Traubenmaterial und super Fässer.”

Anschrift des Weingutes:

Tomislav Markovic | Kupfertorplatz 1 | 79206 Breisach

Alle Weine dieses Winzers >>
Allgemeine Informationen
Weinart Rotwein
Rebsorte Pinot Noir (Spätburgunder)
Geschmack trocken
Leitrebe Pinot Noir (Spätburgunder)
Kategorie Landwein
Erzeugung konventionell
Verschluss Naturkork
Herkunft
Weingut Tomislav Markovic
Region Baden
Bereich Kaiserstuhl
Lage Bötzingen Eckberg
Herkunftsland Deutschland
Verbrauch
Weintyp mineralisch, mittelkräftig, frisch, trocken
Trinkreife 2024 - 2035
Trinktemperatur 12 Grad
Analysewerte
Alkohol 13% Vol.
Restzucker 0,2 g/l
Allergiker-Info enthält Sulfite, kann Spuren von Eiweiß, Milch und Gelatine enthalten
Säure 5,8%
Punktewertungen
K&M Punkte 92 Punkte
Wein-Plus 89 Punkte

Herber, fester, leicht getrocknet-vegetabiler, nussiger und speckiger Duft nach mehr roten als schwarzen Beeren mit getrocknet-floralen Spuren, einem Hauch Pfeffer, Leder und einer Spur Wacholder. Reife, saftige, dabei eher herbe Frucht mit rauchig-röstiger Holzwürze und präsenten, dabei recht feinen Tanninen, nachhaltig am Gaumen, hat Kraft, getrocknet-vegetabile Töne, im Hintergrund Kreide und Salz, nicht ewig tief, sehr guter, fester, saftiger und würziger Abgang.

Trinkempfehlung: Mitte 2023 bis 2027+. Zuletzt bewertet: 27. Juli 2022