Silvaner Alte Reben
Herkunft
Ingelheim ist die Heimat dieses Saalwächter Silvaner Alte Reben trocken. Inmitten der Weinbauregion Rheinhessen gelegen, kennt man Ingelheim eigentlich eher als „Die Rotweinstadt“. Sie blickt dabei auf eine recht lange Weintradition zurück. Bereits seit Karl dem Großen werden hier Burgunderreben auf den warmen, sandigen Hügeln rund um die ehemalige Kaiserpfalz angepflanzt. Aber auch der Silvaner scheint sich dort – auf eher kalkigen Böden – sehr wohl zu fühlen, denn die Rebstöcke des Saalwächter Silvaner Alte Reben trocken sind stolze 50 Jahre alt.
Carsten Saalwächter – Ein Jungwinzer auf der qualitativen Überholspur! Handwerk – Leidenschaft – Eigenständigkeit
Erster eigener Jahrgang und dann gleich so überzeugend. Wir kennen keinen solch fulminanten Einstieg in die Weinwelt. Natürlich klingen die Namen, bei denen Carsten Saalwächter seine Ausbildung bzw. Praktika gemacht hat, schon sehr überzeugend. Rainer Schnaitmann, Hanspeter Ziereisen, Stodden, Friedrich Becker, Benedikt Baltes oder Chat Sauvage in Deutschland. Über den deutschen Tellerrand geschaut hat er bei Legende Therry Brouin (Domaine des Lambrays) und Jean Chatron im Burgund. Sie gehören sicher zu den großen Winzern und Persönlichkeiten der nationalen und internationalen Weinwelt. Aber dass ein Jungwinzer das erlernte schon in der ersten Kollektion so großartig umsetzt, das haben wir so perfekt noch nicht erlebt.
Alle Weine sind im Holz spontan vergoren, reifen über 12 Monate auf der Vollhefe und werden im Keller so wenig wie möglich beeinflusst. Die Weine werden nicht filtriert und erst kurz vor der Füllung leicht geschwefelt. Um im Keller so zurückhaltend zu arbeiten, muss man im Weinberg maximale Qualität ernten, sprich 100% gesunde und reife Trauben. UND muss man schon sehr großes Zutrauen zu sich selbst besitzen, denn Warten ist oft das schwierigste im Keller.
Vinifizierung Saalwächter Silvaner Alte Reben trocken
Ungemein eleganter, balancierter Silvaner von Alten Reben. Selektive Handlese aus einem fast 50 Jahre alten Weinberg der Lage “Am Grauen Stein”, schonender Transport in kleinen Boxen. Die Trauben werden mittels einer alten Spindelpresse ohne vorherige Klärung schonend gepresst. Alle Weißweine standen kurz auf der Maische, wurden im großen Eichenholzfass (Assmann, Stockinger und Francois Freres) spontan vergoren und ca. 18 Monate auf der Hefe gelagert. Mit den sonst üblich runden und eher auch etwas höher im Restzucker konfektionierten Silvanern aus Rheinhessen haben Carstens Weine nichts am Hut. Das hier ist Silvaner gegen jede Konvention. Ohne jegliche Behandlung oder Filtration abgefüllt. Beeindruckend!
Memo zur Speise
Gegrillter Lachs mit Avocado-Salsa
Zutaten für 4 Personen: 4 Lachsfilets à 200g, 2 Esslöffel Olivenöl, 1 Teelöffel Salz, 1 Teelöffel Kreuzkümmel, 1 Teelöffel Paprikapulver, 1/2 Teelöffel Chiliflocken, 1 Teelöffel schwarzer Pfeffer, 1 Avocado, 1 rote Zwiebel, 2 Limetten (ausgepresster Saft), 2 Zweige Koriander, Salz, Pfeffer
Salz, Chilipulver, Kreuzkümmel, Paprikapulver und Pfeffer mischen. Lachs mit Olivenöl und Gewürzmischung einreiben. Grill für direkte (180-200 °C) und indirekte Hitze vorbereiten. Avocado schälen, entkernen und in dünne Scheiben schneiden. Zwiebel schälen und in Ringe schneiden. Koriander fein hacken. Avocado mit Limettensaft und Koriander vermengen, mit Salz und Pfeffer abschmecken. Lachs auf der Hautseite in die direkte Zone legen und ca. 3 Minuten grillen. Wenden und in der indirekten Zone weitere 3 Minuten saftig garen. Mit Salsa servieren.
Artischocke mit Estragonvinaigrette:
Artischocken sind Rotweinkiller, was am Cynarosid der Artischocke liegt, das Luteolin enthält, Ziemlich viele phenolische Hydroxilgruppen also, in Verbindung mit den Tanninen des Rotweins eine ziemlich unheilvolle Allianz. Weisswein, wie unser Silvaner Alte Reben passen da viel besser. Ein sagenhaft köstlicher Silvaner mit Kraft, Komplexität, angenehmer Fülle und mineralischer Spannung. Duft nach Physalis, schluffigem Ton, Weißöl und Sternfrucht. Am Gaumen dann auch etwas rohe (bittere) Quitte, die Aromen sind subtil, dennoch hat der Wein eine ungeheure Präsenz und Kraft, die auf der mundwässernden, festen Struktur des Weins beruht. Sowohl für einen Einstiegswein als auch für seine Preisklasse (knapp über 15 EUR) ist das ein herausragender Wein. 91/100. (R.Sch. 02-2023)
Memo zur Degustation
Wunderbar balanciert und elegant, erinnert in seiner Aromatik und Machart an einen guten Chablis. Zuvor aber dem Wein viel Luft geben, da das Holz mit seiner leicht nussig-grünen Art zu Beginn noch sein Dasein zeigt. Während ich diese Zeilen schreibe, war der Wein fast 4 Tage offen und zeigt erst jetzt seine ganze Dimension. Herrlicher Duft nach einem Mix aus weißen Blüten, Kalkstein und Limetten, auch etwas gelbe Steinfrucht. Nicht wird überzeichnet, alles ist an seinem Platz. Wunderbare Textur auf der Zunge, kreidig, etwas Phenolik, es wechseln sich eine feine dunkle Würze, eine leichte kräuterige Bitterkeit, ein Hauch schwarzer Tee und Citrusabrieb ab. Gute Dichte, zarter Schmelz, das Holz nun gut integriert, dazu am Gaumen von einer ganz feinen, unaufdringlichen reifen Säure begleitet. Fein und durchgehend animierend, zart reduktiv, zart phenolisch, das sich mit zunehmender Dauer aber super schön in den Wein einbindet. Großartiger Silvaner, für uns die Referenz in Rheinhessen. Bitte trinken Sie diesen Silvaner nicht zu kalt, bei 10-12 Grad zeigt er sich am Schönsten.
Memo zum Boden
Muschelkalk