Rully blanc 1er Cru » Mont Palais «(FR-BIO-01)
Herkunft
Rully ist eine Weinbau-Appellation im Norden des großen Bereiches Côte Chalonnaise im Burgund. Das Gebiet erstreckt sich über die namensgebende Gemeinde Rully und einen Teil von Chagny. Sie umfasst etwa 350 ha Rebfläche in 250 bis 300 Meter Seehöhe. 240 ha Weißwein sowie 110 ha Rotwein werden angebaut. Nur ca. 100 ha entfallen auf 20 Premier Cru Lagen.
Die Weinberge liegen im Süden der Côte de Beaune. Die Böden sind lehmig-kalkig. Das Juwel in den Weinbergen der Domaine ist der Clos du Chapitre, der als bester Premier Cru-Standort in Rully gilt und dessen einziger Eigentümer das Weingut Jaeger-Defaix ist (Monopollage).
Hélène Jaeger-Defaix, Ingenieur in Agronomie und Önologe, verwaltet ihr Weingut im gleichen Sinne wie die Weinberge und das Weingut Bernard Defaix ihres Mannes Didier Defaix in Chablis. Die Weinberge – wie der Jaeger-Defaix Rully Mont-Palais blanc 1er Cru – werden seit 2009 naturnah bewirtschaftet. Für die leidenschaftliche Winzerin Helene Jaeger-Defaix begann alles im Oktober 2002. Helene wollte unbedingt die Weinbautradition der Familie Niepce fortführen, die seit dem 16. Jahrhundert besteht. Henri Niepce, der Urgroßvater von Hélène, ist eine der großen Persönlichkeiten von Rully. Er trug in den 30er Jahren maßgeblich dazu bei, dass Rully die AOC (Appellation d’ Origine Contrôlée) erhielt und seinen Ruhm ausbaute. 2002 übernahm sie schließlich von ihrer Großtante Henriette Niepce ihren ersten Weinberg in Rully, den 1er Cru Mont-Palais. In dieser Vorzeigelage sind ausschließlich Chardonnay-Reben angepflanzt. Diese Parzelle ist Teil des Weinguts, dessen Weinberge vollständig in Rully 1er Cru weiß und rot liegen.
Vinifikation Jaeger-Defaix Rully Mont-Palais
Die Reben des Jaeger-Defaix Rully Mont-Palais 1er Cru haben ein Durchschnittsalter von mindestens 35 Jahren. Die Pflanzdichte beträgt etwa 10000 Pflanzen pro Hektar und die Ernte erfolgt von Hand. Wenn die handverlesenen Trauben eintreffen, wird sanft und langsam gepresst, um den besten Saft zu extrahieren. Nach der Gärung reift der Wein für weitere 18 Monate in 1 bis 5 Jahre alten Eichenfässern. “Batonnage” wird nur punktuell eingesetzt, um die Eleganz des Weins zu unterstreichen.
Der Jahrgang 2022
Nach der sehr schwierigen Saison 2021 haben wir alle auf ein ruhigeres und großzügigeres Jahr gehofft. Unsere Wünsche wurden erfüllt…
Auch in diesem Jahr war der Winter recht mild mit nur wenigen echten Frosttagen. Und wieder einmal begann der Austrieb früh. Anfang April gab es einen kleinen Frostalarm, der aber nur sehr geringe Schäden verursachte, da er eine Woche früher als 2021 eintrat. Wir haben auch bestätigt, dass der Rückschnitt in zwei Schritten wirksam ist, um den Austrieb zu verzögern. Und wir haben unsere neue Heizkabelinstallation getestet, sie hat gut funktioniert.
Der Beginn der Saison war rasant mit einem schnellen und regelmäßigen Wachstum. Das Wetter war großartig mit wenigen Regenfällen zur richtigen Zeit. Und die Blüte verlief ohne Probleme. Ende Juni haben wir 80 mm Regen erhalten, was sich sehr positiv auf die Bodenreserven und damit auf den Rest der Saison ausgewirkt hat. Am Ende der Saison haben wir das Laub auf einer Seite der Reihe ausgedünnt, um eine gute Belüftung in der Nähe der Trauben zu gewährleisten und eine mögliche Ausbreitung von Krankheiten zu vermeiden.
Die Weinlese begann Ende August in Rully und Anfang September in Chablis. Es handelt sich also noch um eine sehr frühe Weinlese. Dank des ausgezeichneten Gesundheitszustands der Weinberge konnten wir die perfekte Reife der einzelnen Parzellen abwarten. Im Allgemeinen sind wir im Jahr 2022 wieder bei normalen Mengen ohne Überschuss. Die Weißweine zeigen eine schöne Ausgewogenheit und eine großartige Struktur im Mund; die Rully-Weine mit einer schönen aromatischen Palette und die Chablis-Weine mit einer mineralischen Note.
Bei den 2022er Rotweinen sind wir wieder bei einem wichtigen phenolischen Potenzial angelangt. Die Herausforderung bestand also darin, nicht zu viel zu extrahieren, um die Frucht und die Feinheit, die wir so sehr lieben, zu erhalten.
Hier Bilder von unserem Besuch im März 2022
Memo zur Speise
Ein schöner Wein, der jedes Gericht bereichert, besonders gut geeignet zu Fischgerichten oder zu Ziegen- oder Comté-Käse.
Memo zur Degustation
Aromen von Pfirsich und Aprikose sowohl in der Nase als auch am Gaumen. Die mittelkräftigen Aromen sind reichhaltig und dicht am Gaumen und verströmen eine subtile Mineralität im trockenen, jugendlich-herben und ziemlich langen Abgang. Dieser Wein ist delikat und duftet wunderbar. Bleibt lange am Gaumen haften und zeigt ein langen Nachhall. Dennoch ist Geduld angesagt, denn mit Flaschenreife präsentieren sich die Weine von Helene immer deutlich ausdrucksstärker und komplexer. Ein schöner Wein, der zu jedem Gericht passt, besonders gut zu Fischgerichten oder zu Ziegenkäse.
Memo zum Boden
lehmig-kalkige Böden