Nuits-Saint-Georges 1er Cru »Aux Bousselots«
Herkunft Truchetet Nuits-Saint-Georges Aux Bousselots 1er Cru
Morgan und Julie Truchetet, Bruder und Schwester, haben die Domaine Truchetet im Januar 2019 von ihrem Vater Jean-Pierre übernommen. Der Truchetet Nuits-Saint-Georges Aux Bousselots 1er Cru ist in 2019 von den beiden Geschwistern erstmalig vinifiziert worden. Zusammen repräsentieren sie die fünfte Generation, die die Domaine Truchetet führt. Nach seinem BTS-Diplom in Weinbau und Önologie am Lycée viticole in Beaune arbeitete Morgan auf der Domaine Chantal Lescure in Nuits-Saint-Georges, wo er sein Wissen über den ökologischen Landbau vertiefte und schließlich zum Weinbergsleiter aufstieg. Eine Rolle, die er von 2012 bis 2018 innehatte.
Während dieser Zeit perfektionierte seine jüngere Schwester Julie ihr Wissen über Terroirs, während sie mehr als zehn Jahre lang an der Seite von Papa Jean-Pierre auf der Domaine Truchetet arbeitete. So scheint es nur natürlich, dass sie sich 2019 entschlossen haben, gemeinsam die Domaine zu übernehmen und eine Umstellung auf biologischen Weinbau zu beginnen. Sie erforschen weiterhin neue Praktiken, wie z.B. innovative Pflanzen- und Algenbehandlungen, reduzierte Schwefeldosen und das Arbeiten mit der Schwerkraft im Weinkeller. Ihr Ziel ist es zum Beispiel, dem Boden Energie zurückzugeben und gleichzeitig den vollen Ausdruck des jeweiligen Terroirs auf die Flasche zu bringen. Es ist eine ehrgeizige Herausforderung, aber eine, die Morgan und Julie mehr als bereit sind, anzunehmen!
Jahrgang 2019 – Die Magie der Jahre mit der 9 am Ende
2019 war ein einzigartiges Jahr mit vielen Kontrasten. Das ist auch der Grund, warum es ein so komplexer und kompletter Jahrgang ist. Ein Jahrgang voller Charme, die Rotweine besitzen ein geradezu verführerisches Bukett. Die Weine zeigen eine große Frische mit einer charmanten Süße, ohne die Wärme des Jahrgangs zu zeigen. Sie sind saftig und reif in ihrer Frucht, zugleich klar und elegant in ihren Aromen. Sie sind geschmeidig und gleichzeitig besitzen sie ein feines Tannin. Vor allem aber sind es Weine, die bereits heute schon richtig Spaß machen. Selten hat es bisher einen Jahrgang gegeben, der jung schon so gut schmeckt.
Die hohe Qualität dieses Jahrgangs wird leider mit den geringen Erträgen aufgewogen. Julie und Morgan verloren auf Grund der Hitzewelle im Sommer zwischen 40 und 50% der Produktion.
Ein frühlingshafter Start ins Jahr
Der Winter war eher mild, mit überdurchschnittlichen höheren Temperaturen im Dezember und Februar, es gab mengenmäßig unterschiedliche Niederschläge. Der Dezember war sehr nass, der Februar dagegen viel weniger
Ein herbstlicher Frühling
Die milden Temperaturen im März ermöglichten eine gute Entwicklung der Reben. Die frühreifen Reben befanden sich bereits in den ersten Apriltagen im Austrieb. Aber kalte Temperaturen hielten plötzlich Einzug im Burgund. Der Frost am 5. April in den frühen Morgenstunden und auch am 12. und 15. April schadete den Reben glücklicherweise nicht. Erst ab Mitte April setzte die Vegetation dank höherer Temperaturen wieder ein. Bei den letzten Rebstöcken haben wir nach Mitte April den mittleren Austrieb erreicht. Im Mai haben die Reben eine gesunde Entwicklung. Eine Hitzewelle durchzog Burgund bis Anfang Juni. Dann hatten wir starke Windböen und kältere Temperaturen, die zu einigen Blütenabbrüchen führten.
Ein Sommer im Zeichen der Hitze
Der Sommer 2019 war ein Synonym für Hitze, Wassermangel und Trockenheit. Die Reben blieben bis zur Ernte gesund. Wir hatten keinen Druck von Krankheiten wie Oidium oder Mehltau. Der seltene Regen im August ermöglichte es den Trauben, sich zu entwickeln und die Reifephase der Beeren einzuläuten. Zum Glück konnte der Regen den Trauben nichts anhaben, da die Trauben dicke Schalen mit wenig Saft enthielten. Auch wenn die Trockenheit die Reben sehr gestresst hat, ist die Qualität der der Trauben wirklich gut und gesund. Einige Trauben waren durch die Sonne verbrannt. Ende August und Anfang September war das Wetter gut und die Reifung ging gut voran. Wir begannen die Ernte am 19. September und beendeten sie am 23. September. Die Trauben sind von wirklich guter Qualität und wir mussten keine große Selektion im Weinberg und auf dem Rütteltisch vornehmen.
Die Weine
Die Gärung der Weißweine begann sehr sanft und endete langsam. Dieser Jahrgang 2019 zeichnet sich durch eine große aromatische Reinheit und eine bemerkenswerte Ausgewogenheit aus. Die Lebendigkeit der Säure unterstützt mit ihrer Energie die Reichhaltigkeit im Mund.
Die Gärung der Rotweine verlief völlig reibungslos. Die Weine haben eine tolle rubinrote Farbe und zeigen Eleganz und Feinheit mit süffigen Tanninen und einer schönen Frische. Schon in der Jugend sind sie ausdrucksstark, geschmackvoll und die Frucht ist explosiv. Der 2019er hat ein wirklich gutes Potential zur Reife, besticht aber jetzt schon mit einer guten Harmonie und Struktur.
Vinifizierung Truchetet Nuits-Saint-Georges Aux Bousselots 1er Cru
Alle Weinberge werden sorgfältig von Hand geerntet. Schon im Weinberg wird erstmals penibel sortiert, nur kerngesunde Trauben sind erwünscht. Nach dem Transport in kleinen Kisten zum Weingut wird das Lesegut nochmals auf dem Table du Trie sortiert. Es darf keine “faule” Traube in die Maische gelangen. Die Trauben werden nun total entrappt (Abbeeren vom Stilgerüst) und anschließend in Holzbottiche gelegt. Nun folgt für einige Tage eine kalte Vorgärung sowie eine leichte Pigeage (manuelles Herunterdrücken des Tresterhuts) während der Maischegärung, um mehr Farbstoffe zu extrahieren. Die malolaktische Gärung wird in großen Fässern durchgeführt. Die Reifung erfolgt 12 Monate lang in Fässern (25% neue Eiche), dann wird der Wein in Edelstahltanks umgefüllt und cuvetiert, bevor er abgefüllt wird. Wir benutzen unsere eigene Ausrüstung. Alles wird durch Schwerkraft gemacht. Produzierte Gesamtmenge: 1300 Flaschen.
Memo zur Degustation
Primeurverkostung am Weingut im März 2020:
Ungemein eleganter und tiefgründiger Duft nach eher dunklen Beeren; auf der Zunge saftig, elegant, sehr delikat und dabei so spielerisch, zarte Würze. Finessenreicher Stoff, sehr gekonnt vinifiziert, toller Schliff, beste Tannine. Strahlt eine Tiefgründigkeit, innere Ruhe und Erhabenheit aus. Blind verkostet könnte man ihn auch nach Vosne stecken.
Memo zum Boden
Kalk und Ton